Ich sehe das nicht nur als Frage von hart oder weich.
Ich ziehe meine Fotos auch eher hart ab, aber deshalb habe ich bei Grautönen trotzdem mehr als EIN mittleres Grau neben schwarz und weiß. Habe ich das aufgrund eines versemmenten Negativs nicht, dann gibts halt kein Bild.*
Daß diese Art "in Mode" ist, halte ich für Augenwischwerei.
Man sieht es halt sehr oft bei "Analogen", die nur noch scannen.
Das sieht dann so aus wie oben oder , wenn die Grauwertverteilung anders ist, durchgängig grau mit ein paar weißen und schwarzen Details.
Oft wird auch versäumt, in S/W zu sehen. Dann werden Motive, die in bunt ganz prächtig aussehen, in S/W plötzlich verhältnismäßig öde, weil die Umsetzung der Farben in Grauwerte zu Einheitsbrei führt.
Das duch angezogenen Kontrast kompensieren zu wollen, geht zwangsläufig in die Hose.
Früher wäre so ein Abzug bei vielen in der Tonne gelandet, heute entspricht er dem, was man aus Flickr und Co. zu sehen gewohnt ist.
Mode? Eher Faulheit in meinen Augen.
Ich schrob das sicher schon 1000x.
In Museen und Galerien gehen, in denen Meister aus der Hochzeit der analogen Fotografie hängen, und DORT das Auge schulen.
Dann weiß man, wie ein S/W aussehen KANN.
Wenn man das dann trotzdem lieber beim 08/15 Scan bleiben will, auch OK.
* Damit man sieht, wie ich das meine, stelle ich mal einen Scan von einem Abzug ein, der ein ganz ähnliches Motiv zeigt.
Der ist auch sehr hart. Keine Schattenzeichnung für Fineart-Freaks (obwohl im Originalabzug etwas mehr in den Schatten zu sehe ist als im Scan).
Ich finde übrigens auch bei MEINEM Foto die Grauwerte im offenen Feld noch unbefriedigend.
Bei einem größeren Abzug (den ich allerdings bei dem Motiv nicht vorhabe) würde ich in dem Bereich noch ein wenig dran drehen.