Danke für die freundlichen Kommentare!
@Biggi: Irgendwie hatte ich tatsächlich Deine Herangehensweise im Kopf, als ich mit meinem Bruder und meiner Tochter im Riesenrad saß und das Bild gemacht habe... ich fand die ganzen Streben und Strukturen fast interessanter als den Blick über der Blasheimer Markt.
@Holger: Danke - ob Hansis Pizza was taugt, entzieht sich aber meiner Kenntnis... *g*
@Reinhold: Irgendwie hat Cewe bei den Abzügen diesmal besonders interessant in den Farbtopf gegriffen - aber meine KB-Farbaufnahmen mit dem Paradies 200 sind schon meist recht farbenfroh, den nehme ich nur halt mehr für meine Familienschnappschüsse, also Fotos, die ich früher mit der kleinen Digi gemacht hätte.
Das Trioplan ist jedenfalls definitiv keine Gurke (hattest Du mal geschrieben, gell?), abgeblendet macht es knackscharfe Bilder und auch mit offner Blende ist es nicht unbedingt viel schlechter als das Schneider Kreuznach Xenon aus meiner Vorkriegs-Retina. Die Beltica ist letztlich ja ein Nachkriegs-Weiterbau des Vorkriegsmodells Balda Baldina, nur dann halt mit (wie gesagt, gar nicht mal schlechtem) Ost-Objektiv. Im Westen gab es zu der Zeit schon ein Nachfolgemodell von Balda mit im Gehäuse integriertem Sucher. Wenn man bedenkt, daß die Baldina schon 1935 auf den Markt kam, ist die Kamera umso erstaunlicher, es muß damals mit die kleinste Präzisionskamera überhaupt gewesen sein, mit größter Blende von 2,9 und einer Vielfalt von Verschlußzeiten, meine Beltica kann 200, 100, 50, 25, 10, 5, 2, 1 und B, fokussierbar ist sie ab einer Entfernung von 80 cm. Zusammengeklappt und ohne Bereitschaftstasche ist das kleine Ding eine echte Vest Pocket-Kamera, ungefähr so klein wie eine Einwegkamera, die vollkommen von der Funktion bestimmte Form empfinde ich als wunderschön.
Doch wo viel Licht, da ist auch Schatten - die Beltica will nämlich sehr gewissenhaft bedient werden. Es gibt keine Doppelbelichtungssperre (was für kreative Anwendungen auch von Vorteil sein kann), der Verschluß muß gespannt werden, der Schärfentiefebereich ist bei den nahen Entfernungen sehr eng (eigentlich bräuchte man einen Entfernungsmesser) und vor allem muß auch der Sucher noch einzeln auf die am Objektiv eingestellte Entfernung eingestellt werden, er ist nämlich mit einem Rädchen in der Parallaxe verstellbar. Das vergesse ich sehr gerne und selbst, wenn ich es nicht vergesse, muß ich dann die Brille abnehmen und den winzigen Sucher direkt ans (bzw. ins) Auge drücken, damit ich den Bildausschnitt abschätzen kann. Dann sehe ich (ziemlich kurzsichtig) mein Motiv zwar nur noch sehr verschwommen, aber anders geht es nicht. Wenn man alles richtig macht, sind jedoch wirklich gute Aufnahmen möglich, als Schnappschußkamera taugt sie durch die genannten Umstände jedoch nur bedingt. Trotzdem kann ich das Modell als Reisekamera empfehlen.
Hier gibt es noch ein paar Bilder von anTon (dem Vorbesitzer meiner Beltica) und mir: http://www.hobbyphoto-forum.de/t5302f65-...ufsanzeige.html
Viele Grüße,
Nils