Hallo,
vor 1 1/2 Monaten habe ich mir die A-P Entwicklungsdose für 2 KB-Filme bei Brenner bestellt. Sie gibt es auch bei anderen Anbietern, leicht über Google zu finden. Ich wollte für mein Heimlabor zwar lieber eine Jobo-Dose haben, allerdings kostete die A-P Entwicklungsdose mit 21,95 € das gleiche wie Angebote für gebrauchte Jobo-Dosen. Und da diese hier in der Ausgabe 10/97 von Color Foto in den Kategorien "Einspulen von KB-Filmen" und "Einspulen von Rollfilmen" jeweils mit gut und in der Kategorie "Befüllen / Entleeren" mit sehr gut bewertet wurde, habe ich die A-P einem Jobotank vorgezogen. Der Lieferumfang dieser in Spanien produzierten Entwicklungsdose enthält zwei KB-Spiralen, die auf Rollfilmgröße verändert werden können.
Für 2 € weniger bekommt man diese Dose auch für 1 KB-Film und bietet sich damit für jemanden an, der eher selten SW-Filme zu entwickeln hat.
Der Aufbau der Dose ist schlüssig, so dass man nach einmaligem Üben den Zusammenbau auch im Dunkeln problemlos hinbekommt. Das Einspulen der Filme geht recht leicht von der Hand, wobei ich hierzu immer Baumwollhandschuhe verwende und den Film am Rand gegriffen vorsichtig hineindrücke. Eine kleine Stahlkugel im Innern der Spirale führt den Film und verhindert, dass sich dieser wieder löst. Die Befüllung geht wirklich sehr gut und schnell von der Hand, die Entleerung ebenso. Insgesamt fasst die Dose 700 ml und ist für die Dreh- und Kippentwicklung geeignet.
Der Hartgummideckel (oder Weichplastik?) ist hierbei überwiegend dicht, erst beim 20 minütigen Wässern von Hand kommt es immer wieder mal zu leichten Undichtigkeiten. Aber da ich schon mehrfach mit Jobo gearbeitet habe, weiß ich dass auch bei Jobo-Dosen mit Silikondeckel keine absolute Dichtigkeit möglich ist, auch hier habe ich mir immer wieder nasse Pfoten geholt.
Geflucht habe ich ob der sehr schlechten Bedienungsanleitung, als ich nach meiner ersten Entwicklung versucht habe, den Film wieder aus der Spirale zu bekommen . Ich habe nirgendwo eine Möglichkeit gefunden, die Spirale zu teilen. Da mir der Film aber sehr wichtig war, versuchte ich zuletzt die Spule auseinander zu brechen ; und siehe da, durch entgegengesetztes Drehen der beiden Spulenhälften öffnete sich der Verschluss, und ich konnte den Film entnehmen. Sobald man einmal weiß wie's geht, lässt sich diese Funktion problemlos verwenden.
Innerhalb der nächsten ein, zwei Monate werde ich mir noch eine weitere A-P Entwicklungsdose für 2 KB-Filme kaufen, um auch bei Aufträgen oder nach einem Urlaub schnell noch mehr Filme entwickeln zu können.
Fazit: Es muss nicht immer Jobo sein. Wo neue Jobo-Dosen bei über 30 € beginnen und je nach Modell sogar nur eine Spirale dabei haben (die zweite kostet dann extra), ist man mit der A-P Entwicklungsdose in einem viel günstigeren und meiner Meinung nach qualitativ gleichwertigen Segment. Die Verwendung geht leicht von der Hand, und wenn man den Auseinanderbau der Spiralen erstmal kennt, funzt auch dies problemlos.
Pro:
- günstige Anschaffungskosten
- leichte Bedienbarkeit, leichter Zusammenbau auch in völliger Dunkelheit
- gutes, schnelles Befüllen / Entleeren mit Chemikalienbädern bzw. Wasser
- einfaches Auseinanderbauen der Spulen, wenn man erstmal weiß, wie's geht...
Contra:
- nicht 100%ig dicht
- Bedienungsanleitung gehört in die "Ablage P", aber nicht in die Umverpackung