Ich hatte mal die IIc mit dem 2,8er Xenon. Das ist eines der besten Objektive, die mir je untergekommen sind. Das 2,0er Xenon der IIIc ist nach allgemeiner Auffassung auch hervorragend. Das Heligon sollte kaum schlechter sein. Die Mechanik der Retina ist auch derart stabil, daß sich dadurch eine Dejustierung wie bei Faltern mit Blechstreben kaum ergeben kann.
Es gibt bei den Retinas allerdings eine Sache zu beachten. Kamera und Objektiv (oder Grundobjektiv und Vorderglied) MÜSSEN die selbe Seriennummer haben. Die wurden immer exakt aufeinander justiert. Man kann auch nicht an einer Retina, die mit einem Xenon ausgestattet war, das Vorderglied durch ein Heligon ersetzen. Ebensowenig funktioniert es, an einer IIc das lichtstärkere Vorderglied der IIIc zu verwenden. Es wird in jedem Fall ja immer nur ein Teil des Linsensystems getauscht, während der hintere Teil fix ist. Das kann dann natürlich nicht funktionieren. Es geht auch nicht, an einem Rodenstock Grundobjektiv die Tele- oder WW-Vorsätze von Schneider zu verwenden und umgekehrt.
Das WW ist von der optischen Leistung sehr gut (ein Tele hatte ich nicht), aber leider ist die praktische Anwendung eine Krankheit. Der Entfernungsmesser ist ja auf das 50er abgestimmt. Die Retina hat deshalb 3 Entfernungsskalen. Die gemessene Entfernung muß von der 50er-Skala oben auf die passende Skala an der Unterseite des Objektivs übertragen werden.
Ob man an die Innenseiten des Suchersystems so ohne weiteres für eine Reinigung ran kommt, weiß ich nicht mehr. Die Oberkappe geht aber einfach runter. Der Sucher ist etwas klein, aber keinesfalls schlechter als von den Russenkameras und immerhin mit Leuchtrahmen versehen. Die Kameras mit einem großen "C" haben einen besseren Sucher, dafür kosten sie aber auch das Mehrfache.
Gruß
Jochen