Krachende Gewitter über NRW
in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 26.07.2006 18:00von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Moin moin,
gestern abend war ich eigentlich damit beschäftigt, mit einem Blitzkopf eine Einsendeaufgabe für mein Fotostudium zu erstellen. Ich bin eben fertig geworden, als das kräftige Gewitter losging - mal wieder eines von vielen in diesem Sommer. Als ich in die Küche kam, sah ich, dass ich von dort aus einen guten Kamerastandpunkt haben würde. Seit Jahren warte ich darauf, mal ein Gewitter fotografieren zu können . Also hab ich schnell mein Stativ vom Wohnzimmer aus (wo ich gearbeitet habe) in die Küche geschleppt, einen angebrochenen Fuji Sensia 200 in meine Kamera eingelegt, und mit Polfilter und Blende 32 Langzeitbelichtungen von 10 Sek. Dauer gemacht, bis der Film voll war.
Danach war ein Fuji Superia Reala 100 dran, mit dem ich Belichtungszeiten von 30 Sekunden verwirklichen konnte. Als jedoch kurz darauf das Gewitter an unserem Küchenfenster vorbei gezogen war, schnappte ich mir Kamera und Stativ und rannte in den Garten. Hier ging's dann erst mit Belichtungszeiten von 30 Sekunden, und als es dann etwas dunkler wurde, mit Zeiten von ~1 Minute weiter bei Blenden zwischen 32 und 19. Auch dieser Film wurd vollgemacht, bevor ich zurück in's Haus ging...
Ich hoffe mal, dass einige der Aufnahmen ganz gut geworden sind, wenn auch vom Bildaufbau vielleicht nicht perfekt. Ich war mehr auf die Blitze konzentriert . Mich wunderte nur, wie trocken diesmal das Gewitter für die Fröndenberger war. Während der Dortmunder Westen (nur 20 km westlich von uns) und viele Teile des Sauerlandes (ab 15 km östlich von uns) völlig absoffen, konnte ich absolut unbehelligt fotografieren .
Die Filme kommen heut nachmittag direkt zum Entwickeln; wenn was gutes dabei sein sollte, werde ich das ein oder andere "Blitzfoto" hier im Forum präsentieren .
Ciao Sven
RE: Krachende Gewitter über NRW
in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 26.07.2006 20:02von kugelfisch • Mitglied | 2.759 Beiträge
Hi Sven,
auf die Bilder bin ich sehr neugierig! Woher weiß man eigentlich, wie lange man bei einem Gewitter belichten muß? Bei einem Blitz wird es doch sehr hell - sind da 30 Sekunden nicht sehr lang?
Gruß
Alex
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Hallo Alex
nein das ist nicht zu lang, entscheiden ist der Hintergrund! Nachts kann man wenn es dunkel ist durchaus mehrere Minuten Belichten da der Hintergrund dunkelbleibt. In der Dämmerung darf muß mann kurzer belichten damit nicht rgendwann der Film durch die vorhandene Beleuchtung belichtet wird. Der Blitz ist zwar hell aber schön kurz. Im optimalen Fall bleibt der Hintergrund relativ dunkel, nur durch denn Blitz erleuchtet, und halt der Blitz ist auf der Aufnahme. Bei Tageslicht ist es sehr schwierig Blitze Aufzunehmen da man die vorhandene Lichtmenge reduzieren muß. Da der Blitz sehr schnell aufleuchtet ist eine Direcktaufahme mit ener kurzen Zeit nicht möglich. Je nach Resthelligkeit ist der Film nach 10 oder 30 oder 240 Minuten weiterzupulen auch wenn kein Blitzdrauf ist. Blitzen ist ein wenig Glückssache!
Also Belichtungsmeßer raus und rein ins Gewitter!
Andreas
RE: Krachende Gewitter über NRW
in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 26.07.2006 21:23von kugelfisch • Mitglied | 2.759 Beiträge
Hi,
da freu ich mich schon auf das nächste Gewitter - das möchte ich auch mal ausprobieren. Welche Filmempfindlichkeit würdet ihr für nächtliche Gewitter vorschlagen?
Gruß
Alex
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RE: Krachende Gewitter über NRW
in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 26.07.2006 21:54von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
die Argumente von Andreas unterschreib ich mal vollkommen. Falls Du eine Kamera mit Automatiken hast, nimm einfach AV (Zeitautomatik) und dreh die Blende so zu, wie Dein Objektiv es zu lässt. Allerdings aufpassen, sobald Du mit einer Belichtungszeit von 30 Sekunden nicht mehr auskommst, musst Du entweder über "bulp" entsprechend länger belichten (ggfs. mehrere Minuten) oder die Blende wieder weit genug öffnen, dass Du mit 30 Sekunden auskommst. Mit 30 Sekunden hast Du bei einem heftigeren Gewitter schon gute Chancen, etwas auf den Film zu bekommen.
Zudem ist "alles" geeignet, was dem Film Licht nimmt. Im Idealfall nimmt man einen Graufilter, um die Verschlusszeiten bei Tageslicht zu verlängern. Ich hab bei Resttageslicht fotografiert. Einen Graufilter hab ich nicht, daher hab ich den Polfilter eingesetzt, der zumindest ein bisschen Licht klaut und die Kontraste steigert.
Zur Kontraststeigerung kannst Du auch - grad bei Dia - eine halbe Blende unterbelichten. Allerdings verkürzen Unterbelichtungen wieder die Verschlusszeit, und das ist nicht gewollt
Wie Andreas schon sagte, ist Blitze fotografieren ein reines Zufallstreffen, ich schätze mal, dass 1/3 meiner Aufnahmen leeren Himmel zeigen. Da aber ziemlich viele Blitze am Himmel sind, werden wahrscheinlich entsprechend viele wenigstens den einen oder anderen Blitz abgelichtet haben.
Filmempfindlichkeit ?? Möglichst gering. Am idealsten wäre ein ISO 50, der zudem schön scharf zeichnet. Habe einen Velvia 50 im Kühlschrank. Da aber wie besagt Blitze fotografieren Glückssache ist und der Velvia recht teuer ist, war mir das die Sache doch nicht wert. Aber mit einem ISO 100 Dia oder Farbfilm bist Du gut bedient. Der Reala 100 ist recht günstig und gilt als der schärfste Farbnegativfilm, den es noch gibt. Also ideal geeignet.
Mit einer höheren ISO sinkt die Verschlusszeit, das ist nicht sooo gut, weil Du dann mehr Fotos hast, die leer sind...
Gruß
Sven
P.S.: Und viel Spaß beim Spielen . Gewitter finde ich sowieso immer sehr schön, und erst recht, wenn ich dann noch durch ein Okular schauen kann...
RE: Krachende Gewitter über NRW
in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 01.08.2006 00:36von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Beim nächsten Gewitter sollte ich warten, bis es tiefschwarze Nacht ist , bevor ich wieder zur Kamera greife.
Selbst bei den unterbelichteten Aufnahmen ist von den Blitzen nix zu sehen. Nur auf zwei, drei Aufnahmen sind "Trostkratzer" in richtiger Position, die entweder sehr sehr dünne Blitze oder tatsächlich Kratzer sind .
P.S. Meine letzte Hoffnung liegt nun auf dem Diafilm, aber viel erwarte ich mir da auch nicht mehr...
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