Als ich mir Anfang der 1980er Jahre meine Dunkelkammer einrichtete, waren gerade die neuen Kristallemulsionen auf den Markt gekommen, die den Farbnegativfilmen zu einem Quantensprung in Schärfe und Feinkörnigkeit verhalfen - ich weiß noch, Fuji machte den Anfang, und dann ging es auch bei den anderen Herstellern Schlag auf Schlag. Deshalb kaufte ich mir bewußt keinen Farbmischkopf, sondern einen Satz Kodak-Printfilter (die, nebenbei gesagt, kaum billiger waren als ein Farbkopf), denn ich dachte nicht im geringsten daran, diese Konturenschärfe, die einem unerwartet in den Schoß gefallen war, durch weiches Mischkammerlicht zu verschenken. Und habe das bis heute nicht bereut. Ich empfinde es nicht als umständlich, die Filterschublade zu beschicken, und wenn ich in Einzelfällen die hohe Schärfe des Kondensorlichts nicht haben will, lege ich einfach eine Trübglasscheibe ins Filterfach. Und was das Ausbleichen der Filterfarben angeht: das verläuft so allmählich, daß man es gar nicht mitkriegt und beim Filtern unbemerkt ausgleicht.