#1

Baryt Maco Multibrom MBF - kennt das einer

in analoges Fotozubehör 10.07.2008 09:54
von Knipsophon • Mitglied | 666 Beiträge

Hi,

habe mir das Maco Multibrom MBF zugelegt. Zugegeben, es war wirklich günstig (13x18 / 100 für 6,60€ und das 30x40/25 für 8,80€). Kann mir einer sagen, welcher Hersteller dahintersteckt? AGFA vielleicht?

Ich finde es etwas anspruchsvoll, denn bei meinen Abzügen fehlt der letzte "knack". Die Gradation erhöhen bring zwar etwas aber leider nicht den gewünschten Effekt. Ich also Beipackzettel vom Papier durchgelesen - 3,5g Silber / qm verlangen nach einem kräftigen und altmodischen Entwickler. Nicht's leichter als das: N113 angemixt und los. Schon besser aber leider nicht gut genug. Ebenfalls musste ich feststellen, dass sich der Farbton in warme verschiebt-bei N113 eigentlich fast nicht möglich . Also mein Wephota Baryt (soll angeblich Forte sein) zum Vergleich raus. Dieses ist schön neutralgrau auch in etws wärmeren Entwickler wie der E102.
Extra Moersch Blue + Finisher Blue bestellt. 1+9 angerührt und mit 12ml Finisher Bl. verstärkt. Der Farbton hat sich deutlich ins kühlere verschoben, is aber immer noch nicht ganz neutral.

Nun meine Fragen:
hat einer schon mit diesem Papier gearbeitet und welchen Entwickler sollte man nehmen, damit ich zufriedenstellende Ergebnisse bekomme?

Gruß
Lui


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#2

RE: Baryt Maco Multibrom MBF - kennt das einer

in analoges Fotozubehör 18.07.2008 06:52
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Bei dem Papier dürfte es sich um Efke Varycon handeln, ich habe nur sehr wenig Erfahrungen damit(eine ganze Schachtel 13x18)da ich Festgradation bevorzuge. Fotoimpex hatte das Papier mal als Classic Vario irgendwas im Angebot und hat es bestimmt heute noch unter irgendeiner dieser unsäglich langen Namensschöpfungen (Adox Finprint Vario Nuance etc.)im Sortiment, nach meiner Erinnerung ist es eher weich, tendenziell auch etwas unscharf und nach ein paar Jahren war es komplett Gradation extraweich und auch durch stärkste Filterung nicht mehr hart zu bekommen. Als ich es hatte (ca. 1998) ließ sich darauf allerdings hervorragend Hochglanz machen.

gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 18.07.2008 06:55 | nach oben springen

#3

RE: Baryt Maco Multibrom MBF - kennt das einer

in analoges Fotozubehör 18.07.2008 21:26
von Knipsophon • Mitglied | 666 Beiträge
Hi Photoamateur,

habe auch schon von Anderen gehört, dass es sich hierbei um das Efke handeln soll. Es soll auch sehr schnell bei zu viel Dukalicht schleiern. Darum habe ich meine Duka-Lampe etwas gedimmt. Ich bilde mir ein, dass es jetzt etwas besser geworden ist .

In der Internetseite von Maco steht, dass es etwas härter arbeitet als das ehem. MCC....kann ich irgendwie nicht so ganz glauben .

Hochglanz habe ich mit dem Papier noch nicht versucht, ist auch nicht so mein Ding.

Na ja, vielleicht bekomme ich doch noch gute Abzüge mit dem Papier hin.....schließlich habe ich jetzt 75 Blatt 30x40 davon liegen.

Gruß
Lui

zuletzt bearbeitet 18.07.2008 21:27 | nach oben springen

#4

RE: Baryt Maco Multibrom MBF - kennt das einer

in analoges Fotozubehör 19.07.2008 03:10
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

In Antwort auf:
Es soll auch sehr schnell bei zu viel Dukalicht schleiern. Darum habe ich meine Duka-Lampe etwas gedimmt. Ich bilde mir ein, dass es jetzt etwas besser geworden ist .


Das mit der leichten Verschleierbarkeit kann ich bestätigen, jetzt wo Du mich daran erinnerst.


In Antwort auf:
In der Internetseite von Maco steht, dass es etwas härter arbeitet als das ehem. MCC....kann ich irgendwie nicht so ganz glauben


Das mag vielleicht ein halbes Jahr nach seiner Herstellung stimmen, aber dann wird es schnell weich.

In Antwort auf:
Na ja, vielleicht bekomme ich doch noch gute Abzüge mit dem Papier hin.....schließlich habe ich jetzt 75 Blatt 30x40 davon liegen.



Eigentlich hat das Papier schöne Tonwerte, aber wenn es überlagert sein sollte - diese Abverkaufspreise könnten Gründe haben, dann wird es schwierig. Es gibt von Tetenal den Entwickler Dokumol, der arbeitet eine Gradation steiler und könnte die Lösung Deines Problems sein, der ist nebenbei auch ideal für die Zweischalenentwicklung.


gut Licht
Walter
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#5

RE: Baryt Maco Multibrom MBF - kennt das einer

in analoges Fotozubehör 20.07.2008 05:58
von Knipsophon • Mitglied | 666 Beiträge

Hi Photoamateur,

bevor ich mich an die Zweischalenentwicklung wage, vergrößere ich lieber mal auf eine Gradation härter. Das ist auch so ein kleines Problem, denn ich habe nicht die exakten Filterwerte für meinen Durst! Im WWW gibt es immer wieder unterschiedliche Werte. Muß ich halt probieren, probieren und probieren ...... bis mein Vorrat aufgebraucht ist

Gruß

Lui


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#6

RE: Baryt Maco Multibrom MBF - kennt das einer

in analoges Fotozubehör 20.07.2008 12:30
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Die Frage ist nur, ob Du es noch hart bekommst. Primitiv ausgedrückt, besteht Multigradepapier aus einer extraweichen und einer extraharten Schicht die auf unterschiedliche Lichtfarben reagieren, da mit der Zeit aber die extraharte Schicht immer weicher arbeitet, ist es ab einem bestimmten Zeitpunkt unmöglich, hart zu filtern und dann hilft nur noch ein härter arbeitender Entwickler.

gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 20.07.2008 12:32 | nach oben springen

#7

RE: Baryt Maco Multibrom MBF - kennt das einer

in analoges Fotozubehör 20.07.2008 21:46
von Sebastian Junghans • Mitglied | 91 Beiträge
Moin, mein Name ist Sebastian Junghans. Ich bin der für Marketing und Öffentlichkeitaarbeit zuständige Mitarbeiter im Hause Rollei-Film/Maco.
MACO MULTIBROM ist seit nunmehr 17 Jahren im Angebot bei Maco Photo Products. Es wurde durch die Firma Fotokemika in Zagreb/Samobor/Kroatien regelmässig in einer "selektierten" Version produziert.
Der Grund, dieses Sortiment aufzugeben, ist die Neuaufnahme des Rollei Vintage Fotopapiers, das das Führen von 2 ähnlichen Sorten als überflüssig erscheinen lässt.

Daher hatten wir uns entschlossen, zu ausserordentlich attraktiven Preisen die restlichen Bestände über unseren Shop abzugeben.

Dieses Multibrom F und N war ein exzellentes Baryt-Fotopapier, geeignet für traditionelle Techniken als auch die Lithtechnik. Es zeichnete sich in der für Maco hergestellten Version durch eine vergleichsweise hohe Silberpackungsdichte aus. Über 3 Gramm per m². Wobei 1 bis 1,8 G/m² dem Standard guter Papiere entsprechen.

Dieser höhere Silbergehalt als auch die Rotlicht-unempfindliche Sensibilisierung, führten dazu, dass den Verarbeitern spezielle Hinweise anhand gegeben wurden, die bei Standard-Papieren der Marktführer nicht erforderlich waren:

A) Rotes Dukalicht ist Pflicht. Mindestabstand bei 15 Watt 120cm bei direkter Strahlung.
B) Einsatz traditioneller Entwickler mit hoher Wirksamkeit, möglichst keine Speed-Entwickler.

Wer sich nicht genau an diese Vorgaben gehalten hatte, erfuhr in den vergangen 17 Jahren, dass der Grundschleier sehr hoch (hat NICHTS mit Lagerdauer zu tun) und die Gradation sehr weich wurde.
Wer sich jedoch an unsere Vorgaben hielt, wurde mit einem Ergebnis belohnt, das Mitte der Neunziger Jahre sogar erfolgreich die Nachfolge des seinerzeit nicht mehr verfügbaren Oriental Papiers VC-FB I ermöglichte.
Der Papierträger selbst hatte eine Anmutung ähnlich dem Agfa MCC111.
Die Emulsion war kühler als Agfa, jedoch durch den Rollei RPW sehr angenehm Richtung Warm steuerbar. In Kombination mit dem RPN wirkte die Emulsion kühler. Insbesondere diese Kombination mit den durch seinerzeit von Oriental, Japan optimierten Entwicklern brachte den Durchbruch des Multibrom ab Mitte der Neunziger in Mitteleuropa und vor allem den USA.
Mit dem Inhaberwechsel der Fotokemika, weg vom Staatsbetrieb, hin zu einem inhabergeführten Unternehmen führte
dann dazu, dass sich unser Unternehmen ganz langsam, Schritt für Schritt von diesem Hersteller löste. Das letzte dort für uns produzierte Produkt auf unserem Anspruch an das hohe Qualitätsniveau war das MULTIBROM.
Wir bedauern einerseits, dieses Papier nicht mehr zu führen, andererseits bieten wir mit dem Rollei Vintage einen ganz hervorragenden Nachfolger an.

Mit freundlichem Gruss
Sebastian Junghans

zuletzt bearbeitet 21.07.2008 02:57 | nach oben springen

#8

RE: Baryt Maco Multibrom MBF - kennt das einer

in analoges Fotozubehör 21.07.2008 01:47
von Knipsophon • Mitglied | 666 Beiträge
Hallo Sebastian,

viele Deiner Anmerkungen kannte ich schon aber danke für Deinen Beitrag. Wenn Du bei der Fa. Maco beschäftig bist, dann kannst Du mir sicherlich auch sagen, wie alt die von mir erstandenen Papiere sind (z.B. batch-No. 610611)?
Was heißt eigentlich genau "selektierte Version"? könntest Du das vielleicht etwas genauer erklären?

Habe festgestellt, dass das Papier reines Schwarz wiedergibt, somit kann es schon mal nicht "abgelaufen" sein. Was ich allerdings nicht verstehe, dass so ein absolut altmodischer und kräftiger Entwickler wie Calbe N113 das Papier nicht schaffen soll! Na ja, werde ich wohl mal ernut testen müssen....

Ebenfalls ist mir bekannt, dass das Rollei Vinatge 1 zu 1 Foma ist. Da ich bis jetzt von Foma nicht so überzeut bin (muß zu meiner Schande gestehen, dass ich bis jetzt nur Foma RC Papier ausprobiert hatte) wird das wohl keine echte Alternative für mich sein.

Muß ich mir jetzt extra den Entwickler PRN von Rollei besorgen oder gibt es da noch andere Kanditaten, mit denen man gute Ergebnisse erziehlen kann?

Wie siht denn das mit dem Rotfilter vom Vergrößerer aus? Muß man dabei denn auch etwas beachten oder ist das für den Grundschleier egal?


Gruß
Lui

zuletzt bearbeitet 21.07.2008 01:51 | nach oben springen

#9

RE: Baryt Maco Multibrom MBF - kennt das einer

in analoges Fotozubehör 21.07.2008 03:07
von Sebastian Junghans • Mitglied | 91 Beiträge

Danke, versuche mein Bestes, bin allerdings erst seit eineinhalb Jahren hier und kann derzeit, Urlaubszeit, nicht auf viele sachkundige Kollegen "zugreifen". Dein Papier wurde in 2007 produziert, also noch fast "jungfräulich", lagere es bei rund 8°C und du wirst noch viele Jahre Freude daran haben können.
"Selektiert" bedeutet, dass der Produktionsbetrieb dies Fotopapiere für den Vertrieb als dem Maco-Markenartikel speziell herausgesucht und entsprechend freigegeben hat.Nicht mehr, nicht weniger.
Ein Calbe 113 ist mir unbekannt. Hier im Hause arbeiten wir seit Jahren ausschliesslich mit Ein-Komponenten.Pulver Positiv-Entwicklern, aus denen einer per Photokina dem Markt präsentiert wird.
Rollei Vintage ist dann 1:1 Foma, wenn es explizit auf der Schachtel steht. Wir behalten uns durchaus vor, klar und deutlich zu sagen, diese oder jene Papiergattung stammt aus Japan oder Belgien oder vielleicht sogar aus Mobberley.

Wir haben den Anspruch, unseren internationalen Geschäftspartnern ein detailliert ausgewogenes, nahezu vollständiges Produkt-Sortiment zum Vertrieb in ihren Regionen/Märkten anzubieten. Als Vollsortimenter in klarer deutlicher Konkurrenz zu Ilford und Foma. Unsere Partner müssen in ihren Märkten in der Lage sein, mit dem Rollei-Film/Sortiment den Wettbewerbern ein gleichberechtigter Partner zu sein. Wer unsere Aktivitäten beispielsweise in Japan verfolgt, sieht, dass wir dort in der Werbung erheblich aktiver sind, als in Europa.

Nein, es gibt keinen anderen Fotochemie-Kandidaten, wenn du mich derart explizit fragst. Wenn du in Berlin wohnen würdest, könnte ich dich bitten, einmal zum Fachlabor Warmuth. Herr W. schreibt an meinen Chef, ich verfüge über eine Kopie und kopiere daraus wie folgt:: "Wir sprachen vor einigen Wochen über den Entwickler ROLLEI RPN. In umfangreichen Tests habe ich herausgefunden, dass dieser Entwickler anderen in puncto Detailwiedergabe voraus ist. Außerdem in Kombination mit Ilfordpapier hervorragende Tonungseigenschaften bietet. (Habe in meinem Labor alle Ergebnisse im Vergleich aufgeklebt, der Unterschied ist unglaublich! Adresse: Blücherstr. 32 D-10961 Berlin Fabrikgebäude Aufgang C.

Der Entwickler Rollei RPN, 25 Jahre hiess er Labor Partner Brom 3, ist sehr populär in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es sollte keine Beschaffungsprobleme geben. Da hier bei uns niemand auf die Idee kommen würde, unter einem eingeschwenkten Rotfilter scharf zu stellen oder Ausschnitte zu suchen, sondern erst das Papier nachdem unter das Objektiv zu legen, habe ich keine Ahnung, was passiert. Wie gesagt, ich halte hier derzeit ziemlich allein die Stellung und bin nicht so praxiserfahren.

Besten Gruss
Sebastian Junghans


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#10

RE: Baryt Maco Multibrom MBF - kennt das einer

in analoges Fotozubehör 21.07.2008 06:46
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

In Antwort auf:
Der Entwickler Rollei RPN, 25 Jahre hiess er Labor Partner Brom 3, ist sehr populär in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es sollte keine Beschaffungsprobleme geben. Da hier bei uns niemand auf die Idee kommen würde, unter einem eingeschwenkten Rotfilter scharf zu stellen oder Ausschnitte zu suchen, sondern erst das Papier nachdem unter das Objektiv zu legen, habe ich keine Ahnung, was passiert. Wie gesagt, ich halte hier derzeit ziemlich allein die Stellung und bin nicht so praxiserfahren.


Wofür bitte ist ein Rotfilter denn sonst gut? Gerade wenn man abwedeln oder nachbelichten muß oder eine Photomontage machen will, hat man ja quasi keine andere Alternative als das Rotfilter zu verwenden.


gut Licht
Walter
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