Samstag 05.07.2014 10.00:
Unsere Zutaten sind Wasser, Gelatine, Silbernitrat und die vorerst an das Kalium gebundenen Salze der Halogene Iod und Brom. Die Bromsilbergelatine-Emulsion ist das photochemische Verfahren, das seit seiner Vervollkommnung durch Charles Bennet bis zum heutigen Tag die lichtempfindliche Schicht auf unseren Filmen im wesentlichen bestimmt.
Im ersten Schritt werden die noch wenig lichtempfindlichen Bromsilberkristalle aus der Reaktion von Silbernitrat mit Kaliumbromid in Gelatine gefällt und durch kontinuierliches Rühren unter Zufuhr von Wärme in Bewegung gehalten.
Der zweite Schritt wird durch das rege Kristallwachstum der Silberbromidkristalle bestimmt und als physikalische Reifung bezeichnet.
Im dritten Schritt werden störende Salze aus der Emulsion herausgewaschen.
Im Stadium der chemischen Reifung wird die Lichtempfindlichkeit der Kristalle weiter gesteigert. Diese Phase findet schliesslich ihren Abschluss mit dem Auftragen der Emulsion auf einen Schichtträger (Glas/Polyester).
Aber es dauert, bis man ein Negativ in den Händen hält und weiss, was man zusammen gebraut hat. Wie in der Pionierzeit benutzen wir unsere Augen: denn die Emulsion verfärbt sich, je nach Rezept, von rot zu gelb über grün bis hin zum blau-violett.
Das Kochen einer Emulsion ist ein komplexer Prozess, der sich mit Unterbrechungen über mehrere Stunden hinzieht. Wegen der Arbeit im Rotlicht müssen die einzelnen Schritte schon vorher klar sein und alles Werkzeug seinen Platz haben und der Prozess in der Folge auch sauber durch die Hände laufen. Das erfordert etwas Übung und Erfahrung, damit Raum für Beobachtungen bleibt, von denen wir so viele wie möglich machen wollen.
In der Pause, während der Abkühlungsphase und vor dem Waschen der Emulsion, werden wir einen Blick auf die Entwicklung eines emulsionsbeschichteten und bereits belichteten Filmes werfen. Da dies wegen der unsensibilisierten Emulsion im Rotlicht erfolgen kann, können alle Schritte von der Bildentstehung bis zur Bildfixierung beobachtet werden.
Der Kurs beginnt um 10:00 und endet um ca. 18:00.
Auf Wunsch kümmern wir uns gerne um Unterbringung vor Ort.
Die im Kurs hergestellten Filme, die über mehre Tage (je nach Raumklima 1-6 Tage) trocknen müssen, können im Anschluss des Kurses nicht unmittelbar eingesetzt bzw. mitgenommen werden.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass sie auf Kosten der Teilnehmer später erworben und nachgeschickt werden können. Hierzu ist es sinnvoll, vor dem Kurs über die von den Teilnehmern eingesetzten Filmformate und den Bedarf an Filmmaterial zu sprechen. Entsprechend werden die Trägermaterialien (Polyesterfolie) vor dem beschichten von mir vorbereitet vorliegen.
Der Veranstalter des Kurses ist die
Dorfuniversität Dürnau,
Braunenweilerstr. 1
88422 Dürnau bei Bad Buchau (nicht bei Bad Boll)
http://www.dorfuniversitaet.org/
Leitung des Kurses: Jan Hinrichs
Kosten 70 €
Mehr Bilder und Informationen zum Thema findet ihr unter:
www.point-zero.de
https://www.facebook.com/pages/Point-Zer...ef=photo&ref=hl
oder in dem aktuellen Artikel bei Kwerfeldein:
http://kwerfeldein.de/2014/06/23/zum-urs...der-fotografie/
Fragen zu eventuellen Unklarheiten beantworte ich gerne:
jan@kooperative.de