#1

Haltbarkeit von Tetenal Colortec C41

in Dunkelkammer & Entwicklung 10.12.2010 14:12
von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge

Laut Packungsbeilage soll der Filmentwickler angesetzt 6 Wochen halten. Heute,16 Wochen nach Ansatz, habe ich den dritten Kodak VR200plus von Aldi entwickelt mit tadellosem Ergebnis. 1/2 ltr
reicht für 6 Filme. Vorsichtshalber werde ich aber nach 5 Filmen neu ansetzen. Falls da geringe Farbverschiebungen entstanden sein sollten, kann ich die eh nicht feststellen und wenn werden die ausgefiltert.Der Entwickler kann im Bereich von 30°-45° verwendet werden.
Mein Rest-Dilucolor von 2007 habe ich heute weggeworfen.
l.G.
phosphor


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Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
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zuletzt bearbeitet 10.12.2010 14:20 | nach oben springen

#2

RE: Haltbarkeit von Tetenal Colortec C41

in Dunkelkammer & Entwicklung 11.12.2010 00:40
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Zitat von phosphor
1/2 ltr reicht für 6 Filme. Vorsichtshalber werde ich aber nach 5 Filmen neu ansetzen.



Ja, die Haltbarkeit kann ich bestätigen. Ich habe die Gebrauchslösungen schon über 20 Wochen stehen gehabt.

Die vom Hersteller empfohlenen 6 Filme pro 500ml brauchst Du nie und nimmer zu unterschreiten.
Die kalkulieren eh eine Sicherheit mit ein (und einen Absatzförderungsfaktor ).
Ich selbst entwickle mindestens 8 Filme pro 500ml, normalerweise 10.

Wenn man eh selbst vergrößert oder scannt, wären Farbverschiebungen kein Problem.
Diese treten aber bei 8-10 Filmen auch nicht auf.
Bei meinem letzten Versuch, das letzte aus dem Entwickler rauszulutschen, habe ich 12(!) Filme in 500ml entwickelt. Beim letzten (Ektar100) hat der Ansatz dann versagt. Das hat sich aber nicht durch Farbverschiebungen oder Farbkippen geäußert, sondern in blasseren Farben. Die Farbsättigung nimmt ab, auch die der Maske. Es traten kleine dunkle Flecken auf. Entweder Farbstoffzusammenballungen oder Teerflecken. Ich habe dann ein paar Abzüge von dem Film gemacht. Die Farben sind nicht so knallig, aber einwandfrei. Die Filterwerte bleiben im normalen Bereich.
Ein Farbkippen (das sich ja bekanntlich nicht ausfiltern lässt) ist nicht vorhanden.

Gruß

Joachim


"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
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#3

RE: Haltbarkeit von Tetenal Colortec C41

in Dunkelkammer & Entwicklung 11.12.2010 02:23
von Holger67 • Mitglied | 713 Beiträge

Interessante Informationen aus der Praxis. Bei 8-10 Filmen pro 500ml lohnt sich
das Colortec C-41 ja noch mehr. Füllt Ihr den Ansatz in eine Glasflasche? Sprüht
Ihr Feuerzeuggas in die Flasche? Leider ist das Wetter hier zum Fürchten, nicht
tauglich zum Fotografieren. Im Kühlschrank liegen 2 Kodak Ektar 100 die auf
besseres Wetter warten. Diesen Film habe ich noch nie verwendet und bin gespannt
was dieser für Ergebnisse liefert.

Grüße
Holger


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#4

RE: Haltbarkeit von Tetenal Colortec C41

in Dunkelkammer & Entwicklung 11.12.2010 02:29
von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge

Zitat von Holger67
Füllt Ihr den Ansatz in eine Glasflasche? Sprüht
Ihr Feuerzeuggas in die Flasche?



Ich mache weder das eine noch das andere.
Schaden kann's aber ja nicht.
Feuerzeuggas habe ich nur bei E-6 Chemie benutzt. Die soll ja (angeblich) empfindlicher sein.

Gruß
Joachim


"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"
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#5

RE: Haltbarkeit von Tetenal Colortec C41

in Dunkelkammer & Entwicklung 11.12.2010 13:16
von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge

Zitat von Holger67
Interessante Informationen aus der Praxis. Bei 8-10 Filmen pro 500ml lohnt sich
das Colortec C-41 ja noch mehr. Füllt Ihr den Ansatz in eine Glasflasche? Sprüht
Ihr Feuerzeuggas in die Flasche? Leider ist das Wetter hier zum Fürchten, nicht
tauglich zum Fotografieren. Im Kühlschrank liegen 2 Kodak Ektar 100 die auf
besseres Wetter warten.
Grüße
Holger



Hi Holger,
mein Ansatz 500 ml kommt in eine ebenso große braune Aponormflasche,Gas drauf,und steht dann im kühlen dunklen Labor. Entwickler neigt nun mal zum oxydieren.

Übrigens, bei größtem Sauwetter habe ich teilweise meine besten Fotos gemacht. Wassertropfen an Zweigen z.B. gibt´s bei Sonne meistens nicht. Wenn ich eine längere Wanderung von ein paar km mache ist immer eine Kamera dabei. Interessanter Weise sieht man auch in bekannter Gegend immer neue Motive. Dann versuche ich ein "Kunst"-foto zu machen, dh. eins was als Vergrößerung an der Wand einer jahrelangen Betrachtung standhält. Auf diese Art der Fotografie bin ich aber erst in den letzten Jahren gekommen.Gut,für streetfotographics braucht man trockenes Wetter und das Gebiet werde ich nächstes Jahr mal angehen,dann aber mit meiner Olympus AF10super mit der ich vollautomatisch mit einer Hand aus der Hüfte schießen kann.Ich habe keine Lust erst mit den Leuten über Bildrechte zu plaudern.Ins Netz stelle ich eh nix.Also Lomografie aber mit gutem Werkzeug.
Gruß
phosphor

Angefügte Bilder:
Südsee.jpg

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zuletzt bearbeitet 11.12.2010 13:25 | nach oben springen

#6

RE: Haltbarkeit von Tetenal Colortec C41

in Dunkelkammer & Entwicklung 12.12.2010 01:09
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Zitat von phosphor
....Gut,für streetfotographics braucht man trockenes Wetter ....


Och, es gibt Leute, die machen beim größten Dreckswetter auf der Strasse die tollsten Fotos:
http://www.flickr.com/photos/dannysantos...57615009283393/

LG Reinhold


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#7

RE: Haltbarkeit von Tetenal Colortec C41

in Dunkelkammer & Entwicklung 13.12.2010 06:10
von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge

Zitat von grommi

Zitat von phosphor
....Gut,für streetfotographics braucht man trockenes Wetter ....


Och, es gibt Leute, die machen beim größten Dreckswetter auf der Strasse die tollsten Fotos:
http://www.flickr.com/photos/dannysantos...57615009283393/

LG Reinhold




Ja, Mann, so habe ich das noch garnicht bedacht. Ist ja auch Neuland für mich. Mal gucken wo mein Ostfriesennerz ist
Gruß
phosphor


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#8

RE: Haltbarkeit von Tetenal Colortec C41

in Dunkelkammer & Entwicklung 13.12.2010 07:23
von Holger67 • Mitglied | 713 Beiträge

Die Rushhour einer Großstadt bietet doch eine menge interessanter Motive, die aber in diesem Fall mit einer recht kospieligen DSLR (Nikon D 200) aufgenommen wurden.
Beim frische Luft schnappen verballerte ich heute meinen ersten Tmax-100, der noch an der Leine trocknet. Wegen der schlechten Erfahrungen mit Kalkflecken diesmal vernünftig gewässert und vorsichtig mit Fingern und Zewasoft abgewischt. Je nach Ergebnis lade ich morgen Fotos hoch. Macht bei modernen Filmen wie Tmax, Agfa APX ein Härtebad vor dem Fixieren Sinn?

Grüße
Holger


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#9

RE: Haltbarkeit von Tetenal Colortec C41

in Dunkelkammer & Entwicklung 13.12.2010 08:42
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Zitat von Holger67
...die aber in diesem Fall mit einer recht kospieligen DSLR (Nikon D 200) aufgenommen wurden...


SLR, 1600er Film, 135er Tele und du bist dabei.

Zitat von Holger67
....Macht bei modernen Filmen wie Tmax, Agfa APX ein Härtebad vor dem Fixieren Sinn?


Nö.

LG Reinhold


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#10

RE: Haltbarkeit von Tetenal Colortec C41

in Dunkelkammer & Entwicklung 28.02.2011 12:59
von ki • Mitglied | 47 Beiträge

Zitat von JoJo

Die kalkulieren eh eine Sicherheit mit ein (und einen Absatzförderungsfaktor ).



Will jetzt nicht Korrintenkacker spielen, aber da will in mir der Fachmann (Grafisches Gewerbe) doch was klarstellen.

Filmemulsionen sollen ja nach ISO-Normen (fragt jetzt nicht nach der Nummer ;-) ) eine gewisse Farbkonsistenz innerhalb des dreidimensionalen CIE L* a* b* Farbraumes liefern. D. h., wenn ich mich an die Vorgaben halte die da z. B. wären:

- zum Film passende Beleuchtungs-Farbtemperatur
- gegebenenfalls Ausgleich durch Farb-Korrektur-Filter
- präzise gemessene Belichtungszeit mit präzise arbeitendem Verschluss/Blende
- korrekt gelagertes Filmmaterial
- exaktes Einhalten der Entwicklervorgaben (Temperatur, Agitation, Zeiten)
- genormter weiterer Arbeitsprozess (Printen, Scannen, Auflagendruck etc.)

Dann bekomme ich bei eben korrekt eingestelten Prozess-Parametern eine zum Ursprungsbild nahezu identische Farbwiedergabe, solange alle am Prozess beteiligten Komponenten einen entsprechend großen Farbraum verarbeiten können.

Die Abstände innerhalb des Farbraumes werden mit dem Wert Delta-E* angegeben. Wenn man also im CIE-Lab-Farbraum die Ausgangsfarbe misst und den Wert in die drei Achsen Luminanz, a-Achse (Rot-Grün), b-Achse (Blau-Gelb) einträgt und dementsprechend den Farbwert am Ende der Prozesskette misst und auch in das Koordinatensystem einträgt, erhält man einen gewissen Abstand der beiden Punkte.

Produziert nun ein Unternehmen entsprechend den für seinen Prozess geltenden ISO-Normen, muss er bestimmte Abstände unterschreiten, ansonsten kann der Kunde reklamieren.

Daher ist es klar, dass die Lieferanten für Farb-Entwicklerchemie ziemlich exakte Angaben zu Entwicklerzeiten und Temperaturen machen.
Zum einen darf es im genormten Prozess nicht zu große Farbschwankungen geben, zum anderen ist es aber auch so, dass der Farbraum, den ein Film wiedergeben kann, kleiner wird, wenn der Entwicklungsprozess nicht einwandfrei eingehalten wird.
Während man eine Farbverschiebung noch durch Farbkorrekturen ausgleichen kann, ist dies bei einem verkleinerten Farbraum nicht mehr möglich. Liegt eine Farbe außerhalb des darstellbaren Farbraums, enthält der Film keinerlei Informationen mehr darüber, wie weit der Farbton außerhalb liegt. Eine Rekonstruktion des Farbwertes ist also nicht möglich.

In sofern stimmt die Aussage "die kalkulieren eine Sicherheit mit ein" für unsere Ansprüche voll und ganz, denn wir produzieren ja – das ist das Privileg des Amateurs – nicht für einen Zahlenden Kunden sondern zu unserem eigenen Vergnügen :)

Ich hoffe ich habe mit diesem Beitrag niemanden gelangweilt.

Schöne Grüße

Kristian


zuletzt bearbeitet 28.02.2011 13:02 | nach oben springen






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