#1

Lichtführung bei Vergrösserungsgeräten

in Dunkelkammer & Entwicklung 12.09.2006 23:22
von RLindner • Mitglied | 1.201 Beiträge

Hallo ihr Darkrooms!

Wer kennt das nicht:
Das Negativ wurde ´zig mal wieder aus der Bühne genommen, abgeblasen, abgewischt, beschworen, noch mal abgeblasen, der Tetenal- Druckluftspray geht bald zu Ende, noch mal ein Vodootanz um die Buchbildbühne, noch ne Flasche Bier geköpft, währenddessen nicht geatmet, insgeheim schon mal an eine Verschwörung von Meister Propper und Dr. Best gedacht, und dennoch:

Auf der Vergrößerung ist schon wieder ein neuer, beschixxxxxx Staubfussel!
Der war da vorher definitiv nicht, natürlich ist er nicht in den Lichtern, nein warum auch, mitten in den schönsten Schatten, wie immer!?
The same shit as every time….


Ein Vergrößerer besteht (von unten nach oben) aus folgenden Teilen: Grundbrett, Säule mit Höhenverstellung, Aufnahme für den Vergrößerungskopf, Vergrößerungskopf mit Objektivplatine, Objektiv und Bildbühne, manchmal auch Kondensorsystem, Beleuchtungssystem, entweder Opallampe mit ggf. Filterschublade drunter, oder Farbmischkopf, Multigradekopf, Kaltlichtquelle jeweils entweder mit Ulbrichtscher Kugel, Kondensorsystem oder Mischbox.
Dann gehört noch ein Leuchtmittel rein, ein Kabel dran. Das war's

Folgende System finden Hauptsächlich für Mittelformat- oder Kleinbildnegativen Verwendung. Vergrößerer für Planfilme haben oft eine gänzlich andere Lichtführung auf die ich hier aber (noch) nicht näher eingehen will.

Beleuchtung mit Opallampe
Beleuchtungen mit Opallampe und einem Kondensor haben durch das gerichtete Licht eine etwas höhere Brillanz(!) und sind etwas kontrastreicher. Allerdings werden dabei auch Staubpartikel und Kratzer stark betont. Bei den besseren Geräten befindet sich unter der Lampe eine Filterschublade für Gradationsfilter oder einem Filter zur Verminderung von Wärmeabstrahlung in Richtung Negativ.

euchtungen mit einem Mischschacht und Kaltlichtlampe
Durch das diffusere Licht eines Farbmischkopfes oder eines Multigradekopfes wird dieser Effekt reduziert!
Die Kaiser Gräte haben bei den Color- und Multigradeköpfen eine kombinierte Lichtführung, die beide Vor- und Nachteile beinhaltet.
Das Prinzip der kombinierten Lichtführung verbindet Elemente der Mischschacht-Beleuchtung mit denen der Kondensorbeleuchtung. Das Licht wird zuerst durch einen kompakten Lichtschacht geführt, tritt dann durch eine spezielle Streuscheibe und passiert anschließend das Kondensorsystem. Dies führt im Endergebnis zu größerer Helligkeit - wichtig bei großformatigen Vergrößerungen - und brillanteren Ergebnissen ohne die gefürchtet Härte und Staubanfälligkeit des reinen Kondensorlichts.

Seit ich auf meinem Multigradekopf umgestellt habe, ist das Thema Staub sehr untergeordnet, ein pfleglich Behandlung der Negative ist aber immer Grundvoraussetzung.

Das Thema lässt sich noch weiter vertiefen, scheut euch also bitte nicht Euer Wissen hier zu bündeln.

Roland

6x6



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#2

RE: Lichtführung bei Vergrösserungsgeräten

in Dunkelkammer & Entwicklung 12.09.2006 23:42
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Zitat von RLindner
Wer kennt das nicht:
Das Negativ wurde ´zig mal wieder aus der Bühne genommen, abgeblasen, abgewischt, beschworen, noch mal abgeblasen, der Tetenal- Druckluftspray geht bald zu Ende, noch mal ein Vodootanz um die Buchbildbühne, noch ne Flasche Bier geköpft, währenddessen nicht geatmet, insgeheim schon mal an eine Verschwörung von Meister Propper und Dr. Best gedacht, und dennoch:
Auf der Vergrößerung ist schon wieder ein neuer, beschixxxxxx Staubfussel!
Der war da vorher definitiv nicht, natürlich ist er nicht in den Lichtern, nein warum auch, mitten in den schönsten Schatten, wie immer!?
The same shit as every time….



Sehr schön getroffen . Diese Straubfusseln hat man immer da, wo sie nicht hingehören - bei Aktaufnahmen meistens auf der Brust des Models .
Naja, ihr würdet wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, wenn ihr meine Duka seht, denn die ist im Mehrzweck-Keller, dem einzigen Raum, wo genug Platz dafür ist. Dort werden auch das staubige Katzenstreu und das Heu und Stroh für die Kanninchen gelagert . Auf dem Boden liegt schon mal loses, aus der Verpackung gefallenes Stroh... Aber egal, besser eine solche Dunkelkammer als keine, und ich habe über meinem Vergrößerer immer einen großen Müllsack als Staubschutz, den ich unten zusammenknoten kann, und damit fahre ich sehr gut - ich habe keinen großen Ärger mit Staub. Wenn doch, wird er weggeblasen .

Technisch kann ich allerdings nichts neues hinzufügen, habe einen Kaiser-Farbmischkopf, und das Prinzip dort hast Du ja schon sehr gut beschrieben. Das ich meine Negative behandel wie rohe Eier, versteht sich ja von selbst.

Ciao Sven

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"Wenn ich nicht malen kann, fotografiere ich, und was ich nicht fotografieren kann, werde ich nicht malen" (Man Ray)



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#3

RE: Lichtführung bei Vergrösserungsgeräten

in Dunkelkammer & Entwicklung 16.09.2006 08:18
von mike • Admin | 4.295 Beiträge

Ohja, das Problem kenne ich auch. Mein Vergrößerer ist 18 Jahre alt und stammt aus der ehemaligen DDR. Das soll jetzt noch nichts bedeuten aber der hat zig Jahre in einem Keller gelegen und da sammelte sich enorm viel Staub an...

Habe ihn letze Woche komplett auseinander geschraubt und einer gründlichen Reinigung unterzogen - Himmel es ist gar nicht mal so einfach die ganzen Linsen staubfrei zu bekommen

Gruß mike


Fotografiere niemals etwas, das dich nicht interessiert!" (Lisette Modell)



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#4

RE: Lichtführung bei Vergrösserungsgeräten

in Dunkelkammer & Entwicklung 21.09.2006 23:55
von andreas

Hallo

KB mach ich eigentlich nur noch mit ohne Glas. Bei MF ist oben Glas und der Stress reicht mir da brauch ich nicht auch noch darunter nen Staubsammler. Seit einiger Zeit nutze ich Handschuhe die antstatisch wirken sollen. Ich denke das tun sie auch ganz ordentlich da ich seitdem keine Hexentänze mehr aufführe. Sehr zum Leidwesen meiner besseren hälfte!

Andreas (der die Schärfe seines Kondensors schätzt)



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#5

RE: Lichtführung bei Vergrösserungsgeräten

in Dunkelkammer & Entwicklung 22.09.2006 00:35
von RLindner • Mitglied | 1.201 Beiträge

Ich bestellte mir vor kurzem den Druckluftspray von Tetenal.....
Ich schüttle die Dose selbstverständlich nicht, so wie es drauf steht, drücke einmal ab damit das "Kondensat" rauskommt (erkennbar an der Nebelbildung) um dann die Bühne oder das Negativ anzublasen.
Es macht pffft-pffft, der Druck kommt etwas kränklich aus der Dose und ohne Erfolg, dann gehe ich etwas näher ran um dem Negativ richtig einen zu blasen, es macht wieder nur kränklich pffft-pfft und dann kommt eben doch diese dicke Kondensatschwade raus und geht voll auf das Neagtiv. Klasse!
Irgendwie ist das albern, oder ich habe den falschen Spray. (Tetenal)
Neuerdings nutze ich die Reinigungstücher aus selbem Hause, eines für Objektive (das Tuch ist Orange und antistatisch imprägniert) das andere um Negative vorsichtig abzureiben (das Tuch ist gelblich, ohne Imprägnierung). Ich komme damit wesentlich besser klar.

Hat jemand Erfahrung mit diesen Luftpinseln für die ein ganzes Kamel sein Haar lassen musste??

Roland
6x6



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#6

RE: Lichtführung bei Vergrösserungsgeräten

in Dunkelkammer & Entwicklung 22.09.2006 01:47
von pongo • Mitglied | 776 Beiträge

Ja, das kenne ich - die Druckluftdose taugt nichts. Jetzt nehme ich den Anti-Statikpinsel vom Brenner, das klappt. Mit Tüchern muß man vorsichtig sein, wenn noch Partikel auf dem Negativ sind, werden die schön eingegraben. Wer weiß was besseres?

VG



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#7

RE: Lichtführung bei Vergrösserungsgeräten

in Dunkelkammer & Entwicklung 22.09.2006 09:35
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Digitalkamera - nein, dann haben wir ja das gleiche Problem mit dem Sensor und der ist auch noch dauerhaft kaputtabel.
Die beste Lösung ist es regelmäßig die Duka zu putzen

gut Licht

Photoamateur



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