Es kommt sicher auf die individuelle Seh- und Wahrnehmungsgewohnheit an.
Jahrelang habe ich zu 90% das 50er benutzt (ja, ein 400er hatte ich auch - zuhause). Jetzt finde ich aber, daß 35-40 meinen Sehgewohnheiten mehr entspricht. Das 50er kommt mir schon ein wenig wie ein Tele vor. Andererseits will man ja beim Fotografieren einen Ausschnitt aus der Welt festhalten, und deshalb wäre es dann doch das Objektiv, das ich behalten würde, wenn ich nur noch 1 besitzen dürfte.
Mit extremen Objektiven ist das so eine Sache. Teles kämen zwar öfter mal (für mich) sinnvoll zum Einsatz, aber mit einem ISO 200 Film und ohne Stativ ist das schon sehr schwierig. Mir ist das 08/15 135er deshalb extrem genug. Porträts mache ich selten und deshalb kann ich dann auch schon mal diese eigentlich zu lange Brennweite nehmen.
Am anderen Ende ist das 19er eine sehr schöne Sache und mein einziger Exot, aber wirkliche Motive dafür, die nicht nur Effekthascherei sind, kommen einem doch sehr selten vor die Linse.
Ich bin ja auch zu faul, viel zu schleppen, deshalb habe ich so meine 3 Lieblingskombis:
Landschaft 35+135 oder 28+50+135, wenn es etwas mehr sein darf/soll/muss
Stadt (Besuche nicht Street) 19+35+135; das 19er hauptsächlich als Shift-Ersatz
Bei der Digi sieht es ein wenig anders aus, weil da ja ohnehin eher Zooms Standard sind und es den Stabi gibt. Da nutze ich die (umgerechnet) 300m gern und werde mir auf jeden Fall noch mal ein Fisheye zulegen, aber nicht wegen der Fisheye-Effekte sondern weil es Körper (also auch Menschen) am Bildrand im Gegensatz zu Extrem-WW nicht verzerrt. Das ist optimal in engen Räumen z.B. vollen Kneipen. In dem Fall reihe ich das auch nicht bei den Exoten sondern bei den Spezialisten ein.