xtol in zwei Stammlösungen ansetzen?
in Dunkelkammer & Entwicklung 01.02.2009 11:49von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
Spiele zur Zeit mit dem Gedanken, mittelfristig meine beiden Entwickler zu wechseln. Also auf "nicht umweltgefährdend" umzusteigen. Bei Positiventwicklern bin ich da neben Spur Dur Öko und Moersch Eco (Zahl vergessen) auf den Moersch Separol HE gestoßen. Was daran auch ganz interessant ist, ist die Haltbarkeit, die im Shop von Moersch angegeben werden: Ein Jahr für die Arbeitslösung, und fünf (!) Jahre für die Stammlösung.
In der Anleitung zum Entwickler wird von mindestens sechs Monaten Haltbarkeit gesprochen, weiter heißt es:
"Für eine längere Standzeit der Stammlösung wird empfohlen, Entwickler und Alkali in getrennten
Lösungen von jeweils 500ml anzusetzen und erst bei Gebrauch zu mischen."
Da es sich beim Separol wie beim xtol um Entwickler auf Ascorbinsäure-Basis handelt... kam der Gedanke auf, ob sich das nicht auch auf xtol übertragen läßt.
In 5l kann man eine ganze Menge Filme entwickeln, wesentlich mehr, als ich in sechs Monaten brauche. Und das meiste einfach wegkippen... mein Geiz...
Und wenn man auf diese einfache Art und Weise die Haltbarkeit deutlich erhöhen könnte (wie das ja beim erwähnten Moersch Entwickler der Fall zu sein scheint), dann wär das schon was. Also: Dann würde ich überhaupt nicht mehr darüber nachdenken, ob ich nicht vielleicht... bei sechs Monaten, die Kodak angibt aber... na ja , in der Zeit entwickle ich so ca. 5-10 Filme, also ca. ein Euro für Entwickler, (eigentlich kein Betrag, über den man viel nachdenken sollte...) wär schön, wenn man das vermeiden könnte.
Darum meine Frage ans Forum (vielleicht weiss ja einer mehr):
Meint ihr, man kann einen Rückschluss vom Moersch-Positiventwickler auf xtol ziehen. (Ist das bei xtol auch Entwickler und Alkali in den beiden Pulvern?)
Oder noch besser: Erfahrungen mit dieser Methode!
Grüße
Bernhard
RE: xtol in zwei Stammlösungen ansetzen?
in Dunkelkammer & Entwicklung 03.02.2009 09:12von oetzel • Mitglied | 439 Beiträge
Hallo Bernhard,
bezüglich getrenntes Ansetzen kann ich Dir leider keine Info geben. Ich habe meine erste Ration XTol tatsächlich in ziemlich genau einem halben Jahr aufgebraucht, aber nur, weil ich für einen Freund mitentwickelt habe. Ich habe das XTol mit "destiliertem" Wasser angesetzt und in 1l Flaschen hoch abgefüllt. Was man so liest, sind die 6 Monate, die Kodak angibt, recht pessimistisch, wenn man so "destiliertes" Wasser nimmt. Ich kann Dir aber noch nicht sagen wie lange es halten wird, denn meins ist erst gerade 5 Monate alt. Inzwischen verwende ich sogar 1+2 Verdünnung, damit wird es noch weniger leer . Um nicht mit dem sudden death konfrontiert zu werden, nehme ich vor jedem Entwickeln ein kleines Stück Photopapier und träufle ein wenig XTol drauf. Da kann man ziemlich schnell sehen, ob es noch geht oder nicht. Ich weiß, das alles hilft Dir nicht so richtig weiter. Ich fürchte die Xtol Fraktion hier im Forum ist ziemlich klein (nur ich?). Und sie wird auch schrumpfen. Wenn ich mein jetziges aufgebraucht habe, nehme ich wieder d-76, eben wegen der Haltbarkeit.
Viele Grüße
Michael
--
http://www.cyber-simon.de -- mein Photoblog
RE: xtol in zwei Stammlösungen ansetzen?
in Dunkelkammer & Entwicklung 03.02.2009 21:20von Swissi • Mitglied | 15 Beiträge
Hallo Bernhard,
Also ich benutze auch XTol - toller Entwickler. Zu deinen Fragen:
1) Vom getrennten Ansatz halte ich nichts. Habe das zwar nie probiert aber ich würde eher erwarten, dass die Lebensdauer dann sinkt.
2) Ein Ansatz in weniger als 5l ist sicher auch nicht zu empfehlen, da XTol eine sehr hohe Salzkonzentration hat, die sich schon in 5l kaum löst.
3) Haltbarkeit: Ich fülle Xtol in braune 1 Liter Schmalhalsflaschen und nach jeder Entnahme fülle ich die halbleere Flasche wieder mit Feuerzeuggas aus der Dose. Bei mir im Keller hält sich XTol dann in vollen Flaschen ein Jahr und in halbvollen 6 Monate. Ich weiss nicht, ob sich XTol nicht eventuell sogar noch länger hält, aber das sind meine Erfahrungswerte.
4) Das Wasser! Ich setze XTol mit normalem Leitungswasser an. Ich lese immer die Empfehlung demineralisiertes (destilliertes) Wasser zu benutzen - bisher hat mir aber niemand gesagt, woher diese Weisheit kommt. Rein chemisch gesehen macht es keinen Sinn, denn in demineralisiertem Wasser löst sich CO2, daher ist es auch immer sauer und nicht pH-neutral, was für Entwickler ja Gift ist. Die Ca Ionen im Wasser, die es hart machen, sollten eigentlich kein Problem für den Entwickler darstellen.
5) Preis: Xtol ist vergleichsweise billig, also grosses Sparen gar nicht notwendig ;-)
Grüsse aus der Schweiz
RE: xtol in zwei Stammlösungen ansetzen?
in Dunkelkammer & Entwicklung 04.02.2009 00:30von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
In Antwort auf:
4) Das Wasser! Ich setze XTol mit normalem Leitungswasser an. Ich lese immer die Empfehlung demineralisiertes (destilliertes) Wasser zu benutzen - bisher hat mir aber niemand gesagt, woher diese Weisheit kommt. Rein chemisch gesehen macht es keinen Sinn, denn in demineralisiertem Wasser löst sich CO2, daher ist es auch immer sauer und nicht pH-neutral, was für Entwickler ja Gift ist. Die Ca Ionen im Wasser, die es hart machen, sollten eigentlich kein Problem für den Entwickler darstellen.
Der Grund sind mögliche Kalkflecken.
In Antwort auf:
1) Vom getrennten Ansatz halte ich nichts. Habe das zwar nie probiert aber ich würde eher erwarten, dass die Lebensdauer dann sinkt.
wenn bei XTOL wirklich Entwickler und Alkali getrennt geliefert werden, dann könnte es klappen, aber in der Regel ist es doch so, daß eine der beiden Packungen das Konservierungsmittel enthält und die andere ist dann ungeschützt.
gut Licht
Walter
RE: xtol in zwei Stammlösungen ansetzen?
in Dunkelkammer & Entwicklung 04.02.2009 02:59von Swissi • Mitglied | 15 Beiträge
Zitat von Photoamateur
Der Grund sind mögliche Kalkflecken.
Das glaube ich nicht - die entstehen nach dem Wässern, aber nach diesem gehört der Film in demineralisiertes Wasser mit Netzmittel! Oder wässerst du mit entmineralisiertem Wasser?
Zitat von Photoamateur
wenn bei XTOL wirklich Entwickler und Alkali getrennt geliefert werden, dann könnte es klappen, aber in der Regel ist es doch so, daß eine der beiden Packungen das Konservierungsmittel enthält und die andere ist dann ungeschützt.
Nicht nur, es kann generell sein, dass sie in Lösung nur zusammen haltbar sind und sich gegenseitig stabilieren.
RE: xtol in zwei Stammlösungen ansetzen?
in Dunkelkammer & Entwicklung 04.02.2009 07:58von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
DAnke an Michael, Walter und natürlich auch in die Schweiz!
Haltbarkeit von über sechs Monaten hört sich schon mal gut an...
Mit Photopapier checken ist auch ein guter Tipp!
Leitungswasser: Mein Informationsstand war, dass es vor allem Eisen im Leitungswasser sein kann, was den Entwickler vorzeitig umkippen läßt. Bei uns kommt das Wasser aus dem Rhein, da investiere ich lieber einen guten Euro in demineralisiertes Wasser...
Weiterer Erkenntnisgewinn: Ansetzen in zwei Lösungen könnte auch negative Auswirkungen haben (aber um mehr sagen zu können, bräuchte man Informationen, die wir nicht haben)
Ansatz in weniger als 5l: In einem englischsprachigen Forum hat einer geschrieben, dass ihm sein auf halbes Volumen angesetztes xtol fast zwei Jahre gehalten hat. Habe mal gehört, dass es kritisch ist, wenn "die dicke SUppe" dann zu kalt wird. VIelleicht hat es auch einen SInn, dass Kodak 5l angibt. (nach meinem kurzen Exkurs ins Marketing könnte ich mir aber auch vorstellen, dass es für Kodak sinnvoller ist, als für den Anwender, in diesem konkreten Fall aber eine reine Spekulation von meiner Seite, möchte niemanden was unterstellen...)
Ein Jahr in braunen Glasflaschen wäre ja absolut OK. Eigentlich zwingt mich nur mein Geiz dazu, über so was überhaupt nachzudenken. Eigentlich kosten 5l Entwickler nur so viel wie drei kleine Bier in der Kneipe (in der Schweiz höchstens zwei), aber irgendwo wirft man halt ungern was weg. Und es wäre halt so toll wenn es funktionieren würde, ENtwickler, der gut entwickelt, billig ist und über Jahre haltbar ist:)
GRüße
Bernhard
RE: xtol in zwei Stammlösungen ansetzen?
in Dunkelkammer & Entwicklung 04.02.2009 09:55von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
In Antwort auf:
Das glaube ich nicht - die entstehen nach dem Wässern, aber nach diesem gehört der Film in demineralisiertes Wasser mit Netzmittel! Oder wässerst du mit entmineralisiertem Wasser?
Stimmt, ich habe da Unsinn geschrieben (frag mich nicht warum). Der Kalk im Waser kann bei der Entwicklung aber zu Kalkschleier und Flecken (ungleichmäßige Entwicklung) führen, käufliche Entwickler enthalten aber heutzutage in der Regel ein Antikalkmittel.
gut Licht
Walter
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