Da dem Film sehr wahrscheinlich noch keine empfindlichkeitssteigernden aber die Haltbarkeit beeinträchtigenden Goldsalze zugesetzt sind (ein gutgehütetes Agfa-Geheimnis), ist es unter Umständen noch möglich, daß etwas halbwegs Brauchbares herauskommt. Der Film könnte aber auch komplett schwarz werden oder blank bleiben.
Allerdings ist das Erraten der Zeit nicht ganz leicht, die Entwicklungszeiten für Agfa-Material in Atomal (ähnlich A49) schwanken nämlich zwischen 8 und 18 Minuten und variieren auch noch zwischen Kleinbild- und Roll- bzw. Planfilmen. Ich vermute mal, daß die Entwicklungszeit ursprünglich für diesen Film dann so bei 15-18 Minuten gelegen haben wird. (Ja, früher waren die Entwicklungszeiten deutlich länger als heute.)Ich weiß nicht, wie ich da verfahren würde, es wäre sicher prinzipiell sinnvoll noch 30-50% zuzugeben, aber da die Zeiten ja sowieso schon so lange waren und wir nicht wissen, welche Zeit für den konkreten Entwickler richtig ist, könnten Zugaben die Negative durch Quälen des Grundschleiers auch völlig verderben.
Vielleicht ist die Frage aber auch besser in einem amerikanischen Forum aufgehoben, da könnte ich mir vorstelllen, daß noch jemand eine Schachtel oder einen Beipackzettel besitzt und vielleicht sogar genau den entwickelt hat, so daß Du wenigstens die Zeiten für D-76 hättest.