RE: Filme verschwinden
in analoges Fotozubehör 06.08.2012 05:48von Laterna Magica • Mitglied | 110 Beiträge
Hi Walter,
Zitat
Ich meine da jemanden, der unter anderem mal eine Homepage eröffnete, die den Namen eines Konkurrenten in marginal veränderter Schreibweise trug und behauptete, daß besagter Konkurrent den Geschäftsbetrieb eingestellt habe und anstattdessen auf seine Firma verlinkte.
wie war denn der Name des Konkurrenten? Und wie lautete der abgewandelte Name? Wann war das?
Das interessiert mich, von der Geschichte höre ich zum ersten Mal (ich war einige Zeit im Ausland).
Zitat
Daß die Filme früher teurer waren, ist ja richtig,
Gut, dass du das jetzt auch so siehst. Oben hattest du ja noch das Gegenteil geschrieben.
Zitat
aber meines Erachtens hat die photochemische Industrie sich jahrzehntelang an uns eine goldene Nase verdient. Die 13,50 für den CT 18 galten unverändert die ganzen 50er Jahre bis Ende der 60er, dann wurde der CT 18 deutlich billiger.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46214165.html
Diese Geschichte ist jetzt über 45 Jahre her und hat doch mit der aktuellen Situation auf dem Filmmarkt überhaupt nichts mehr zu tun.
Zitat
Es gibt Produkte, da machen die Herstellungskosten keine 20% des Endpreises aus - sogar, wenn sie zu deutschen Lohnkosten prduziert wurden.
Das kann ja sein, trifft aber nicht auf Filme zu. Satte Gewinnaufschläge gibt der Markt schon lange nicht mehr her.
Und ein bißchen Gewinn müssen wir den Herstellern gönnen, sonst müssen sie nämlich die Produktion ganz einstellen, und wir stehen völlig ohne Filme da.
Die "geiz ist geil" Konsumenten-Mentalität ist beim Film in der jetzigen schwierigen Marktsituation völlig kontraproduktiv.
Zitat
Ich will es ja nicht behaupten, aber ich halte es nicht für unwahrscheinlich, daß sich die beiden verbliebenen im Farbbereich ein wenig "koordinieren" auch im Händlerbberich scheint mir das nicht ganz unwahrscheinlich, wir finden ja teils auch im Ausland für die gleichen Materialien deutlich andere Preise, während gerade für manch kleineren Hersteller hier quasi ein EVP gilt.
Vergiss es, da wird sich nicht abgesprochen, zwischen Kodak und Fuji herrscht seit gut 30 Jahren ein beinharter Wettbewerb. Die sehen sich als Erzrivalen.
Dass im Ausland z.T. andere Preise herrschen liegt an anderen Mehrwertsteuersätzen und etwas anderen Vertriebsstrukturen.
In Deutschland beispielsweise ist der Wettbewerb sehr intensiv, weil flächendeckende Versorgung mit großen Drogeriemarktketten und mehr als zehn spezialisierten online Händlern. Das findet man in der der Dichte z.B. in Frankreich nicht.
Meine beiden Filmhändler sagten mir unabhängig voneinander, dass man mit dem Verkauf von Filmen in Deutschland aufgrund des intensiven Wettbewerbs keinen Nettogewinn mehr erzielen könnte. Wer seine Kosten deckt, sei schon zufrieden.
Gruß, Jan
RE: Filme verschwinden
in analoges Fotozubehör 06.08.2012 07:56von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Zitat
wie war denn der Name des Konkurrenten? Und wie lautete der abgewandelte Name? Wann war das?
Das interessiert mich, von der Geschichte höre ich zum ersten Mal (ich war einige Zeit im Ausland).
Lies einfach selber nach: http://forum.phototec.de/read.php?3,150930,150964
Zitat
Gut, dass du das jetzt auch so siehst. Oben hattest du ja noch das Gegenteil geschrieben.
Nicht wirklich: Es ist eher so, daß Filme mal sehr überteuert waren, dann hat es der Markt gerichtet und jetzt wird (teilweise mit) Ammenmärchen versucht), die Margen wieder raufzutreiebn, indem man dem Kunden suggeriert, daß wir den Herstellern dankbar sein müßten, daß sie ihre edlen High-tech-Produkte überhaupt noch herstellen usf.
Zitat
Diese Geschichte ist jetzt über 45 Jahre her und hat doch mit der aktuellen Situation auf dem Filmmarkt überhaupt nichts mehr zu tun.
Das Gebahren ist ziemlich das Gleiche geblieben.
Zitat
Das kann ja sein, trifft aber nicht auf Filme zu. Satte Gewinnaufschläge gibt der Markt schon lange nicht mehr her.
Und ein bißchen Gewinn müssen wir den Herstellern gönnen, sonst müssen sie nämlich die Produktion ganz einstellen, und wir stehen völlig ohne Filme da.
Die "geiz ist geil" Konsumenten-Mentalität ist beim Film in der jetzigen schwierigen Marktsituation völlig kontraproduktiv.
Kalkulieren können müssen die schon selber. Wenn wir nicht preisbewußt sind, werden die Preise irgendwann so hoch sein, daß es sich kaum einer mehr leisten kann.
Zitat
Vergiss es, da wird sich nicht abgesprochen, zwischen Kodak und Fuji herrscht seit gut 30 Jahren ein beinharter Wettbewerb. Die sehen sich als Erzrivalen
Ich glaube nicht, daß einer von uns die nötigen Beziehungen hat, um das zu beurteilen, was hinter den Kulissen läuft.
Zitat
Dass im Ausland z.T. andere Preise herrschen liegt an anderen Mehrwertsteuersätzen und etwas anderen Vertriebsstrukturen.
In Deutschland beispielsweise ist der Wettbewerb sehr intensiv, weil flächendeckende Versorgung mit großen Drogeriemarktketten und mehr als zehn spezialisierten online Händlern. Das findet man in der der Dichte z.B. in Frankreich nicht.
Meine beiden Filmhändler sagten mir unabhängig voneinander, dass man mit dem Verkauf von Filmen in Deutschland aufgrund des intensiven Wettbewerbs keinen Nettogewinn mehr erzielen könnte. Wer seine Kosten deckt, sei schon zufrieden.
Wenn man in der Schweiz, England und Italien zum Teil deutlich bessere Preise findet, dann relativiert sich das auch wieder.
Zumindest im Schwarzweißmarkt merkt man es, daß es bei den Photopapierpreisen eine Tendenz nach oben gibt, die das Ausland nicht so stark kennt. Auch auf dem Filmarkt ist doch interessant, daß als chinesische Billigfilme über längere Zeit lediglich die Luckys ohne Lichthofschutz importiert werden/wurden, während die deutlich besseren Shanghai/Era mit Lichthofschutz nicht auf den Markt kommen - die wären nämlich wohl schon eher Konkurrenz für höherpreisige Produkte. Ich glaube auch, daß es bei Efke/Foma eine gewisse "Preiskoordinierung" geben könnte.
Mag ja sein, daß ich da etwas voreingenomen bin, aber wenn man eben die 50er und 60er miterlebt hat und was einem da zu viel aus der Tasche gezogen wurde, dann traut man den Brüdern eher nicht.
gut Licht
Walter
RE: Filme verschwinden
in analoges Fotozubehör 06.08.2012 21:31von Laterna Magica • Mitglied | 110 Beiträge
Zitat
Nicht wirklich: Es ist eher so, daß Filme mal sehr überteuert waren, dann hat es der Markt gerichtet und jetzt wird (teilweise mit) Ammenmärchen versucht), die Margen wieder raufzutreiebn, indem man dem Kunden suggeriert, daß wir den Herstellern dankbar sein müßten, daß sie ihre edlen High-tech-Produkte überhaupt noch herstellen usf.
Entschuldigung lieber Walter, aber mit dieser und den anderen wirklich dummen Bemerkungen hast du dich nun selbst völlig aus dem Orbit geschossen. Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.
Du hast wirklich nicht den Hauch einer Ahnung, mit welchen massiven Schwierigkeiten und Herausforderungen die Branche aktuell konfrontiert ist.
Wenn da wirklich noch so viel Luft bei den Gewinnmargen ist, wie von dir behauptet, dann böte sich doch für dich eine wunderbare Möglichkeit an reich zu werden:
Geh zu InovisCoat, lasse dir einen Film in der Qualität eines Portra oder Reala machen, und verkaufe den dann für 2,50 Euro. Die Herstellungskosten für so einen Film sind schließlich nach deiner Meinung kaum höher als für einen Drogeriemarktfilm, also bei ca. 1 Euro. Bleiben Dir also über 100% Gewinnaufschlag.
Was für eine Goldgrube für den cleveren Walter!
Nur der Außenstehende, der nicht so clever ist wie Walter, fragt sich doch, wenn in dem Markt so viel Luft für Gewinne ist, warum macht InovisCoat das dann nicht selbst, und beutet diese Goldgrube aus? Warum stellen sie keine Farbfilme her und verkaufen sie unter ihrem Label, wenn man damit so leicht Geld verdienen kann? Die Mitarbeiter wissen doch wie es geht, haben doch alle bei Agfa in Leverkusen Filme hergestellt.
Und eine zweite Goldgrube erschließt du dir dann mit dem Import der von dir genannten SW-Produkte. Den acho so genialen ERA Filmen, die der Handel hier nicht zu würdigen weiß, und dem viel zu teuer angebotenen Fotopapier.
Das Fotopapier kannst du dann hier deutlich billiger anbieten, und trotzdem noch 'nen satten Gewinn einfahren, weil die bösen etablierten Händler in Deutschland es ja viel zu teuer anbieten.
Und einen neuen 400er SW-Film kannst du auch gleich noch machen, denn das ist schließlich auch problemlos möglich. M. Böddecker hat auf aphog vor einigen Tagen erläutert, wo seine Schwierigkeiten liegen, den neuen Pan 400 zu machen. Insbesondere, dass sehr hohe Investitionen erforderlich sind.
Aber dank dir wissen wir ja nun, dass das alles, Zitat, Ammenmärchen sind und nur dazu dient, höhere Preise durchzusetzen und uns armen Fotografen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Also auch hier die Chance für Dich, den so bösen Herstellern zu zeigen, wo der Hammer hängt und einen preisgünstigen 400er Schwarzweißfilm auf den Markt zu bringen.
Also liebe Fotografengemeinde: Alles wird gut. Der clevere Walter wird uns von den bösen Herstellern und Händlern, die sich gegen uns verschworen haben, um uns das Geld aus der Tasche zu ziehen, erlösen.
Und wenn es Walter nicht macht, wird es sicher jemand anders machen. Wir wissen ja jetzt, wie einfach das alles ist.....
Gruß, Jan
P.S. Der unbedarfte Außenstehende fragt sich, wie das mit dem Import der ERA Filme gehen soll, wo ERA doch keine Filme mehr herstellt. Und Fotokemika hat diese Woche vermeldet, derzeit so massive Schwierigkeiten zu haben, dass man wohl kein SW-Fotopapier mehr herstellen kann. Komisch, wo doch in dem Markt laut Walter so viel Luft für satte Gewinne ist?
Und du Jan solltest dringend wieder zur Höflichkeit zurückfinden. Da frage ich mich sehr, wer sich gerade mal wieder aus welchem Orbit geschossen hat?
RE: Filme verschwinden
in analoges Fotozubehör 07.08.2012 00:21von Laterna Magica • Mitglied | 110 Beiträge
Lieber Reinhold,
zugegeben, mein Posting war etwas zugespitzt, vielleicht auch etwas polemisch.
Aber in der Sache schlicht und ergreifend zutreffend.
Ich denke an diesem Punkt musste das einfach mal sein:
Denn wenn hier absurde Verschwörungstheorien auf unterstem Stammtischniveau präsentiert werden, dass sich die Hersteller absprechen, dass sie überzogene Gewinnmargen erzielen, dass sie uns arme Verbraucher permanent abzocken, dann kann das nicht so stehengelassen werden.
Aber wie gesagt, wenn Walter recht hat, und ich unrecht habe, dann würde der Film- und Fotopapiermarkt super Chancen für weitere Anbieter bereit halten.
Bisher gibt es die allerdings nicht. Wir werden sehen, ob in Zukunft noch was kommt. Die reale Entwicklung wird präzise zeigen, wer von uns richtig liegt. Die aktuelle Situation untermauert meine Einschätzung.
Gruß, Jan
Es geht nicht um's rechthaben. Hier werden Meinungen ausgetauscht. Und genau solche Polemik, die man schon als Beleidigung auffassen muss, hat mich dazu gebracht, das andere Forum zu verlassen. Nicht zuletzt, weil sich kaum jemand eingemischt hat und sagt: halt, so geht das nicht. Das wird hier garantiert nicht geschehen.
LG Reinhold
RE: Filme verschwinden
in analoges Fotozubehör 07.08.2012 08:21von Daintree • Mitglied | 13 Beiträge
Zitat von geleemes im Beitrag #7
Einige Großlabore lassen pushen das als Sonderwunsch durchgehen, wie das Crossen. Am besten vorher anfragen.
Macodirekt ist im Moment nicht zu erreichen. Irgendwas wird da wohl los sein.
Ich meine den Rollei RCN 640. Das ist ein Farbfilm. Um genau zu sein ein Farbfilm von AGFA in Belgien. Zwar für die Luftüberwachung, aber deswegen auch so feinkörnig. Er bringt dafür auch die Nachteile eines unmaskierten Films mit sich. Ein Beispiel.
Ich habe ein paar in einem Schweizer Shop entdeckt. Der Versand liegt bei 25 Euro außerhalb der Schweiz. Da müsste man jemanden kennen, der dort lebt und das Paket weiterschicken könnte oder gleich einen Großeinkauf machen.
http://www.ars-imago.ch/rcn640135362filme-p-11237.html
Schade, das der Film nicht weiter produziert wird. Er hatte von den Eigenschaften ein gegenteiliges Charakterbild zu den Maskierten.
Ich wohne an der Grenze zu DE, und bekomm ab und zu lieferungen aus DE welche ich dann in DE holen gehe. könnte man also evtl. etwas machen. Kann nur nicht sagen, dass ich wöchentlich in DE bin.
RE: Filme verschwinden
in analoges Fotozubehör 07.08.2012 08:46von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
@ Jan: Du scheinst Dich von Walters Beitrag irgendwie persönlich angegriffen zu fühlen...
Zur "zugespitzten Argumentation" (lasse dir einen Film in der Qualität eines Portra oder Reala machen etc.)
Schonmal was von "Markteintrittsbarrieren" gehört?
Nur weil jetzt nicht jedermann Film oder Photopapier günstiger produzieren kann, als die "Eingesessenen", heißt es noch lange nicht, dass die "Eingesessenen" nicht doch gute Margen haben können. Um eine eigene Film- und Photopapierlinie produzieren (lassen) zu können, müsste man nicht unwesentlich persönliche Energie und Kapital aufwenden. Das ganze ist nicht trivial... und man konkurriert mit Leuten, die das gleiche Produkt schon seit Jahrzehnten produzieren, und einfach nur weitermachen müssen, und normalerweise WESENTLICH billiger produzieren können als jeder newcomer. Und auch wenn das gelingen würde (also theoretisch): Mit dem Herstellen allein ist es ja auch nicht getan. Nur weil ich jetzt z.B. ein qualitativ sehr gutes Schwarzweiss-Photopapier zu Kosten produzieren kann, die einen Verkaufspreis möglich machen würden, der vielleicht 1/3 unter dem eines vergleichbaren etablierten Produktes liegt, heißt es noch lange nicht, dass das Papier auch zu diesen Konditionen in den Handel kommt.
Bsp.:
In Großbritannien wird mit dem Kentmere VC Select ein solches relativ hochwertiges Photopapier angeboten, das dort etwa 30% günstiger ist, als Adox MCP bei uns (und ca. 25% günstiger als Ilford MG IV auf der Insel). Das Papier kann man in Deutschland auch kaufen. Allerdings nur bei "ausgewählten" Händlern (Impex, Nordfoto, Phototec, Interfoto, macodirect... haben es nicht) , und dort wo man es kaufen kann, ist es etwa 10% teurer als Adox MCP... Warum das so ist, weiß ich nicht, ich denke aber mal, dass nicht strittig sein wird, dass das den Absatz jetzt nicht gerade förderlich ist. In Deutschland ist die Alternative für MG IV aus praktischen Gründen eher Adox MCP, v.a. auch, weil man es bei den Händlern bekommt, bei denen man auch sein sonstiges Glump kauft. Bis vor einiger Zeit gab es noch die Möglichkeit, das Papier in Österreich zu rel. guten Preisen zu bekommen, und Impex hatte es zu wirklich guten Preisen als Adox Easyprint im Programm. Dann, irgendwann letztes Jahr, kam zeitgleich mit einer satten Preiserhöhung beim MCP eine mehr als satte Preiserhöhung beim Easyprint. Vorher zahlte man z.B. für 100 Blatt 13*18cm in halbmatter Oberfläche 16,10€, jetzt sind es 27,60€, also 70% (!) mehr (bei anderen Formaten war es weniger drastisch). Beim Österreicher sah es mit dem VC Select ganz ähnlich aus... .
Also das Papier wurde praktisch von einem Tag auf den anderen als günstiges hochqualitatives Papier aus dem Handel gekickt. Unwahrscheinlich, dass unser fiktives neues Papier als günstige Konkurrenz zuexistierende Produkten in den Handel käme.
Darüber, was die besagten Händler zu dieser Preispolitik motivierte, kann ich nur spekulieren. Der Österreicher hat in einem anderen Forum mal zum besten gegeben, Ilford würde jetzt MGIV in die Kentmere VC Select Schachteln packen, und hätte den Preis praktisch auf MGIV Niveau angehoben. Offizielle Herstellerangaben sowie die Preise im englischen Handel stützen dieses Statement nicht. Der Berliner scheint sich auch nicht allzuviele Sorgen darüber zu machen, dass ihm die Kunden deswegen weglaufen könnten (die anderen Händler ziehen ja schön brav mit... bisschen wie an der Zapfsäule)
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