In Antwort auf:
kalte, leblose Architektur
Keine kalte, leblose Architektur zu schaffen ist leider sehr, sehr viel schwerer, was nicht zuletzt auch am Gebot der Auftraggeber liegt. Außerdem herrscht sein etlichen Jahren eine Design-Mentalität bei den Architekten. Beides führt dazu, daß diese Architektur als schön empfunden wird. Gegen die Schönheit der Natur, die, wie du schreibst, ja auch noch im steten Wandel uns ständig neue Seherlebnisse schenkt, ist das alles nur kalter Kaffee. Ich spreche hier gar nicht so sehr gegen die Architektur als gegen den abgehobenen Anspruch der Architekten und Architekturkritiker. Das ist keine Architektur-Schönheit, sondern nur das kleinere Übel gegenüber den DDR-Plattenbauten oder ähnlichem.
Ich hatte übrigens eine Zeit lang einen Arbeitgeber - und da ging es immer um Billigbau bzw. Investitionsobjekte - der hat mich bei jedem Fenster meines Entwurfs gefragt, warum das so aussehen muß, wie das Fenster daneben oder dadrüber. Wenn ich keinen Grund hatte, dann mußte ich das ändern, aber auch die Änderung mußte begründet sein. 'ne nette Zwickmühle. Schockiert hat mich später zum Thema Fenster eine Entwurfsbesprechung zu einem sehr bedeutenden Kölner Bau, die ungefähr so ablief: "Wir haben kein einziges Fenster, von dem man zum Rhein sehen kann. In der Kinderbetreuung könnten wir noch eines unterbringen. ... Wie soll es aussehen? ... Ein rundes haben wir noch nicht." Aber warum nicht ... was bei Autos geht ...
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:..._Cruz_di_TF.JPG Gruß
Jochen