Hallo,
heute habe ich zum ersten Mal etwas gemacht, was ich ehrlich gesagt in Jahrzehnten nie gemacht habe und zwar die Ausleuchtung meines Vergrößerers (Varioscop 60, in diesem Fall Format 6x9 mit 10,5 cm Objektiv)ausgemessen. Hintergrund der "Sache" ist, daß ich mir angesichts des Glühlampenverbotes eine größere Menge Surrogat für die inzwischen sehr teuren und kurzlebigen Opallampen beschafft habe (wer es mir gleich tun will, für den ist es höchste Eisenbahn) und zwar die sogenannten Kryptonlampen, das sind opalisierte pilzförmige Lampen für den Hausgebrauch.
Jetzt habe ich interessehalber mal eine eingeschraubt und mit meinem Laborbelichtungsmesser (eigentlich ist es mehr ein Spielzeug) die Lichtintensität ohne Negativ gemessen. Der Rand ist merklich schwächer ausgeleuchtet als die Mitte (bei bester Justage der Lampe etwa 3/4). Natürlich hatte ich zuerst den Ersatz in Verdacht und gemeint, das sei nun die gerechte Strafe für meine Pfennigfuchserei. Tests mit verschiedenen originalen Opallampen, von denen ich eine 50jährige dabei noch zu allem Überfluß aus dem Sockel gedreht habe, ergaben das gleiche Bild, mal etwas besser, mal etwas schlechter. Da mein "Belichtungsmesser" mit einer kleinen Glühlampe und einem Refelexfeld natürlich in gewisser Abhängigkeit vom Aufblickwinkel alles andere als exakt arbeitet, sind die Ergebnisse nicht verläßlich - die Tendenz ist jedoch offensichtlich da, unabhängig, welches Leuchtmittel verwendet wurde Auch der mit 300 Watt-Schmalfilmlampe ausgestattete Farbkopf half da nicht viel ab. Mich überrascht das jetzt schon, weil mein Gerät doch einst ein viele tausend Mark teures Profigerät war und kein Spielzeug.
Können andere solche Erfahrungen bestätigen, hat jemand gar eine Erklärung, etwa dahingehen, daß es nicht die Ausleuchtung ist sondern das Objektiv und gar nichts macht, weil ja das Aufnahmeobjektiv "entgegengesetzt" arbeitet. In der Praxis ist mir das auf meinen Bildern nie aufgefallen, was aber auch nicht weiter verwunderlich ist, da der Abfall ja kontinuierlich verläuft und wahrscheinlich auch nicht mehr als eine halbe Blende ausmacht, Bilder im Normalfall starke Kontraste aufweisen und ich außerdem fast nie 6x9 vergrößere.