#1

Herbst an der Mosel

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 18.10.2008 10:30
von die_immer_noch_auf_Film_knipst • Mitglied | 37 Beiträge
Wieder ein farbiges Landschaftsfoto von mir, aufgenommen 2007 an der Mosel mit Canon EOS 50e, EF 1,8/50mm auf Kodak 400 ASA. Ich möchte von den Profis hier lernen und bitte um Kritik "hart aber fair". Das Foto ist ein Scan vom Großlabor (667 kb, 1536x1024) nach dem Runterrechnen leicht geschärft - sonst nix. Auf mich wirkt es nun leicht überschärft, bin mir aber unsicher. Wäre es bei einem 200er oder 100er Film als Internetpräsentation (nicht als Poster auf Papier), also hier, tatsächlich und sichtbar besser?
Wichtiger als Tipps zur Technik sind mir allerdings Hinweise auf eine bessere Bildgestaltung. Hätte ich, bei gegebenem Motiv, mehr "Spannung" reinbringen können, könnte es durch eine andere Aufnahmeposition interessanter auf den Betrachter/die Betrachterin wirken? Nach fast 50 Jahren Fotografie ohne kompetente Kritik sieht frau die Gefahr wachsen, auf einen langweiligen Stil eingefahren zu sein - und möchte raus aus den eingefahrenen Gleisen :-)
Falls jemand hier Zeit, Lust und Laune haben sollte, schicke ich ihm die Originaldatei (Großlaborscan)gerne zu.
Ansonsten vorab vielen herzlichen Dank für Kritik und Verbesserungsvorschläge, insbesondere Richtung Bildgestaltung.
LG von Maria
edit sagt, ich habe vergessen zu erwähnen, dass noch ein "Entrauschversuch" mit Fixfoto durchgeführt wurde.
Angefügte Bilder:
mosel_imm009_9a_passig_gemacht.jpg

zuletzt bearbeitet 18.10.2008 10:36 | nach oben springen

#2

RE: Herbst an der Mosel

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 18.10.2008 10:38
von Grueni76 • Mitglied | 1.104 Beiträge

Hi!
Gefällt mir, den Bildaufbau finde ich gelungen. Die Farben gefallen mir, aber da ich eine rot/grün-Sehschwäche habe, halt ich mich da mal besser zurück.

Zitat von die_immer_noch_auf_Film_knipst
Auf mich wirkt es nun leicht überschärft, bin mir aber unsicher.
genau das war auch mein erster Eindruck. Ich mag zwar Schärfe, aber hier ist das selbst mir ein bisschen zuviel des Guten.


viele Grüße aus Düsseldorf,
Andreas

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#3

RE: Herbst an der Mosel

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 18.10.2008 10:42
von die_immer_noch_auf_Film_knipst • Mitglied | 37 Beiträge

Zitat von Grueni76
Hi!
Gefällt mir, den Bildaufbau finde ich gelungen. Die Farben gefallen mir, aber da ich eine rot/grün-Sehschwäche habe, halt ich mich da mal besser zurück.
Zitat von die_immer_noch_auf_Film_knipst
Auf mich wirkt es nun leicht überschärft, bin mir aber unsicher.
genau das war auch mein erster Eindruck. Ich mag zwar Schärfe, aber hier ist das selbst mir ein bisschen zuviel des Guten.

Danke, Andreas.
Da ich auch in der fc zugange bin, habe ich das dort angebotene Tool zum Runterrechnen genutzt und anschließend "leicht nachschärfen" angeklickt. Mir scheint es auch etwas überschärft :-(
LG von Maria


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#4

RE: Herbst an der Mosel

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 19.10.2008 12:00
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Was soll es an einem Motiv bzw. der Bildgestaltung zu verbessern geben, wenn es Dir so gefallen hat?

Überschärft scheint es mir aber auch zu sein.

Ganz wichtig beim Schärfen am PC ist, daß das Bild genau in der Größe auf dem PC angezeigt wird, in der es nachher auch gezeigt werden soll, weil es sonst große Überraschungen geben kann.

Gruß
Jochen


Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
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#5

RE: Herbst an der Mosel

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 19.10.2008 20:44
von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge

Zitat von die_immer_noch_auf_Film_knipst
Da ich auch in der fc zugange bin, habe ich das dort angebotene Tool zum Runterrechnen genutzt und anschließend "leicht nachschärfen" angeklickt. Mir scheint es auch etwas überschärft :-(
LG von Maria


Hi Maria,

auch auf mich wirkt das Bild leicht überschärft, aber das passiert mit diesen recht "einfachen" Tools sehr schnell, da man nicht immer die Intensität des Schärfens gut anpassen kann. Wenn Du Photoshop (Elements), PhotoImpact, GIMP oder Paint Shop Pro zur Verfügung haben solltest, schau Dir mal die Funktion "Unscharf maskieren" an (hier ist auch eine Anleitung von mir zum idealen Schärfen von Bildern im Forum). Mit diesem Werkzeug kann man ganz gezielt und vor allem in sehr feinen Schritten nachschärfen.

Wie Jochen schon gesagt hat, Schärfen immer mit 100%-Ansicht des Bildes !!!! Denn nur dann zeigt der Monitor das Bild korrekt an. Wenn Du z.B. eine große Datei in Photoshop (oder anderen Programmen) in einer anderen (kleineren) Größe als 100% anschaust, siehst Du immer nur eine umgerechnete Komprimierung, mit der das Bild nicht korrekt zu beurteilen ist.

Was Deine Filmwahl angeht: wenn Du Bilder im Internet präsentieren möchtest, kannst Du ruhig bei Deinem 400er bleiben. Im Grunde kann man (insbesondere komprimiert auf die Größe 700 Pixel Breite x irgendwas Pixel Höhe) im Internet nicht mehr beurteilen, um welchen Film es sich mal gehandelt haben mag - Qualitätsunterschiede kann man hier kaum bis gar nicht beurteilen. Wenn Dir also die Abzüge (oder wie auch immer Du Deine Aufnahmen - außer Internet - weiternutzt) von Deinen Negativen gefallen, ist der 400er bestimmt nicht die schlechteste Wahl.

Zur Bildgestaltung kann ich leider nichts an Kritik beifügen, das Bild wirkt auf mich sehr gut und konzentriert aufgebaut, Du hast nach links mit dem Baum schön eingerahmt und gleichzeitig Vordergrund geschaffen, der eine Einschätzung der Tiefe des Bildes möglich macht. Die Farben kommen kräftig und spannend rüber, intensiver hättest Du sie nur noch mit einem Polfilter machen können, aber das ist nicht jedermanns Sache. Mir gefällt das Bild so sehr gut.

Gruß
Sven




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Meine Homepage: http://www.glamorous-pictures.de - Galerie, Erfahrungsberichte, Tutorials und Fotoliteratur


Meine Handwerkszeuge: EOS 5D, EOS 5D MK II, EF 24-105/4 L IS USM, EF 70-200/2.8 L USM, EF 50/1.8 II, Cosina AF 19-35/3.5-4.5 Digital, Sigma 12-24 F4.5-5.6 II DG HSM; Canon PowerShot SX50 HS; Yongnuo YN-568 EX II, YN-622C; Panasonic Lumix DMC-G6, Lumix Vario 14-42/3.5-5.6 asph./Mega O.I.S., LUMIX G VARIO 45-150mm / F4.0-5.6 ASPH MEGA O.I.S.
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#6

RE: Herbst an der Mosel

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 20.10.2008 11:02
von die_immer_noch_auf_Film_knipst • Mitglied | 37 Beiträge

Vielen Dank @all für die Hinweise, insbesondere darauf, "daß das Bild genau in der Größe auf dem PC angezeigt wird, in der es nachher auch gezeigt werden soll, weil es sonst große Überraschungen geben kann" (danke, Jochen) - dies hatte ich bisher nicht beachtet.
Bildbearbeitung betreibe ich "nur" mit Fixfoto (finde ich hervorragend). Photoshop und Konsorten sind mir zu teuer und auch zu aufwändig, da ich meine Brötchen seit Jahrzehnten fast ausschließlich am PC verdiene und nicht noch nach Feierabend permanent vorm Monitor kleben will..

Zitat von Grisu

...Wie Jochen schon gesagt hat, Schärfen immer mit 100%-Ansicht des Bildes !!!! Denn nur dann zeigt der Monitor das Bild korrekt an. Wenn Du z.B. eine große Datei in Photoshop (oder anderen Programmen) in einer anderen (kleineren) Größe als 100% anschaust, siehst Du immer nur eine umgerechnete Komprimierung, mit der das Bild nicht korrekt zu beurteilen ist.
Was Deine Filmwahl angeht: wenn Du Bilder im Internet präsentieren möchtest, kannst Du ruhig bei Deinem 400er bleiben. Im Grunde kann man (insbesondere komprimiert auf die Größe 700 Pixel Breite x irgendwas Pixel Höhe) im Internet nicht mehr beurteilen, um welchen Film es sich mal gehandelt haben mag - Qualitätsunterschiede kann man hier kaum bis gar nicht beurteilen. Wenn Dir also die Abzüge (oder wie auch immer Du Deine Aufnahmen - außer Internet - weiternutzt) von Deinen Negativen gefallen, ist der 400er bestimmt nicht die schlechteste Wahl.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Prints auch in 20x30 mit 400er Film noch gut aussehen. Der 400er ist mein Standardfilm, da ich auch dann noch fotografieren will, wenn mal nicht eitel Sonnenschein über blühenden Landschaften strahlt und ich auch lieber zum Suppenzoom greife, als dort, wo ich vorher noch nie war und vielleicht auch nie wieder hinkomme, überhaupt kein Foto zu machen...
Zitat von Grisu

Zur Bildgestaltung kann ich leider nichts an Kritik beifügen, das Bild wirkt auf mich sehr gut und konzentriert aufgebaut, Du hast nach links mit dem Baum schön eingerahmt und gleichzeitig Vordergrund geschaffen, der eine Einschätzung der Tiefe des Bildes möglich macht. Die Farben kommen kräftig und spannend rüber, intensiver hättest Du sie nur noch mit einem Polfilter machen können, aber das ist nicht jedermanns Sache. Mir gefällt das Bild so sehr gut.

Wie wohl jeder leidenschaftliche (Hobby-)Fotograf denke ich bei einem solchen Bild immer, ob es nicht besser gewesen wäre, eine leichte Drehung nach links zu machen und ein wenig mehr Baum und weniger Weinberge im Sucher zu haben...oder so...
Mein Problem bei diesem Foto liegt darin, dass mir (immer noch nicht) klar ist, was ich zeigen will: einen Baum, die Mosel, Weinberge? Ist von jedem ein Anschnitt nicht einfach zuviel? Rechtfertigt der Versuch, eine Stimmung einfangen zu wollen, zu der diese Bildbestandteile (vielleicht?) gehören, deren teilweise Zusammenfügung zu einem Bild? Hätte mehr Baum, mehr Mosel, mehr Weinberge eine andere, überzeugendere Aussage gebracht? Der Baum könnte überall stehen - mit der Mosellandschaft hat er eigentlich nix zu tun, dafür fehlt vielleicht ein Boot...?
Nachdem ich mich Jahrzehnte bemüht habe, mehr schlecht als recht "Postkarten" zu produzieren, suche ich einen neuen Weg der Umsetzung, der weniger vom Zufall des ersten Eindrucks einer Landschaft bestimmt wird.
Auch Landschaftsfotografie soll in meinen Augen eine Aussage beinhalten. Einfach nur zu zeigen, was gerade an Lichtstrahlen durchs Objektiv fällt, ist mir kein Negativ wert. Kamera und Film bzw. Sensor lediglich als Handscanner zu nutzen ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach keine Fotografie. Details, Ausschnitte bringen, so denke ich, nur dann etwas, wenn darauf etwas zu sehen ist, was die Mehrheit der Betrachter des Motivs in der Realität nicht sieht (drei Rebstöcke oder eine Moselwelle implizieren keine Mosellandschaft)...
Vielleicht wären derartige Überlegungen einen eigenen Thread wert?
Hier existiert bereits ein Thread "Landfotografie", der sich aber durch Polarisierung irgendwie festgefahren hat?
Seit der Überflutung durch Fotos im Netz beschäftige ich mich verstärkt mit dem Problem, das, was ich sehe und zeigen will (nicht das, was die Kamera sieht) so umzusetzen, dass der Betrachter eine Bildaussage erkennt und ihr mitsamt hochwillkommener Kritik an technischen Unzulänglichkeiten zustimmt.
Grübelnde (und mit Dank für die Aufmerksamkeit für mein Foto verbundene) Grüsse von
Maria


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#7

RE: Herbst an der Mosel

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 20.10.2008 21:04
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Ich würde vermutlich zu allererst den Baum weglassen, wenn er nicht Dein Motiv ist. Der ist doch sonst nur im Bild, weil uns immer eingebläut wird "Vordergrund! Vordergrund! Vordergrund!", weil es Tiefe bringt und/oder das Motiv einrahmt. Wenn die Tiefe das Motiv ist, ok. Aber einen Rahmen? Eine Landschaft ist doch keine Bühne, wo nur in einem begrenzten Ausschnitt was zu sehen ist.

Gruß
JOchen


Gruß
Jochen
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#8

RE: Herbst an der Mosel

in [analoge] Bildergalerie / Besprechung 21.10.2008 07:25
von Schwarzvogel • Mitglied | 147 Beiträge

Ein schönes Landschaftsfoto,was schon wieder Vorfreude und Reiseplanung weckt.
Zu Schärfe,Farbe,Vordergrund ist alles gesagt.
Was mich verwundert ist die starke Spiegelung im Wasser,habe ich so noch gar nicht wahrgenommen.
LG Steffen


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der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.
George Bernard Shaw
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