#1

Es scheint Papierfabriken zu geben...

in Dunkelkammer & Entwicklung 14.06.2010 17:43
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

... in denen man es bis heute nicht gelernt oder wieder verlernt hat, sauber zu arbeiten. Kürzlich habe ich ein paar Bilder entwickelt und bei der Hochglanztrocknung schien alles, als wären da kleinste Fusseln bzw. Flusen mit aufgequetscht worden, allerdings war von den Fusseln nichts zu sehen. Ähnliches beobachtet man aber, wenn man selbst mal versehentlich ein Haar oder einen Fussel unter das Bild bringt - dieser Fehler bleibt dan meist auch bei einem zweiten Durchgang, wenn man nicht das gesamte Bild mit Alkohol und Viskoseschwamm abwienert.

Ein Versuch mit destilliertem Wasser und einem aus der gleichen Packung entnommmenen Bild, das ohne jede weitere Behandlung aufgequetscht wurde, ergab das gleiche Ergebnis. Ja, es kam noch besser, die Fusseln fanden sich da offensichtlich und nicht übersehbar in die Papieroberfläche gegossen! Es ist offensichtlich, da muß beim Beguß so erbärmlich geschlampt oder eine so miese Rohstoffqualität eingesetzt worden sein, daß man es für den Hersteller eigentlich nur noch als Peinlichkeit aburteilen kann. Wäre es eine aktuelle Charge und nicht eine, die schon ein paar Jahre in meinen Beständen lagert (den Hersteller gibt es aber noch), würde ich die Fabrik kontaktieren und hier noch etwas deutlicher werden.

Wenn mir künftig so etwas unterkommt, geht das Material komplett Retour. Es kann einfach nicht sein, daß da zusammengepfuschte Auschußware an die Kundschaft ausgeliefert wird, so eine Charge ist entweder als zweite Wahl zu klassifizieren, oder gleich zu entsorgen. Die Sache spricht übrigens Bände über die Sauberkeit, die bei dem betreffenden Hersteller zum Produktionszeitpunkt geherrscht haben muß. Ofenbar ist das Problem bei der Hochglanzfrage nicht das Formaldehydverbot, sondern die erbärmliche Qualitätskontrolle in manchen Fabriken.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 14.06.2010 17:45 | nach oben springen

#2

RE: Es scheint Papierfabriken zu geben...

in Dunkelkammer & Entwicklung 14.06.2010 19:38
von Knipsophon • Mitglied | 666 Beiträge

Hi Walter,

ich kann zur Hochglanztrocknung nur wenig sagen, denn ich lasse meine Barytabzüge nur an der Luft trocknen oder lege sie mit der Schichtseite nach oben auf die Presse. Aber dabei ist mir bei einem Hersteller leider auch negativ aufgefallen, dass das Papier am Tuch klebt und nur mit mäßiger Gewalt wieder abzubekommen ist. Ich nehme an, da wurde am Härter gespart. Kannst Du wegen des Herstellers ein klein wenig konkreter werden? Ich hatte die Probleme mit dem Hersteller aus Osteuropa. Wenn die Hersteller mit den Verkaufspreisen nicht mehr hinkommen, dann sollen sie halt einen Euro mehr pro Packung nehmen aber dafür 1a Ware herstellen, denn sonst wird das für den Endverbraucher ärgerlich und teuer. Man will ja schließlich nicht nur Ausschuss produzieren.

Gruß
Lui


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#3

RE: Es scheint Papierfabriken zu geben...

in Dunkelkammer & Entwicklung 14.06.2010 22:28
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Hallo,

Du hast eine PN.


gut Licht
Walter
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#4

RE: Es scheint Papierfabriken zu geben...

in Dunkelkammer & Entwicklung 14.06.2010 23:06
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

zu Luis Problem, falls es dieses Papier ist: Foma hat beim Fomabrom Variant in glänzend (glaube ich) dazu gesagt, dass Heisstrocknung mit Schicht gegen Tuch nicht geht.

Sonst bliebe für Walters Papier nur noch efke oder Harman, oder welchen Hersteller gibt es, der sowohl vor einigen Jahren als auch heute produziert?


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#5

RE: Es scheint Papierfabriken zu geben...

in Dunkelkammer & Entwicklung 15.06.2010 00:11
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
Foma hat beim Fomabrom Variant in glänzend (glaube ich) dazu gesagt, dass Heisstrocknung mit Schicht gegen Tuch nicht geht.



Geht schon, man muß nur härten, also das tun, was der Hersteller eingespart hat.

Ansonsten habe ich eigentlich kein Problem, ich bin bloß sauer, weil es nach meiner Auffassung nicht sein, kann, daß in ein Papier Staub, Haare oder anderer Dreck mit eingegossen wird. Falls beim Hochglanz gar nichts geht, dann nimmt man eben 9 Gramm Gelatine 0,8 Liter Wasser und 0,2 Liter Spiritus - mit dieser Mischung bekommt man dann selbst beim übelsten Papier noch sauberen Hochglanz hin (allerdings unter Vermatschung des Pressentuches und Erhöhung der Festklebe- und Muschelbruchgefahr).

Ich hätte nicht schlecht Lust, in meiner vor mir hergeschobenen Trocknungsanleitung mal Tacheles zu reden, was sich die Photoindustrie leistet und was da alles vorgeschoben wird an angeblichen Gründen.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 15.06.2010 00:20 | nach oben springen






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