Genau deshalb mißt mann mehrere Punkte an. Erst mal mußt du wissen welchen Belichtungsumfang dein Film zuläst. Dann bestimmst du mit dem Spotbelichtungsmesser den Kontrastumfang am Motiv (Objektmessung). Du mißt also den hellsten und dunkelsten Punkt. Die beiden Bereiche bringst du zusammen und es entstehen folgende Situationen:
(1) Motivkontrast = Belichtungsumfang
(2) Motivkontrast < Belichtungsumfang
(3) Motivkontrast > Belichtungsumfang

(1) ist der Idealfall, so lassen sich alle Details ohne Verlust auf den Film bannen. Der Mittelwert verschiedener 18% Motivdeteils ergibt so die korrekte Belichtung
Bei (2) hat man es am einfachsten, da selbst leichte Fehlbelichtungen immernoch innerhalb des Belichtungsumfangs des Filmes liegen
(3) ist nicht ganz so günstig, man muß sich entscheiden ob mann Schatten- oder Lichtdetails opfert.
Die Bilder aus (2) wirken eher flau und die Bilder aus (3) wirken am lebendigsten.

Es stimmt schon, die Kamera kann das teilweise auch. Aber besitzt halt zum einen meistens eine Spotmessung mit 5-10% und der Spotbeli in der Regel 1% und genau weil mann nicht so nah ran kann bis das Objekt formatfüllend im Sucher ist nimmt man die Spotmessung. Mann pickt sich die zu messenden Stellen sozusagen heraus. Da es sehr umständlich ist, die Kamera auf dem Stativ erst einige Male über das Motiv wandern zu lassen um die Werte zu messen, möchte ich den Spotbeli einsetzen. Die Kamera kann also ausgerichtet bleiben.

Ja aber genau damit kannst du doch solche Details herausmessen um die Belichtung optimal anzupassen (siehe Ausführung weiter Oben). In vielen Fällen kannst du dich sicherlich auf die Mehrfeldmessung (Matrixmessung) oder die mittenbetonte Integralmessung verlassen aber gerade beim Dia hast du nicht so viel Spielraum und mußt bei kritischen Lichtsituation deine Belichtung genau bestimmen können.

Hai Detlef,

hast Du Dir mal überlegt wieviel Geld Du für einen guten Hand-Belichtungmesser mit Spotmessung ausgeben musst?
Die m.E. besten baut derzeit Sekonic - da fängt das ganze Vergnügen bei 300 - 400 Euro an...

Ich halte den Aufwand der Spotmessung gerade für die Diafotografie für wenig nutzenstiftend. (S/W mit dem Zonensystem arbeiten mag das etwas anderes sein).
Ein einfaches Bracketing (Belichtungsreihe) tut es da auch. Von 3 Aufnahmen passt dann meist mindestens eine.
Mit der EOS-5 die Du ja wohl einsetzt ist das doch überhaupt kein Problem.

Viele Grüße
Holger

Interessantes Beispiel - ich wollte Dich ohnehin nach einem fragen...

Leider hat hier der ganze Aufwand dazu geführt daß im Sand überhaupt keine Zeichnung mehr vorhanden ist (und der Horizont so schief ist, daß das Meer auszulaufen droht).

Sei mir nicht böse, aber weshalb soviel Aufwand? Ich behaupte jetzt einfach mal daß fast jede einigermaßen zeitgemäße Belichtungsautomatik seit beginn der achtziger Jahre dasselbe Ergebnis zustandegebracht hätte

Viele Grüße
Holger

Holger, das die Eos5 das kann ist mir klar, den Grund warum ich mir über einen Handbeli gedanken mache hab ich weiter Oben bereits erklärt. Ich bin der Meinung das ich mir bei stillen Motiven damit die Arbeit erleichtere.
Das bei diesem Motivkontrast und beim Einsatz eines 100er Diafilms der Belichtungsumfang des Filmes nicht ausreicht dürfte denke ich auch dir bekannt sein. Also ist es klar das entweder in den Schatten oder in den Lichtern Zeichnung verloren geht. Ich hätte mit Integral oder auch mit Matrixmessung eine zu dunkle Belichtung erreicht und hätte da wo ich Zeichnung wollte, an den Strandkörben, genau diese verloren.
Genau dies ist der Vorteil der Spotmessung in solchen Situationen. Das Detail auf das es dir ankommt wird vermessen und die Gesamtbelichtung an den engeren Spielraum des Filmes angepasst.
Der Preis den du erwähnst ist sicherlich ein Manko, ich hoffe ich werde in der Bucht fündig.