Hallo,
wollte mal an dieser Stelle fragen, welches Photopapier "Ihr" so am liebsten verarbeitet.
Euer Postings, soll nicht einfach den "Namen" und den Hersteller beinhalten, sondern ich denke, daß man auch die Eigenschaften, Aussehen, Verarbeitung, Verhalten (z.B. schöne Spitzlichter, Kaltton, Warmton, tiefe Schwärze) u.s.w., dabei nennen könnte.
Der Grund, für diese Frage, ist, daß ich mal was anderes ausprobieren möchte.
Vielleicht hat ja jemand schon ein sehr schönes Papier verarbeitet und kann mir dazu, Tipps geben.
Have a nice day !
Horst
12 gute Fotos in einen Jahr, sind eine gute Ausbeute ( A. Adams / Schwarzweiss-Papst).
RE: Photopapiere ? ?
in Dunkelkammer & Entwicklung 02.09.2006 21:33von pongo • Mitglied | 776 Beiträge
Gt. M.,
meinst Du sw? Da mache ich erst mal eine grobe Unterscheidung zwischen PE und Baryt - es ist bei mir Baryt. Bei PE beschränke ich mich z. Zt. auf seidenmatt oder Perle...
Bei Color bevorzuge ich Kodak, wobei ich im Moment noch aus dem Vorrat arbeite und hoffe inständig, daß es noch weiter produziert wird.
Die besten Grüße
Hallo Horst
Ich nutze regelmäßig das Sepia PE von Moersch. Ein sehr schönes Papier ohne eingelagerten Entwickler. Der Bildton ist von kalt bis sehr warm über den Entwickler steuerbar. Besonders schön ist der Hochglanz des Papiers welcher viel stärker als der von z.B. Ilford ist. Das Papier nimmt Tonungen hervoragend an und ist Lithfähig. Das oben genannte trifft ebenso auf das Baryt aus gleichen Hause zu, wobei ich hier das Papier an der Luft trockne und nix über den Glanz sagen kann. Nachdem ich meine 85m Rolle Adox aufgebraucht habe werde ich auch bei Baryt komplett auf Moersch umstellen.
En weiterer vorteil ist der hervoragende Service vom Herrn Moersch, der gerne auch ausführlich am Telefon mit seinem Fachwissen weiterhilft. Übrigens nicht nur über seine eigenen Prudukte!
Bei Größtvergrößerungen 1m x XX nutze ich das PE von Maco. Sehr kurze Belichtungszeiten, ledeglich der Bildton ist immer neutral und läßt sich nur schwer ins warme verschieben. Vieleicht hab ich aber auch noch nicht den passenden Entwickler gefunden. Als Baryt hab ich für riesige Vergrößerungen immer Forte genutzt. Sehr ähnlich dem Papier von Moersch. ;)
Da wir gerade dabei sind es gibt von Kentemere auch rollen mit 1,20m x 10 bzw. x 35. Kennt jemand dieses Papier? (als Baryt)
gut licht
Andreas
RE: Photopapiere ? ?
in Dunkelkammer & Entwicklung 03.09.2006 03:07von Niko • Mitglied | 1.049 Beiträge
Ich nutze hauptsächlich Agfa Record Rapid und Portriga Rapid aus den letzten Chargen.
Record Rapid wurde ursprünglich für den asiatischen Markt entwickelt, schlug sich aber auch hier so gut, dass man es ins europäische Sortiment aufnahm. Es hat sich neben Multicontrast classic dann auch am längsten im Agfa-Barytsortiment gehalten.
Record Rapid zeigt einen ganz leichten Warmton, den man aber auch auf "neutral stellen" kann. Portriga Rapid ist noch eine Spur wärmer, sehr schön für Portraits und die etwas empfindlichere Variante des eher für Kontaktkopien geeigneten Portriga, welches bei Portraitfotografen sehr beliebt war. Für Kontaktabzüge und kleinere Formate habe ich Brovira Speed und Multicontrast premium zur Hand. Kürzlich auch noch ein paar Schachteln Multicontrast classic gekauft.
Ansonsten habe ich die letzten 10 Schachteln Forte Bromofort beim Brenner gekauft, das war vor zwei Jahren oder so. Davon ist nicht mehr viel übrig, das nehme ich ab und zu. Ist papierstark, was mir sehr zusagt.
Hier sind auch noch diverse Schachteln Oriental-Papier und diverse andere Fabrikate, die ich mal zum Testen gekauft habe. Photopapiere interessieren mich ziemlich...
Als Colorpapier habe ich Agfa Signum II.
Niko
In der räumlichen Askese zeigt sich das Wesen des Sammlers.
RE: Photopapiere ? ?
in Dunkelkammer & Entwicklung 03.09.2006 06:37von Bernd • Mitglied | 1.664 Beiträge
Hallo Horst,
seit es leider das Kodak PE nicht mehr gibt, dessen Pearl-Oberfläche mir sehr gut gefallen hat, bin ich über Umwege beim ILFORD-Multigrade als Standardpapier gelandet. Dies in der Hoffnung, daß Ilford auf längere Zeit lieferfähig ist, da es mir wenig Spaß macht, meinen Kunzte FEM 109 immmer wieder neu zu kalibrieren.
Testen werde ich mal demnächst das Select VC von Mörsch.
Was ganz was Feines finde ich von Kentmere das Art Document: Stumpfmatt und trotzdem mit tiefen Schwärzen und einer büttenpapiergleichen Haptik. Kommt sehr gut bei Experimenten mit Struckturnegativen und Auftragungen des Entwicklers mit Pinsel, Farbrolle usw.
ciao
Bernd
RE: Photopapiere ? ?
in Dunkelkammer & Entwicklung 03.09.2006 07:38von pongo • Mitglied | 776 Beiträge
Hallo Andreas,
Kentmere Baryt nehme ich immer wieder gern, ist ein sehr gutes Papier, wie alle Produkte dieser Firma. Das Select arbeitet neutral mit einer Spur in Richtung kalt - kommt auf den Entwickler an. Satte Schwärzen und schönes weiß sind garantiert, es werden andere Filterwerte empfohlen-steht im Waschzettel.
Hallo Niko,
die Agfas würden heute noch mit ihren Papieren Rekord (dieser schwarzbraune Ton ist einmalig), Brovira und Portriga ein Bombengeschäft machen. Meine zu Ende gehenden Restbestände bleiben nur besonderen Aufnahmen vorbehalten. Nicht umsonst erzielen uralte Papiere immer noch Höchstpreise bei den Auktionen.
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Zu empfehlen sind auch die Produkte von Orwo und jetzt Wephota. Die Orwo Baryt aus der Ehemaligen halten bei richtiger Lagerung sehr lange. Das weiß man natürlich nicht bei den ebay Angeboten.
Vorsicht ist bei Maco Baryt geboten, da es über eine verhältnismäßig sehr kurze Haltbarkeit verfügt - max 2 Jahre. Frisch ist es sehr gut.
Die besten Grüße
RE: Photopapiere ? ?
in Dunkelkammer & Entwicklung 03.09.2006 21:54von RLindner • Mitglied | 1.201 Beiträge
AGFA MCP glossy
oder
Moersch Select Sepia PE, glossy
AGFA MCP
Agfa PE Papier war in der Vergangenheit mein "One and Only", und bleibt auch noch eine Weile mein Standardpapier zu dem sich jedoch nun das Moersch Select Sepia PE gesellt hat.
Mittelfristig wird dann das Moersch-Papier übrig bleiben.
Das Agfa weil es wunderbar konstant und sehr bequem zu verarbeiten ist. Kurze Belichtungszeit, kurze Fixierzeit.
Das Papier ist Neutraltonig und lässt sich durch Warmtonentwickler auch ins Warmtonige ziehen.
Mir gefallen an diesem Papier die tiefen Schwärzen, die saubere Planlage sowie die gleich bleibende Qualität. Ich habe beispielsweise ca. 6 Jahre alte Päckchen 10*15 Papier.
Dieses Miniformat benutze ich zur Belichtungszeitfindung um die großen Formate zu sparen. Wenn ich dann ein frisch produziertes Papier mit identischer Belichtungszeit nachlege sehe ich mit bloßem Auge kein Unterschied, was bedeutet dass der Papierguss über Jahre in engen Toleranzen konstant gehalten wurde. Sicherlich könnten mit einem Dichtemessgerät Unterschiede festgestellt werden, aber egal, zur Gradations- und Zeitbestimmung perfekt.
Moersch Select PE
Wäre Agfaphoto nicht Pleite gegangen hätte ich wohl nie andere Papiere ausprobiert.
Des einen Leid ist des anderen Freud, so bestellte ich probeweise Moersch Papier.
Moersch Papier ist warmtonig, hat ein hohen Silbergehalt, hat keine eingelagerten Entwicklersubstanzen und ist billiger als Agfa/Ilford und Co.
Soweit die Fakten.
Mein Problem ist nun das ich anfange ältere Bilder auf diesem Papier neu zu vergrößern,
ich habe 1995 so wenig wie noch nie geknipst (max. 5 Rollfilme) nur entwickelt und entwickelt und entwickelt und getont und getont und…
Das Papier ist dermaßen genial das ich meine Dunkelkammerarbeit neu entdeckt habe!
Es ist schwieriger zu verarbeiten, muss länger belichtet werden, will viel länger gestoppt und fixiert werden. Viele Abzüge waren für den Eimer, weil ich zu viel gleichzeitig neu ausprobiert habe.
Dafür wird man mit Abzügen belohnt die um jeglichen Zweifel erhaben sind. Es lässt sich genial tonen und vom Warm- bis Blauschwarz in jede Richtung biegen.
Der Glanz ist Perfekt. Warmtonige Papiere haben kleinere Silberkörner als neutral- oder kalttonige, ich meine man sieht das.
Selentoner war früher ein Fremdwort, jetzt macht das Tonen beinahe noch mehr Spaß als das vergrößern, das Moersch Papier ist hierzu perfekt.
Auch Das Agfa Viradon wurde wieder neu bestellt, Gestank hin oder her, aber das was hier bis ins extreme erreicht werden kann ist genial, rotbraun, gelbbraun, egal, alles ist möglich.
Wer blautonige Bilder mag soll sich gleich mal den Finisher BLUE mitbesorgen, damit lässt sich mit einem Kalttonentwickler aus diesem warmtonigen Papier ein wunderschöner blauschwarzer Bildton zaubern.
Der nächste Schritt ist dann die Lith-Entwicklung.
Roland
6x6
RE: Photopapiere ? ?
in Dunkelkammer & Entwicklung 06.09.2006 19:05von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Hi Horst,
da ich bislang noch kein Barty-Papier in die Hände bekommen habe, arbeite ich bislang noch mit PE.
Hier habe ich bisher vier PE-Papiere kennen gelernt: Kodak Multigrade (in halbmatt), Ilford MG IV Glanz, Forte V. RC MG glanz und Tetenal festgradiert (Stufe 2) in glanz.
Vom Ilford-Papier, was Dir bestimmt bekannt ist, kann ich nichts schlechtes sagen, tolle Grauabstufungen, sehr gute Verarbeitung. Sehr gut gefällt mir zur Zeit aber das Forte V. RC Multigradepapier. Die Schatten werden toll und mit Zeichnung wieder gegeben und laufen nicht zu, die Grauabstufungen sind vollständig und fein erkennbar. Die Verarbeitung ist ähnlich einfach wie mit dem Ilford, hierbei gefällt mir aber, dass das Forte deutlich länger braucht, um ein Bild auszuarbeiten. Das hat was, finde ich. Dazu ist's noch sehr günstig. Ein rundum tolles Papier, nicht nur für Anfänger oder Amateure.
Tja, das Kodak wird nicht mehr hergestellt, und das Tetenal war tatsächlich nicht schlecht; da ich aber MG-Papier lieber mag als festgradiertes und ich hierbei ausreichend Favoriten habe, bleib ich vorerst bei Forte und Ilford.
Gruß Sven
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"Wenn ich nicht malen kann, fotografiere ich, und was ich nicht fotografieren kann, werde ich nicht malen" (Man Ray)
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