Makro-Überlegungen: Objektivwechsel oder Retro-Adapter
Makro-Überlegungen: Objektivwechsel oder Retro-Adapter
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 21.08.2008 03:00von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Hallo,
obwohl ich sehr zufrieden damit bin, überlege ich schon lange, das EF 100/2 USM gegen ein Makro-Objektiv einzutauschen, vorzugsweise das EF 100/2,8 USM Makro, ggfs. aber auch eines der Makro-Objektive um die 100 mm von Sigma, Tamron oder Tokina. Was mich bisher davon abgehalten hat, ist der Vorsprung um eine volle Blendenstufe, die sich insbes. bei Hochzeitsfotografie (mach ich aber nur recht selten) rentiert und der flüsterleise Betrieb. Außerdem wäre nur der AF-Motor des EF 100/2,8 USM Makro in der hohen Geschwindigkeit vergleichtbar. Vorteile wären halt ein erheblich erweiterter Nutzungsbereich, da ich derzeit kein makrofähiges Objektiv habe oder eines, mit dem ich wenigstens halbwegs nah an Motive rangehen kann. Meine derzeitige Einsatzmöglichkeit im Makrobereich beschränkt sich auf ein EF 50/1,8 II mit +10 dpt B&W Nahlinse, aber damit muss man schon verdammt nah ran, für manches eindeutig zu nah.
Nun bin ich bei Traumflieger über einen langen Bericht zu Retroadaptern gestolpert, mit denen dann z.B. ganz einfache Objektive wie das EF-S 18-55 zu hervorragenden Makroobjektiven werden, mit Vergrößerungsmaßstäben von bis zu 5:1. Der Retroadapter kostet keine 30 € - wenn ich das aber richtig verstanden habe, muss man ähnlich wie bei Nahlinsen auf einen bestimmten Abstand heran, d.h. der Differenzraum zwischen normaler Mindestentfernung des Objektives und So-nah-muss-man-ran würde auch entfallen. Richtig ??
Was würdet ihr machen ?? Objektiv tauschen (damit einen erweiterten Einsatzbereich, aber bei (selten !!) kritischer Beleuchtung eine Blendenstufe verlieren) oder einen Retro-Adapter in Betracht ziehen ?? Wie sind Eure Erfahrungen mit Retro-Adaptern ??
Gruß
Sven
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Meine Handwerkszeuge: EOS 5D, EOS 5D MK II, EF 24-105/4 L IS USM, EF 70-200/2.8 L USM, EF 50/1.8 II, Cosina AF 19-35/3.5-4.5 Digital, Sigma 12-24 F4.5-5.6 II DG HSM; Canon PowerShot SX50 HS; Yongnuo YN-568 EX II, YN-622C; Panasonic Lumix DMC-G6, Lumix Vario 14-42/3.5-5.6 asph./Mega O.I.S., LUMIX G VARIO 45-150mm / F4.0-5.6 ASPH MEGA O.I.S.
RE: Makro-Überlegungen: Objektivwechsel oder Retro-Adapter
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 21.08.2008 04:02von andreas
Hallo Sven
habe an meiner A1 und an meiner EF beide Möglichkeiten. Wobei das Arbeiten mit dem FD 4/100 Makro doch wesentlich besser von der Hand geht wie mit dem Retroadapter. Ich denke auch das der Adapter teurer ist. Wo bei FD Objektiven lediglich ein Plastering die Blendenfunktion übernimmt muß es bei EF Objektiven doch elektronisch gesteuert werden.
Ich rate zum Makro! Überlege aber vorher welche Maßstäbe Du brauchst. Da kommt auch noch schnell nen Abstandsring oder Balgengerät dazu.
Bei mir steht auch zu Weihnachten das EF 100er Makro aufm Wunschzettel.
Für welche Kamera werde ich nicht sagen!
Gruß
Andreas
RE: Makro-Überlegungen: Objektivwechsel oder Retro-Adapter
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 21.08.2008 04:20von HF • Mitglied | 13 Beiträge
Hallo Sven,
wenn du tiefer in die Makrofotografie einsteigen willst, empfehle ich ganz klar ein richtiges Makroobjektiv. Die Blende, die du damit verlierst, kannst du in aller Regel verschmerzen. Im Makrobereich ist auch die AF-Geschwindigkeit von untergeordneter Bedeutung. Ich habe z.B. immer den AF ausgeschaltet, weil ich so präziser die Schärfe dahin legen kann, wo ich sie haben will. Mit einem Makroobjektiv bist du wesentlich flexibler als mit Retroadapter, auch wenn du keine extreme Vergrößerungsmaßstäbe erreichst. Falls du Geschmack an der Sache findest, kannst du den Adapter immer noch kaufen.
Grüße
Hans
RE: Makro-Überlegungen: Objektivwechsel oder Retro-Adapter
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 21.08.2008 05:28von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
In Antwort auf:
bei Traumflieger über einen langen Bericht zu Retroadaptern gestolpert, mit denen dann z.B. ganz einfache Objektive wie das EF-S 18-55 zu hervorragenden Makroobjektiven
"hervorragend" mit einem Zoom? Das kann ja nur ein Traum sein.
Der Retroadapter wird dann sinnvoll eingesetzt, wenn das Verhältnis Objektweite:Bildweite umgekehrt ist als in dem Bereich, für den das Objektiv gerechnet ist. Und auch da macht es nur Sinn mit asymmetrischen Objektiven. In Verbindung mit Deinem 100er könnte das brauchbar sein, aber ein Makroobjektiv ist von vornherein dafür gerechnet und hat meistens auch floating elements, um die Bildqualität bei unterschiedlicher Entfernung zu optimieren. Zusätzlich brauchst Du zum Retroadapter natürlich noch die Auszugsverlängerung, denn die normale Fokusierung kannst Du nicht mehr einsetzen. Selbstverständlich verlierst Du auch alle Funktionalitäten, die über die Kontakte am Objektiv bzw. dessen Chip zur Verfügung gestellt werden. Da Du auch mit Zwischenringen immer nur eine feste Entfernung zur Verfügung hast, wird Deine nächste Überlegung in Richtung Balgengerät gehen, und dann bist Du auch preislich schon wieder näher am Makroobjektiv.
Meiner Meinung ist der Retroadapter ein schlechter Behelf für ernsthafte Makrofotografie, allenfalls als "immer-dabei"-Behelf sinnvoll.
Da Du meiner Meinung gerade bei Makrofotografie AF nicht brauchst, weil Du den minimalen Schärfebereich ganz gezielt einsetzen mußt, und praktisch aus dem selben Grund auch das Bild besser abgeblendet kontrollierst, wäre eine gute Alternative ein älteres Makroobjektiv mit manuellem Fokus um die 50-150 Euro, das Du mit einem Adapter für 10 Euro an der EOS verwenden kannst.
Gruß
Jochen
Nur am Rande mal 'ne Frage (, die wir aber nicht hier diskutieren sollten), weil ich ja auch häufiger Hochzeiten und andere Events fotografiere: Du verwendest das 2,0/100 tatsächlich mit offener Blende auf die Gefahr, daß Du nur einen von beiden immer scharf hast, weil sie 10cm versetzt stehen? Ich fluche ja schon, wenn ich mal auf 4 aufblenden muß.
Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
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RE: Makro-Überlegungen: Objektivwechsel oder Retro-Adapter
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 21.08.2008 06:37von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Hallo,
danke für Eure Ratschläge. Dann werde ich mir doch eher nochmal die Makroobjektive um die 100mm Brennweite anschauen.
@ Jochen
ich konnte selbst nicht glauben, dass ein Zoomobjektiv (und grade das billige Digital-Kitobjektiv) so gut sein soll, aber die Erklärung, dass beim Retroadapter nur die Bildmitte (und nicht die Ränder, zu denen oft die Brillanz / Schärfe abfällt) relevant ist, könnte schon überzeugend klingen. Hier sind die Berichte darüber (http://www.traumflieger.de/desktop/retro...etroadapter.php), da schlägt ein umgekehrt aufgesetztes Tamron 28-75/2,8 sogar ein richtig rum verwendetes Tamron 90/2,8 Makro in der Abbildungsleistung. Schau Dir mal die Bilder an, die auf diese Weise mit dem billigen 18-55 entstanden sind - klasse !! Mit einem Trick, der im Workshop geklärt wird, lässt sich sogar eine geschlossene Blende nutzen. Und angeblich kann man auch uneingeschränkt manuell fokussieren, wie halt normal über den Fokusring. Die Traumflieger-Testberichte taugen in der Regel was, daher sah das ganze gar nicht so schlecht aus. Wie ich in deren Forum erfahren habe, macht mein 100er umgekehrt mit Retro übrigens keinen Sinn, hier ist die Bildqualität umso besser und der Abbildungsmaßstab umso kürzer , je kürzer die Brennweite ist...
Zitat von bilderknipser
Nur am Rande mal 'ne Frage (, die wir aber nicht hier diskutieren sollten), weil ich ja auch häufiger Hochzeiten und andere Events fotografiere: Du verwendest das 2,0/100 tatsächlich mit offener Blende auf die Gefahr, daß Du nur einen von beiden immer scharf hast, weil sie 10cm versetzt stehen? Ich fluche ja schon, wenn ich mal auf 4 aufblenden muß.
Ja, keine Probleme, denn genau hier verbirgt sich der Grund, warum ich das EF 100/2 USM auch bei Hochzeiten nur sehr selten einsetze: egal ob im Standesamt oder in der Kirche und noch ziemlich egal ob an einer analogen SLR oder an einer Digitalen mit Crop-Faktor von 1,6 eingesetzt, diese Brennweite ist meistens schon so groß, dass ich in den genannten Räumlichkeiten (sind ja enge Kleinstadträume, wir sind ja nicht in Kölle ) ohnehin nur eine Person drauf bekomme, oftmals sogar nur als reines Gesichtsportrait. Will ich mehr drauf haben, brauch ich in der Regel schon das EF 50/1,8 II, teilweise sogar mein 19-35, das ich aber schon wegen der Lichtschwäche nicht gerne einsetze... Daher kann ich es drinnen auch mal bedenkenlos mit Blende 2 nutzen.
Geh ich aber nach draußen und hab genug Licht, brauch ich das 100er nicht auf Offenblende zu nutzen. Da die Abbildungsleistung udn Brillanz nahezu identisch ist mit dem des EF 70-200/4 L USM, nutze ich auch hier das 100er eher nur selten, da ich mit dem Zoom dann flexibler bin und - kann ich meinen Standpunkt mal nicht ändern - keine wichtigen Momente verpasse.
Gruß
Sven
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RE: Makro-Überlegungen: Objektivwechsel oder Retro-Adapter
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 21.08.2008 10:13von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Das ist natürlich der Haken, wenn man ein kurzbrennweitiges Objektiv für Makros nutzt: man muß zu nah ran gehen und steht sich deshalb meist selbst im Licht.
Möglicherweise bleibt tatsächlich beim rumgedrehtem Kitobjektiv bei Naheinstellung und mit Crop nur noch eine brauchbare Bildmitte übrig. Daß die Fokusierung noch sinnvoll möglich ist, kann ich kaum glauben. Natürlich ist bei Innenfokusierung im Gegensatz zu einer Tubuseinstellung eine gewisse Variation möglich, aber der Einstellbereich kann sich dadurch doch eigentlich nicht gegenüber einer entsprechenden Auszugsverlängerung ändern. Damit wäre aber nur ein sehr kleiner Einstellbereich möglich. Der Rest müßte durch Verändern der Entfernung erfolgen.
Gruß
Jochen
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RE: Makro-Überlegungen: Objektivwechsel oder Retro-Adapter
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 21.08.2008 19:45von Dnaturfoto • Mitglied | 1.430 Beiträge
Wollt ihr wirklich im Makrobereich mit Blende 2,0 rumturnen? Wenn ich im Makrobereich fotografiere kommen meistens Blenden um 8,0 zum Einsatz. Ein 100er mit 2,0 macht doch nur im Studio richtigen Sinn. Bei Sport und Tieraufnahmen ist es zu kurz, in normalen Räumen zu lang.
Wenn du für eher seltene Zwecke ein Makroobjektiv möchtest, fisch dir ein 90er Makro von Sigma. Top Abbildungsleistung zu einem sensationellen Preis. Hab für meins damals 70 Euro bezahlt.
Gruß,
Detlef
'Wir sehen nicht nur mit unseren Augen, sondern auch mit unserem Gefühl'
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RE: Makro-Überlegungen: Objektivwechsel oder Retro-Adapter
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 21.08.2008 19:50von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Zitat von Dnaturfoto
Wollt ihr wirklich im Makrobereich mit Blende 2,0 rumturnen? Wenn ich im Makrobereich fotografiere kommen meistens Blenden um 8,0 zum Einsatz. Ein 100er mit 2,0 macht doch nur im Studio richtigen Sinn.
Und natürlich bei Hochzeits- und Portraitfotografie allgemein. Nee, es gibt wohl kein Makro in dieser Lichtstärke (und meiner Preisklasse ), daher war die Grundüberlegung ja, das 100/2 aufzugeben und gegen ein 100/2,8 Makro zu tauschen. Allerdings nicht, um dann bei 2,8 Makros zu machen. Mein Argument war, dass ich dann die Möglichkeit verliere, bei dunklen Räumen Portraits mit Blende 2,0 zu fotografieren, wenn ich das 100er eintauschen könnte.
Zitat von Dnaturfoto
Wenn du für eher seltene Zwecke ein Makroobjektiv möchtest, fisch dir ein 90er Makro von Sigma. Top Abbildungsleistung zu einem sensationellen Preis. Hab für meins damals 70 Euro bezahlt.
Das kenne ich noch gar nicht, ich werde mal danach Ausschau halten - kenne bis jetzt nur das 105er von Sigma.
Gruß
Sven
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RE: Makro-Überlegungen: Objektivwechsel oder Retro-Adapter
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 21.08.2008 19:54von Dnaturfoto • Mitglied | 1.430 Beiträge
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RE: Makro-Überlegungen: Objektivwechsel oder Retro-Adapter
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 21.08.2008 19:55von Dnaturfoto • Mitglied | 1.430 Beiträge
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