Stomatholithen sind (sehr vereinfacht ausgedrückt) aus Kalk bestehende Sedimentgesteine und produzieren selbst keinen Sauerstoff. Sie entstanden durch absterbende Cyanobakterien (Blaualgen), die wohl vor ca. 3,5 Milliarden anfingen, Kohlendioxid zu Sauerstoff und organischem Kohlenstoff umzuwandeln (Photosynthese). Damit sich der Sauerstoff auf der Erde anreichern konnte, mussten die Kohlenstoffverbindungen dem System entzogen werden, z.B. in Form von organischen Sedimenten, die heute als Erdöl verbrannt werden und wieder als Kohlendioxid in den Kreislauf kommen. Sauerstoffanreicherung auf der Erde funktionierte also nur durch die dauerhafte Ablagerung von Kohlenstoff sprich Biomasse. Ein lebendiger Wald produziert z.B. überhaupt keinen Sauerstoffüberschuss, da die Pflanzen den tagsüber produzierten Sauerstoff wieder für den eigenen Stoffwechsel "verbraten". Erst wenn dauerhaft Biomasse z.B. in Form von Kohle entzogen wird, entsteht ein Sauerstoffüberschuss.
Das ging ungefähr 3 Milliarden Jahre lang so, Mikroorganismen produzierten Sauerstoff und die Biomasse wird z.B. als Sediment entzogen. Die Ozeane waren also im Prinzip die längste Zeit nichts anderes als ein riesiger "Gärbottich". Damit stand der Sauerstoff den Lebewesen aber noch lange nicht zur Verfügung, erst musste die Erdoberfläche komplett "verrosten", also oxidieren. Erst dann und seit ca. 500 Millionen Jahren war genug Sauerstoff im Wasser und der Athmosphäre, dass sich sauerstoffverbrauchende Lebewesen entwickeln konnten. Dies hat zu der kambrischen "Artenexplosion" geführt. Wir sind gerade dabei, diesen jahrmilliarden dauernden Vorgang durch Verbrennung fossiler Brennstoffe in wenigen Jahren umzukehren.
Tolles Bild übrigens und endlich mal ein hervorragendes Beispiel für den sinnvollen Einsatz eines Verlaufsfilters.
LG Reinhold