Hallo Horst,
vielen Dank!
Zu mir: ich bin 38 Jahre alt und wohne in München. Entwickeln und Vergrößern habe ich in der Schule gelernt, ein Wissen das jetzt gut 20 Jahre brachlag. Vor 9 Jahren habe ich meine Minolta Ausrüstung (XD-7, SRT) etwas aufgestockt und einige Zeit lang mit Diafilmen (Fuji Velvia) fotografiert, die ich auf Kodak Photo CDs scannen ließ. Die Ergebnisse waren aber nicht sehr überzeugend und so schlief das wieder ein, während ich anfing digital zu fotografieren. Ich verkaufte auch viel von der Ausrüstung, nur einen Kern behielt ich, der im Keller lagerte. Die Wende kam erst vor kurzem, als ich mich mit einem älteren Herren unterhielt, den ich über die Hifi-Thematik kennenlernte (ich baue nebenbei Röhrenverstärker). Er fotografiert mit einer Mamyia C330 und ich wollte ihn gerade von den Vorzügen der digitalen Fotografie überzeugen, als er zu mir sagte: "der Unterschied zwischen analoger und digitaler Fotografie ist derselbe wie zwischen Schallplatte und CD". Tja, das war ein Satz der mir nicht mehr aus dem Kopf ging und als ich meine tausende von digitalen Bilder sichtete, mußte ich feststellen, daß er recht hatte. Eine Schallplatte klingt nicht unbedingt besser als eine CD aber sie vermittelt ein anderes Gefühl. Meine digitalen Bilder kamen mir alle ziemlich bedeutungslos vor. Kurz nach diesem Gespräch ging ich in den Keller und holte meine Minoltas wieder hervor. Ein Blick auf ebay erledigte den Rest und ich habe jetzt zum ersten mal ein eigenes kleines Fotolabor. (Mein Vergrößerer ist ein alter Liesegang, den ich sehr schätze) Die Arbeit in der Dunkelkammer ist genau das, was mir gefehlt hat. Wenn ich nach vielen Stunden Arbeit mit einem gelungen Bild aus der Dunkelkamer komme, habe ich das schöne Gefühl wirklich etwas geleistet zu haben. Und mit den Möglichkeiten des Internets sich auszutauschen und Neues zu lernen sind das wunderbare Zeiten für analoge Photographie!
Viele Grüße
Michael