Hey ho,
ich habe mich mal gefragt, ob es günstige (gute), stufenlose schuko-dimmer gibt? bei den professionellen vom film ist man mit schlappen 100€ dabei - jedoch schaffen die teile auch 2kw.
bei conrad hab ich mich mal ein wenig umgesehen - es gibt dimmer mit zeitschaltuhr, wers braucht...
könnte man sich nicht mit den "licht-schalter-dimmern" eine schuko verbindung basteln?
denn ich kann mir vorstellen, dass solch ein teil grade bei low-key gold wert ist....
grezZ
RE: Dimmer selber bauen?
in Studiotechnik 05.11.2009 05:10von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
RE: Dimmer selber bauen?
in Studiotechnik 05.11.2009 05:20von Grueni76 • Mitglied | 1.104 Beiträge
Hi!
Diese Schnur-Zwischendimmer sind deshalb so günstig (billig wäre eigentlich besser) weil die Teile mit den absolut billigsten Komponenten aufgebaut sind. Auch wenn die alle ein CE-Zeichen haben, eine vernünftige, von einem zertifizierten Labor durchgeführte EMV-Prüfung würde keines schaffen. Das ist zwar schon schlimm genug, aber oftmals sind die Bauteile für die angegebene Leistung einfach unterdimensioniert, sodass die Dimmer schonmal gerne abrauchen. Besonders stark werden die Dimmer bei ca. 50% des Einstellbereiches und weniger belastet.
Diese Dimmer arbeiten fast alle nach dem Prinzip der Phasenanschnitt-Steuerung und sind daher nur für reine Glühbirnen und Halogenlampen geeignet. Auch wenn meistens drauf steht, dass auch Halogenlampen mit Trafo zugelassen sind, würde ich davon trotzdem abraten, der Trafo belastet den Dimmer so stark, daß man dann eigentlich nur gut 1/3 der maximal zulässigen Belastung des Dimmers anschliessen sollte.
Wenn Du dir schon so ein Billig-Teil bastelst / kaufst, dann bitte nur betreiben, wenn:
* Du auch im Raum bist
* Du einen FI davor geschaltet hast (wenn Du nicht weisst, was ein FI ist, lass die Bastelei sein - immerhin spielst Du da mit tödlichen Spannungen rum)
* Du den Dimmer auf eine nicht brennbare Unterlage legst.
Dimmer gehören zu den wenigen Ausnahmen, bei denen gute Qualität definitiv auch mehr kostet und eigentlich nur Markenfirmen Vernüntiges herstellen können. Der Markt ist übersäht mit Schrott, der selbst die paar Euros nicht wert ist, die er kostet.
Schau Dich mal bei der Bühnentechnik um. Da gibt es gute Dimmer, steuerbar normalerweise per externer Steuerung und teilweise ergänzend am Gerät selbst (wäre wohl in diesem Fall das vernünftigste). Die kleinen haben idR 4 Kanäle, Schuko-Dosen, feste Schuko-Zuleitung, sind geprüft und mehr oder weniger EMV-gerecht. Hier ist mal ein Beispiel: Werbung: http://cgi.ebay.de/4-Kanal-DMX-Dimmerpac...=item2a0245e576
Der Händler ist OK, ich hab da auch schon desöfteren gekauft, gibt aber noch günstigere.
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viele Grüße aus Düsseldorf,
Andreas
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RE: Dimmer selber bauen?
in Studiotechnik 05.11.2009 05:30von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
hey,
danke für die ausführlichen infos - mmm, ich glaube auch, wenn ich meinen 500 watt baustrahler auf einen "lichtschalterdimmer" packe wird das teil früher oder später abrauchen.
ich kenne von meiner tätigkeit im licht diese: http://www.soldron.de/Steckdosendimmer.jpg
aber wie gesagt, gitbs die nicht für low
grezZ
RE: Dimmer selber bauen?
in Studiotechnik 05.11.2009 06:02von Grueni76 • Mitglied | 1.104 Beiträge
Naja, preiswerter ist es schon, siehe Conrad-Nr.: 191331-62 (Bausatz)
Oder die fertigen Lösungen: 614502-62 / 614500-62 / 702405-62
Alles um Längen günstiger und funktionieren wird das wohl auch, ist aber mMn auch alles Schrott.
Was passiert denn, wenn Dir im Studio aus Versehen das Model den Scheinwerfer umhaut und dabei einen Stromschlag bekommt. Sobald die Versicherung sieht, daß da etwas selbst gebasteltes dranhängt, stehen die Chancen sehr schlecht, daß die Versicherung auch nur einen Cent bezahlt. Falls der Stromschlag mit Todesfolge sein sollte, zahlst Du bis an Dein Lebensende - von der Belastung, eventuell wegen Bastelei jemanden auf dem Gewissen zu haben gar nicht zu reden.
Solche Selbstbau-Sachen - und sei es nur ein selbst angebrachter Schuko-Stecker/Dose - sollte man wirklich nur dann einsetzten, wenn man sich ganz sicher ist, alles richtig gebaut zu haben.
Ich habe mir damals selber einen 12-Kanal-Dimmer a 1KW gebaut. Funktioniert wunderbar, aber das Teil verleihe ich nicht, ich schliesse alles selber an, habe den Dimmer während des Betriebs immer in griffreichweite und teste vor jedem Betrieb immer den eingebauten FI und alle Anschlüsse. Trotzdem schaue ich mich demnächst nach einem professionellen 12-Kanal-Dimmer um, da mir das einfach sicherer ist.
Ich habe leider schon zu oft gesehen, wie so ein Dimmer abraucht. Besonders schlimm war das vor etlichen Jahren bei meinen Eltern im Wohnzimmer, wo ein Unterputz-Dimmer von Gira (eigentlich eine sehr gute Firma) im Betrieb abgeraucht ist. Da ist die Isolierung der Leitungen unter dem Putz mit verkohlt, so schnell konnten wir das Feuer gar nicht löschen. Wir mussten dann bis zur Verteilerdose über dem Lichtschalter den Putz aufstemmen und die verkohlte Leitung ersetzen. Seitdem bin ich was Dimmer betrifft sehr vorsichtig geworden.
viele Grüße aus Düsseldorf,
Andreas
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Im Baumarkt gibt es solche Teile auch - allerdings schaffen die nur gute 300 Watt glaube ich, da müsste ich mal bei mir nach schauen. Allerdings zum Thema LowKey, wenn ich die Leistung eines Halogenstrahlers mit dem Dimmer herunter drehe komme ich auch in eine andere Lichtfarbe. Und da wird es dann schon wieder kompliziert bei Farbfilmen und somit wäre diese Lösung allenfalls für SW Bearbeitung zu gebrauchen, oder habe ich da jetzt einen Gedankenfehler?
Gruß mike
mmm, soweit ich weiss befindet sich ja trotz des typs "halogen" noch ein glühwendel in der mitte des baustrahlerleuchtmittels. wenn man kunstlicht dimmt behält es zum. im oberen bereich noch einigermaßen die farbtemperatur - jedoch wenn du auf 50% leistung runterdimmst, dürfte die farbtemperatur ein wenig kälter werden (das licht wirkt "wärmer").
ich kenn es vom film, dass man bei "schummrigen" szenen wie z.b. abends im kinderzimmer, ect. gern kunstlichter dimmt. eine deutliche, optische veränderung der farbe ist mir selbst bei 20% kaum aufgefallen. jedoch weiss ich nicht, inwieweit der baustrahler mit einer glühbirne zu vergleichen ist.
weiterführende frage: wie stehts mit energiesparlampen-baustrahlern? - ich fürchte, da tritt der effekt viel stärker auf
RE: Dimmer selber bauen?
in Studiotechnik 07.11.2009 01:53von Grueni76 • Mitglied | 1.104 Beiträge
H!
"Halogen" heißt nur, daß anstatt des Vakuums im Leuchtmittel ein Schutzgas enthalten ist. Dadurch kann die Temperatur erhöht werden, was helleres Licht ergibt. Dimmbar sind beide gleich gut, und die Farbtemperatur verschiebt sich bei abnehmender Helligkeit in Richtung rot. Das kommt daher, da die Glühwendel eben glüht. Eine schwache Glut erscheint rot, je heißer die Glut ist, umso mehr geht die Farbe in Richtung weiss. Da bei Halogen-Leuchtmitteln aber die Temperaturen weit höher sind, als bei normalen Leuchtmitteln, tritt der Effekt der Farbverschiebung erst bei viel stärkerer Dimmung auf.
Zwischen Halogen-Baustrahlern und speziellen Film/Video-Leuchten gibt es noch große Unterschiede was sowohl die Verarbeitungsqualität betrifft, als auch den Druck, mit dem der Glaskolben mit dem Schutzgas befüllt ist. Hier gilt auch: höherer Druck = höhere mögliche Gluht-Temperatur = mehr und weisseres Licht. Ausserdem haben gerade Videoleuchten fast immer einen Daylight-Filter (sieht hellblau bis violett aus) zum rausfiltern des starken Rot-Anteils des Halogen-Lichts vorgesetzt.
Zitat von fizzzle
weiterführende frage: wie stehts mit energiesparlampen-baustrahlern? - ich fürchte, da tritt der effekt viel stärker auf
Da alle Energiesparlampen ein EVG (Elektronisches VorschaltGerät) besitzen lassen sich diese gar nicht erst dimmen. Es gibt zwar spezielle Energiesparlampen, die sich mit handelsüblichen Dimmern dimmen lassen, aber die sind sehr teuer und haben nicht genug Leistung.
viele Grüße aus Düsseldorf,
Andreas
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RE: Dimmer selber bauen?
in Studiotechnik 07.11.2009 03:15von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
In Antwort auf:
Vakuums im Leuchtmittel
Evakuierte Glühlampen gibt es im Normalfall nicht mehr, das wäre auch wegen der Implosionsgefahr zu gefährlich, alle Glühlampentypen haben ein Gas in sich. Im Normalfall wohl Argon, bei Halogenlampen wird Jod oder Brom zur Steigerung der Lebensdauer zugegeben.
gut Licht
Walter
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