Zitat von clickclackstart
Ich habe komplett keine Ahnung, wie Du das analog gemacht hast.
Sieht aber super aus, wie ein Siebdruck.
Das funktioniert auch ähnlich wie beim Siebdruck.
Meine Vorgehensweise:
Vom KB-Dia mit dem Vergrößerer ein S/W-Negativ gemacht. Man könnte natürlich auch gleich ein S/W-Negativ nehmen.
Von diesem Halbtonnegativ 3 unterschiedlich dichte Kontaktpositive auf Lithfilm (Agfa N515p entwickelt in Dokulith) hergestellt. Damit das Ergebnis wieder positiv wird, diese 3 Positive nochmals auf Lithfilm umkopiert.
Es existieren nun keine Grautöne mehr in diesen 3 Negativen. Es sind reine Dichteauszüge einer Tontrennung.
Die Farben muss man sich vorher etwas überlegen, damit man die richtige Filterung trifft. Da hier die Farben auf ein und dasselbe Blatt Papier aufbelichtet wurden, musste ich die Farbenmischung berücksichtigen.
Damit die 3 Belichtungen einigermaßen zusammenpassen habe ich anstelle einer Passervorrichtung eine Einstellvorlage gemacht. Einfach vom 2. Auszugsnegativ (dem grünen) einen Abzug schwarzweiss in Ergebnisgröße gemacht. In einem Vergrößerungsrahmen mit Anschlägen, versteht sich.
Nun kommt der erste Dichteauszug in den Vergößerer. Der zuvor angefertigte S/W-Abzug kommt in den Vergößerungsrahmen. Durch Verschieben des Rahmens kann ich nun die Vorlage im Vergrößerer recht genau auf den Rahmen ausrichten. Der S/W-Abzug wird dann im Rahmen gegen ein Blatt Farbpapier ausgetauscht.
Die Farbe soll Gelb sein. Also Farbkopf auf Blau einstellen und belichten.
Das belichtete Blatt wieder wegpacken.
Nun den Auszug für die mittlere Dichte in den Vergrößerer und den Rahmen mit Hilfe des S/W-Abzugs wieder ausrichten. Die Farbe soll nun Grün werden, aber Gelb ist ja schon da! Also Gelb + Cyan ergibt Grün. Um Cyan zu erhalten muss mit Rot belichtet werden.
Das gleiche Blatt Farbpapier wieder in den Rahmen und belichten. Das Blatt wieder wegpacken.
Dritten Auszug, der nur die Schatten zeigt in den Vergößerer und wieder ausrichten. Da es nun schwarz werden soll, kann mit Weisslicht belichtet werden. Grün hätte aber die gleiche Wirkung. Nun das Farbbild entwickeln. Das wars.
Das Problem ist, dass das Farbpapier nicht für alle Farben gleich empfindlich ist. So musste ich Rotlicht für Cyan fast 3mal so stark aufbelichten, wie Blaulicht fürs Gelbe.
Die erforderlichen Zeiten muss man ermitteln.
Bei diesem einfachen Verfahren ist man in der Farbwahl eingeschränkt, weil jede weitere Farbe eine Mischung aus den darunterliegenden ist. Es ist also hier unmöglich, mehrere Grundfarben nebeneinander darzustellen. Dafür gibt es andere, schwierigere Verfahren.
Aber es ist eine schöne Übung zur Farbmischung.
Danke und Gruß
Joachim