Hallo anTon,
sowohl KB als auch 6x6 gefällt mit von den Bildideen her betrachtet sehr gut. Das wirkt durchaus erotisch, jedoch wirlich ästhetisch ohne ins Banale abzugleiten. Die Gratwanderung zwischen stimmungsvoller Darstellung und Fleischbeschau ist Dir nach meiner persönlichen Auffassung sehr gut gelungen.
Die technische Umsetzung zeigt die Stärke des 6x6 Formats hinsichtlich Bildschärfe und Tonwertvielfalt, es lebe die Seagall.
Um nun pingelig zu werden:
Die Beleuchtung zeigt bei Bild 1 (6x6) Einen deutlichen Helligkeitsabfall nach links. Mir hätte eine gleichmäßige Hintergrundausleuchtung durch Aufhellung bei der Aufnahme oder durch Abwedeln/Nachbelichten in der Dunkelkammer besser gefallen.
Bild 3(KB) und Bild 2 (6x6) sind auch nach meinem Geschmack etwas zu dunkel geraten.
Aus der Mine des Modells lese ich, dass es sich Dir zu liebe bereit erklärt hat Modell zu stehen jedoch (noch) nicht ganz unbefangen vor der Kamera agieren kann. Das kann ich durchaus verstehen. Wenn ich mich mit Unterwäsche oder gar nicht bekleidet ablichten lassen würde, wäre es auch meinem Minenspiel durchaus abträglich. Das fällt mir übrigens, wie vielen anderen Menschen, auch seriös bekleidet schwer. Ich würde Euch raten, zunächst Aufnahmen zu versuchen, bei denen die Mine nicht so sehr zur Bildaussage beiträgt wie bei den gezeigten Bildbeispielen. Rückenakte, geneigte oder von der Kamera abgewendete Kopfhaltung oder gar Torsoaufnahmen entlasten das Modell von dem Zwang „so ganz natürlich“ in die Kamera blicken zu müssen. Das verhilft Fotograf und Modell sich an die Situation des Shootings zu gewöhnen.
Das ist übrigens etwas, das ich bei Fotografien von Personen bewundere, ob bis zum Hals eingepackt oder unbekleidet: Ein bewusst natürliches Minenspiel des Fotografierten. Das ist ein enormer Anteil des Abgelichteten am Gelingen der Fotografie. Kompliment an alle, die das beherrschen!
ciao
Bernd
Degustibus non est disputandum
Zeit und Muße?
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