Hallo in die Samstagsrunde,

bisher habe ich Landschaften und Motive in der Natur meist mit dem Velvia 50 ASA fotografiert. Mit den Ergebnissen war ich immer sehr zufrieden.
Seit einem halben Jahr fotografiere ich nun auch in SW und entwickle die Filme selber.
Kürzlich habe ich ältere Velviaaufnahmen mit der Funktion Kanalmixer in SW-Aufnahmen umgewandelt und war von den Ergebnissen positiv überrascht.
Lohnt sich also die Fotografie mit SW-Negativfilmen überhaupt noch ?
Testaufnahmen mussten her, um die Frage zu klären. Da ich für meine Bronica etrsi zwei Magazine besitze, konnte ich dasselbe Motiv jeweils mit Velvia und Rollei 80 s fotografieren. Die Belichtungsmessung mit dem AE-III-Prisma erfolgte in kurzem zeitlichen Abstand ( 1 Minute ). Als Scanner stand mir der Canon 9950 zur Verfügung. Dias und SW-Negative wurden jeweils im 6 X 4,5 Geperahmen gescannt ( 2400 dpi ).
Ergebnis: Es ist schon erstaunlich, was man mit Photoshop so alles machen kann. Die SW-Umwandlung der Farbdias erfolgt mit hoher Qualität. Man könnte also rundum zufrieden sein, wenn man nicht selber vergrößert, sondern die Scans ausbelichten lässt.
Bei allen Vergleichsaufnahmen war jedoch deutlich zu erkennen, dass der Rollei noch feinere Details abbildet als der Velvia und ihm die Umsetzung der Grauwerte besser gelingt. Der Velvia hält bei vielen Motiven gut mit, aber bei typischen SW-Motiven spielt der SW-Negativfilm doch seine Stärken aus.
Die Benutzung von SW-Filmen lohnt sich also doch.
Problematisch wird es, wenn man auf Fotopirsch ständig in der Wahrnehmung zwischen der Welt in Farbe und der in SW umdenken muss. Kann das gelingen?
Es kommt auf weitere Versuche an.
Ein Problem bleibt : Der Rollei retro 80 s ist der einzige Film, der in Verbindung mit der Bronica etrsi gelegentlich Randbelichtungen auf dem Negativ zeigt, die teilweise schon bis ins eigentliche Bild gereicht haben.
Gibt es ähnliche Erfahrungen mit dem Film oder zeigt sich hier ein Problem mit meiner Kamera ?

Ich stelle ein Bilderpaar vor, links das Velvia- SW, rechts das Rolleibild.

Bergische Grüße

Friedhelm

Wenn man solche Hilfsmittel wie EBV zur Verfügung hat und damit umgehen kann, ist die Anpassung der Grauwertübertragung, Kontrastkurven, Schärfewirkung etc. überhaupt kein Problem mehr. Abgesehen davon, daß hier der Diafilm offenbar den Kontrastumfang nicht bewältigen konnte und Zeichnungsverlust in den Lichtern verursacht hat, sehe ich eigentlich nicht, daß für diesen Verwendungszweck ein signifikanter Qualitätsunterschied auszumachen wäre.

Zitat von Fritz 55

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Lohnt sich also die Fotografie mit SW-Negativfilmen überhaupt noch ?

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Hm, das ist eine schwierige Frage und von vielen Faktoren abhängig. In erster Linier natürlich eine Frage der persönlichen Arbeitsweise. Wenn die Bilder nicht projeziert werden sollen ist m.E. dabei Farbnegativfilm am flexibelsten und bei rein hybrider Verarbeitung würde ich da am meisten ins Grübeln kommen.

Der Vergleich mit dem RR80s ist dabei kaum geeignet, da er ein sehr spezieller SW-Film mit einer sehr speziellen Sensibilisierung ist und der dazu auch noch zu sehr kontrastreichen Negativen tendiert, in Sachen Kontrast dem Diafilm schon sehr nahe kommt. Und es gibt für eine differenzierte Grauwertdarstellung bestimmt wesentlich besseres Farbmaterial als einen 50er Diafilm. Ganz ehrlich: beide Bilder überzeugen mich als SW-Liebhaber tonwertmäßig überhaupt nicht.

Viel interessanter fände ich einen Vergleich zwischen einem z.B. Porta 160 und einem Acros. Wenngleich der Acros deutlich feinkörniger sein dürfte und er ein Tonwertmonster ist kann man mit dem Kodak die ganze Klaviatur der Nachbearbeitung von 3 Farbkanälen anwenden. Selbst ein einfacher Farbfilm vom Drogeriemarkt leistet da erstaunliches.

Trotzdem werde ich dem SW-Film treu bleiben. Obwohl ich sehr viel hybrid arbeite mag ich es, wenn die Nachbearbeitung möglichst wenig Hirn- und Zeitaufwand beansprucht. Und die Möglichkeit auch selber Abzüge anzufertigen, möchte ich nicht missen.

LG Reinhold

Was mal wirklich interessant wäre - so vom Kind im Manne ausgehend - wäre ein Programm, das spektrale Sensibilisierungen in Verbindung mit Gradationskurven und Lichthofschutzweirkung immitieren könnte.

Zitat von Photoamateur

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Was mal wirklich interessant wäre - so vom Kind im Manne ausgehend - wäre ein Programm, das spektrale Sensibilisierungen in Verbindung mit Gradationskurven und Lichthofschutzweirkung immitieren könnte.

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Gibt es massenhaft, z.B. SilverEfex als Plugin für den Pimp(mypictures)Shop. Auch mit dem Open-Source-Progeamm Gimp und Bordmitteln kann man schon unglaublich viel zaubern.

LG Reinhold

Das interessiert mich jetzt doch. Kann man da tatsächlich so eine Art Kurve festlegen, wie wir sie für die Spektrale Empfindlichkeit der Schwarzweißfilme kennen? So daß man sich zum Beispiel einen unsensibilisierten, orthochromatischen oder meinetwegen einen bestimmten Film, dessen Kurve irgendwo abgedruckt ist, nachbasteln kann?

Hallo Walter,

so genau kenn ich mich da nicht aus. Aber es gibt tatsächlich Simulationen für jede Menge Filme, Filter etc. Kannst ja mal Frank (utahburn) per PN mal mit der Nase draufstupsen. Der wird es wissen. LG Reinhold