Zitat von JoJo
Einen KB-Film kann man problemlos durch ein zusammengefaltetes Stück Zewa ziehen.
Unter ganz schwachem Druck, versteht sich. Duch die Saugwirkung des Tuchs wird auch die Flüssigkeit aus der Perforation gezogen.
Fussel gibts auch keine.
Ich mache das mit Farbfilmen immer, und die sind noch kratzempfindlicher als SW.
Joachim
Daß Farbfilme "empfindlicher" seien stimmt meines Erachtens schon lange nicht mehr, da C-41 ja maschinell bei 38° gefahren wird, sind die Filme durchaus strapazierfähig, dahingegen sind manche Schwarzweißfilme relativ weich in der Emulsion. Einmal im Nassen rankommen und farbige Kratzer erhalten ist wohl eher auf frühere Generationen Farbfilm zutreffend gewesen.
Das Abwienern mit Küchenpapier geht wahrscheinlich mit dem genannten Zewa und den meisten Filmen, aber dieses Fabrikat ist wohl auch besonders wiederstandsfähig aufbereitet, so daß man das nicht pauschal auf jedes im Handel erhältliche Küchenpapier ausdehnen darf.
Ansonsten würde ich zum Abstreifen keine Gummizangen nehmen sondern wie seit eh und je üblich Fensterleder (Kisselbach empfielt Rehleder, aber das käufliche (kunstlederne) "Lederputztuch" tut es auch) oder ein oder zwei (weiche!)Viskoseschwämme nehmen.
Das mit den Flecken ist so eine Sache, da muß man zwischen normalen Trocknungsflecken durch ungleichmäßige Trocknung, die unter ungünstigen Bedingungen wohl selbst mit destilliertem Wasser entstehen können und Kalk- bzw. Netzmittelflecken unterscheiden. Wie schon gesagt wurde, zuviel Netzmittel schadet im Zweifelsfall auch und je weicher das Wasser, desto weniger Netzmittel darf genommen werden, ist das Wasser dahingegen extrem hart, hilft auch kein Netzmittel, sondern nur Abstreifen, destilliertes Wasser, Abkochen,oder ein Spritzer Essig ins letzte Wasser. Ein Spritzer Essig, ist aber sicher nicht die reine Lehre und wohl auch nicht für die Archivfestigkeit förderlich.
Von Spülmittel als Netzmittel ist wohl grundsätzlich eher abzuraten und zwar wegen diverser Zusatzstoffe und dem im Spülmittel enthaltenen Soda, wobei freilich die Relevanz für den Praktiker sich in Grenzen halten dürfte.