Hallo Christoph,
man darf allerdings nicht vergessen, wann diese Siedlung entstand. Ich sehe Reihenhäuser, wie sie Ende der 50er bis Anfang der 60er gebaut wurden. Ein solches Eigenheim war damals eine große Errungenschaft und deren Besitzer waren nich weniger stolz auf die eigenen vier Wände wie sie es heute sind, nur die Ansprüche waren nicht so hochgeschraubt. Wie auch, die Mittel waren meistens sehr knapp und viele haben sich das Haus förmlich vom Mund abgespart.
Geh ich heute durch solche Siedlungen, die es in ähnlicher bis gleicher Weise über die gesamte Republik verteilt eben gibt, dann kommt bei mir kein tristes Gefühl auf, eher die Erinnerung an die damaligen Zeiten leben wieder auf. Sicherlich mag es auf den ersten Blick auf einen jüngeren Betrachter einen spiesigen Eindruck hinterlassen, das waren eben die Nachkriegszeiten. Für mich sind solche Bauten aber ein Zeitdokument, welche durchaus auch ihren Charme haben konnten. Ich seh eben die Bewohner der damaligen Zeit vor meinem geistigen Auge.
Selbst die Wohnblocks dieser Zeit, so lieblos die meisten sind, sind eben auch Zeitdokumente. Und trotzdem war es für viele erstrebenswert, eine solche Neubauwohnung zu ergattern (Wohnraum war sehr knapp), hatten sie doch meistens einen 'Komfort' wie beheizte Bäder, Zentralheizung und Wasser aus der Wand. Kann man sehr gut vergleichen mit den Plattenbauten der 'Neuen Länder'.
Ich will damit sagen, dass das Bild selbst keinen direkt tristen Eindruck hinterlässt. Eher typisch deutsch, die Kehrwoche scheint ja von allen Anwohnern zur besten Zufriedenheit gemacht worden sein.
Gruß Wolfgang