Hallo Roland,
ich stand jüngst vor einem ähnlichen Problem, als ich aus dem Nachlass meines Opas etwa 40 Filme aus Kriegszeiten bekam, die allesamt als Kleinbildfilmstreifen (seinerzeit mit der Retinette aufgenommen) aufgerollt im Döschen waren. So machte man das damals durchaus noch. Nun kann man sich vorstellen, dass sich solch ein langer Filmstreifen über Jahrzehnte hinweg zusammengerollt ein wenig widerspenstig verhält, wenn man ihn nun schneiden und eintüten will. Also habe ich die Streifen Schicht nach außen in die Jobodose gewickelt und eingeweicht. So getrocknet und lange mit Filmklammern mit Gewicht hängen lassen, damit waren sie dann einigermaßen plan und ließen sich gut beurteilen.
Für mich als historisch interessierten Menschen war das Interessanteste erstmal die Fabrikate zu sehen, da gab es Voigtländer-Filme, als die noch nicht zu Ringfoto (noch nicht einmal zu Schering, selbst das war später) gehörten.
Die Frage bei den Farbmaterialien ist, welcher Film zeigt den Grünstich? Da gibt es übrigens Reinigungsverfahren speziell für diese Filme, die noch vom seligen Dr. Heinz Berger verschriftlicht wurden. Diese lasse ich Dir gern zukommen. Bei den Schwarzweißfilmen würde ich das mit dem Einweichen ebenfalls versuchen, ich habe - da es sich bei Dir um Einzelbilder handelt - eben nochmals im Keller geschaut. Ja, meine Planfilmtrockenleiste ist noch da. Interesse? Dann könnten wir diesbezüglich die diplomatischen Beziehungen aufnehmen, ich überlasse Sie dir gern gegen Portokosten. Das erleichtert die Trocknung solcher Negative doch sehr.
Gruß
Niko
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In der räumlichen Askese zeigt sich das Wesen des Sammlers.