Hallo,
am Sonntag sind wir nach Willingen gefahren, um den Skispringern beim Runtersegeln zuzusehen. Haben wir schon öfters gemacht, sieht sehr schön aus, finde ich.
Dieses Mal wurde der Wettbewerb jedoch leider vom Winde verweht, die Böen oben am Hang waren einfach zu stark, als daß es es verantwortbar gewesen wäre, dort jemanden herunterzulassen. Nach einigem Warten wurde der Wettbewerb dann abgesagt. Es war mit etwa Minus 6 Grad eigentlich gar nicht so sehr kalt, durch den scharfen Wind fühlte es sich aber deutlich kälter an. An die frische Luft waren wir also gekommen!
Also: Ein Skispringen ohne Skispringen.
Bis auf den Wind war das Wetter ganz schön. Fotografisch war ich ohnehin nur auf Bilder von der Atmosphäre eingerichtet, ich hatte meine wieder zusammengebaute Baby-Ikonta dabei (v.a. um zu schauen, ob ich sie wirklich wieder richtig zusammengebaut habe) und die Perfekta II.
Diese erschien mir als recht geeignet für die Art von Bildern, auf die ich an dem Wochenende Lust hatte. Außerdem hat sie bei Kälte einen großen Vorteil: Man kann sie auch mit frierenden Fingern in Handschuhen problemlos bedienen. Mit ihrer bakelitig-klobigen Griffigkeit (ähnlich Agfa Click, Clack oder Pouva Start) dient sich diese Flachbox (so hieß das damals) mit Springtubus dem kältebedingten Grobmotoriker geradezu an. Im Gegensatz zu den anderen Genannten verfügt sie aber neben der 1/25s auch über eine 1/50 und eine 1/100s - das reduziert die Gefahr des Verwackelns doch beträchtlich. Fokussieren muß man auch nicht, da man es nicht kann. Das Knipsen ist somit ein unanstrengender Spaß, mehr als im Verlauf des großen Wartens einmal von Blende 16 auf Blende 11 umzustellen, habe ich nicht machen müssen. Als Film war ein Foma 400 drin, den ich eine Minute früher als normal aus dem Rodinal genommen habe, weil's vor Ort doch recht hell war.
Große Kunst ist das nicht, es hat mich aber unterhalten und die Bilder sind so, wie ich es mir vorgestellt habe - und vielleicht kommt bei Euch beim Betrachten auch etwas von der Skisprung-Stimmung rüber. Auch, wenn diesmal letztlich niemand gesprungen ist.
Erst einmal muß man zur Schanze laufen.
Man kommt an diesem nett anzusehenden, offenbar leerstehenden alten Hotel vorbei.
Die Schanze von unten. Von dort gaaanz oben geht es runter.
Und so sieht es von der anderen Seite aus.
Begeisterung war trotz der Warterei vorhanden. Immerhin soll es nachher noch eine Autogrammstunde gegeben haben.
Wie man hier sieht, hat die Absage der Liebe zum Skispringen offenbar aber nicht geschadet.
Ach ja, was war denn nun mit der Baby-Ikonta? Tjaa, in zwei Jahren Nichtnutzung vergißt man manches, u.a. daß die Benutzung eines Drahtauslösers angeraten ist, da der hakelige Auslöser am Objektiv ein Verwackeln geradezu beschwört. Der lag jedenfalls zuhause. Und dann noch Kälte, Handschuhe - fast alle Aufnahmen sind derbe verwackelt, das war wohl nichts. Immerhin, die Kamera scheint's zu tun. Eins, das mir gut gefallen hat, ist aber dann doch dabei herumgekommen, Film war ein Efke R100.
Viele Grüße
Nils