#1

Russischer Rollfilm

in analoges Fotozubehör 23.09.2011 22:02
von fvoellmer • Mitglied | 159 Beiträge

Hallo,

ich habe mal wieder blind zugeschlagen, und mir ein altes 10er Pack
Rollfilm s/w aus Rußland Typ 250 gekauft.

Im Moment liegt er eingeschweißt in meiner Gefriertruhe.

Weiß zufällig jemand, wo ich noch nähere Informationen
bekommen kann.

Danke

Tschau
Friedhelm

Angefügte Bilder:
Film Russ2.JPG
Film-Russ1.JPG

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#2

RE: Russischer Rollfilm

in analoges Fotozubehör 23.09.2011 22:49
von anTon • Mitglied | 6.858 Beiträge

seht auf der weißen Seite nichts vom Entwicklingsprozeß `?


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#3

RE: Russischer Rollfilm

in analoges Fotozubehör 23.09.2011 23:09
von fvoellmer • Mitglied | 159 Beiträge

Hallo,

da steht nur das es 25 DIN ist, und wieviel Negative man bekommt.


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#4

RE: Russischer Rollfilm

in analoges Fotozubehör 24.09.2011 05:02
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Die Entwicklungszeit ist in die Schachtel eingeschlagen (da jede Emulsion etwas anders ausfiel), da steht "ВР. ПРОЯАВЛ." bzw. "ВРЕМЯ ПРОЯВЛЕНИЯ" und dahinter eine Zahl, die ist als Entwicklungszeit in Minuten für den sowjetischen Standardentwickler angedacht. Für den gibt es Rezepte, aber die Filme lassen sich natürlich auch in anderen Chemikalien verarbeiten.

Ich habe die Filme mal in den 80ern in der UdSSR auf einer Geschäftsreise gekauft. Die Svemas sind technisch gesehen recht bescheiden, das Filmkorn ist ausgesprochen grob und die Schärfeleistung recht dürftig, der Lichthofschutz schwächlich, die Emulsionskonstanz miserabel und Schichtfehler sind nicht gerade selten, das konnte die Agfa 1940 besser - Im Prinzip ist das auch ein Isopan Ultra aus der Kriegszeit. Der Film ist zwar seit der Gost-Reform auf 25 DIN angeben hat aber eigentlich 23/10° DIN nach alter DIN-Norm also heute ISO 320/26°. Bei Kunstlicht müßte er das doppelte bringen.

Von ID 11/D 76 würde ich nach meinen Erfahrungen die Finger lassen, darin wird Svema-Material unglaublich grobkörnig (der Foto 250 dürfte sich dann einem Delta 3200 annähern), in richtigen Feinkornentwicklern kann man ihn einigermaßen akzeptabel entwickeln, aber es fehlt Schärfe, in Rodinal wird zumindest der Foto 65 wird ganz gut, wenn man ihn in der Tendenz normal bis leicht steil entwickelt. Mit dem Tmax-Entwickler sollen sie nach Aussagen eines amerikanischen Kollegen auch ganz gut harmonieren.

Welchen Entwickler willst Du verwenden?


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 24.09.2011 05:09 | nach oben springen

#5

RE: Russischer Rollfilm

in analoges Fotozubehör 24.09.2011 05:27
von fvoellmer • Mitglied | 159 Beiträge

Hallo Walter,

Danke für die vielen Infos.

Eine Idee welchen Entwickler ich nehme hatte ich noch nicht.

Aber wenn der Kollege meint mit T-Max klappt es ganz gut, werde ich den wohl benutzen.

Sind ja auch nur 10 Filme zum spielen.

Tschau
Friedhelm

p.s. Im Gefrierfach habe noch ich ein eingeschweißten 10er Pack Agfa-Isopan 620 s/w abgelaufen 1983.
Da muß ich erst mal gucken, ob ich eine passende Kamera habe.


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zuletzt bearbeitet 24.09.2011 05:27 | nach oben springen

#6

RE: Russischer Rollfilm

in analoges Fotozubehör 25.09.2011 17:54
von BILDERMANN • Mitglied | 21 Beiträge

Hallo Friedhelm,

die Filme haben einen sehr hohen Silbergehalt (die Russen nehmen/nahmen es mit ihrer allseits bekannten Mentalität nicht so genau), was sehr brilliante Abzüge mit hohem Tonwertreichtum bringt! Ich habe dazumal davon ähnliche Kleinbild-Filme verwendet und war deshalb hellauf begeistert. Das Kleinbild-Equivalent zu Deinen Rollfilmen wurde Anfang der 80er Jahre in der DDR in einer grünen Schachtel verkauft. Er hatte eine Empfindlichkeit von 22 DIN.

Wenn es nicht so eilig ist kann ich ja mal mein "Kochbuch" nach den Entwicklerzeiten wälzen. Eines aber schon einmal vorab: Meines Wissens erreichst Du die besten Ergebnisse mit dem ausgleichenden Feinkornentwickler "CALBE A49" in der Verdünnung 1+3. Diesen absolut spitzenmäßigen Entwickler gab es in der DDR unter dem Namen ORWO A49...

Rodinal, auch in Verdünnung 1+100, ist nicht so ausgleichend. Die Kornbildung ist auch nicht so gut.


.
.
Gut Licht,
Bildermann

Zitat von Henri Cartier-Bresson (1908-2004)
»Auf jeden Fall aber kümmern sich die Menschen zuviel um die photographische Technik und zu wenig um das Sehen.«


"Die sicherste Tür ist die, die man offen lassen kann" (Sprichwort)
.
.

Ps.: Hier gehts zu meinem » "Einstand" hier im Forum, meiner » Bilderwand und hier findest du Antwort auf die allgemein brennende Frage, welche » Fotoausrüstung ich verwende...


.
zuletzt bearbeitet 25.09.2011 18:10 | nach oben springen

#7

RE: Russischer Rollfilm

in analoges Fotozubehör 25.09.2011 21:52
von fvoellmer • Mitglied | 159 Beiträge

Hallo Bildermann,

Danke für die Infos.

Nein, eilig habe ich es nicht gerade.
Wenn es nicht zuviel mühe macht, würde ich mich natürlich über die Entwicklerzeiten
freuen.

Nach den Entwicklern werde ich mal schauen.

Tschau
Friedhelm


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#8

RE: Russischer Rollfilm

in analoges Fotozubehör 26.09.2011 01:00
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Der Silbergehalt hat meines Wissens überhaupt keinen Einfluß auf den "Tonwertreichtum", es gibt schwarz und weiß und dazwischen eben Abstufungen, egal ob sparsam oder reichlich mit Silber umgegangen wird, die empfundene Tonwertumsetzung ist eine Frage der spektralen Sensibilisierung.

A49 müßte 10-12 Minuten 1+1 und 7-8 Minuten Stammlösung sein. Aber was steht denn auf der Schachtel für eine Zeit, in der UdSSR hatte jede Charge eine andere Entwicklungszeit!

Mich wundert jetzt ein wenig, daß Bildermann die Filme so brillant fand, ich fand sie eher mäßig (kann man auch leicht beim Googeln sich bestätigen), wobei der Bildeindruck manchmal schon recht nett war, allerdings wie gesagt mit massiven Qualitätsproblemen und schlechtem Lichthofschutz (gerade beim Kleinbild). Aber vielleicht sind das die berüchtigten Qualitätsschwankungen, die man von sowjetischen Produkten ja zur Genüge kennt.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 26.09.2011 01:05 | nach oben springen

#9

RE: Russischer Rollfilm

in analoges Fotozubehör 26.09.2011 03:08
von fvoellmer • Mitglied | 159 Beiträge

Hallo Walter,

tatsächlich da ist was eingestanzt.

Mußte ich mit einem Bleistift lesbar machen, aber dann gings.

Developement Time 7 min.

Develop before 07/91

Emulsion Nr. 1672

Tschau
Friedhelm


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zuletzt bearbeitet 26.09.2011 03:08 | nach oben springen

#10

RE: Russischer Rollfilm

in analoges Fotozubehör 26.09.2011 04:13
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Hallo Friedhelm!

Ja, wenn 7 Minuten draufsteht, müßte dann mein obiger Vorschlag für A49 in etwa richtig sein (ich hatte allerdings damals das westdeutsche Pendant Atomal verwendet), auch für Mikrodol-X dürfte es passen, dh. es wäre wohl vor 20 Jahren so gewesen. Ich schätze mal in Rodinal kommt bei 1+25 wohl so 6 Minuten hin, ich habe allerdings in Rodinal bloß den Foto 65 entwickelt, ob der Foto 250 sich gleich verhält weiß ich nicht. Ich habe das Experimentieren mit dem 250er schnell aufgegeben, der war mir wirklich zu körnig, ich glaube bei mir liegen auch noch so 5-6 Filme von diesem Typ.

Ich weiß jetzt nicht, wie der Film gelagert wurde, allerdings ist wahrscheinlich ca. die Hälfte der Empfindlichkeit jetzt weg, dazu könnte er flacher geworden sein. Vielleicht solltest Du die Zeiten um 20% verlängern, allerdings steilen die Svemas bei Überentwicklung auch schnell zum quasi Strichfilm auf.

Noch einen Hinweis am Rande: Da die Filme sehr dickschichtig und emulsionsmäßig mehr oder weniger auf dem technischen Stand der 40er Jahre sind, geben sie viel Silber an den Fixierer ab (deshalb nicht zu extrem ausreizen, sonst kann de Archivfestigkeit anderer Materialien leiden) und brauchen eine ordentliche Wässerung (20-30 Minuten fließend ist das Mindeste).


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 26.09.2011 04:28 | nach oben springen






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