Guten Tag,
früher, in den guten alten Zeiten, als Fotografieren noch bedeutete, einen Film
einlegen zu müssen - wurden Sensibilisierungsfarbstoffe in bedeutenden Grössenordnungen
produziert. Oft lagen Patente auf bestimmten Varianten. Ich nehme einfach einmal das
Multigrade-Fotopapier. Bei Ilford, Kodak oder Agfa konnte/kann man auch orange bzw.
"lightbrown" Leuchten einsetzen, bei Foma (und anderen) nicht.
Diese Konkurrenten mussten mit Alternativen zurecht kommen.
Jetzt haben wir ganz andere Sorgen.
Denn die Losgrössen, in denen fotografische Emulsionen produziert werden, sind ganz
erheblich geringer im Vergleich zu 5, 10 oder 15 Jahren.
Solange kommt man manchmal auch bei Massenfilmen mit wenigen Kilo Sensitizer aus.
Heute produziert die einschlägige Industrie weniger Sens-Sorten als früher, das bedeutet die
Hersteller von Emulsionen müssen sehen, dass sie mit den noch verfügbaren Sorten
unverändert produzieren, ohne das sich die Produkt-Eigenschaften nachhaltig verändern.
Wenn nun Filme, die früher glasklar daher kamen, sich heute rötlich färben, dann beruht
das häufig auch auf den oben beschriebenen Sachverhalten.
Wenn ein Emulsionshersteller Glück hat, passt die neue Sens-Version.
Wenn er weniger Glück hat, wird er die Emulsionsformel ändern und weitere Parameter anpassen.
Wenn ihn das Glück verlassen hat, dann wird er entweder eine völlig neue Formel erarbeiten,
oder zieht die Konsequenzen und stellt den Artikel ein.
Das ist der Lauf der Dinge.
Sebastian Junghans
Marketing Abteilung