In den letzten Wochen habe ich verschiedene Bücher von Pearson stark vergünstigt bei "Restehändler" im Netz gefunden. Eine Fundgruppe war da der Terrashop. Zuerst dachte ich mir nur "bestells mal mit, brauchst ja auch mal Geschenke" - jetzt bin ich froh das ich das Buch habe. Mark Jenkinson ist das Thema für mich neu und anders angegangen und das macht das Buch Systemunabhängig. Er betrachtet zu erst die Geschichte der Porträtdarstellung und erläutert was für Ihn ein Porträt ist. Es ist nicht das einfache Abbild der Person sondern man sollte in das Bild den Eindruck legen den man vielen Momenten bei seinem Gegenüber gewonnen hat. Seine Betrachtung fängt also bei den Statuen der alten Griechen an, geht über die Maler zu heute und er wagt einen Ausblick in die Zukunft der Fotografie.
Bei der Fotoausrüstung ist ihm das Bild (also das Ergebnis) wichtiger als die Ausrüstung. Aus diesem Grund findet sich nicht nur die Betrachtung von digitalen Kameras im Buch, er betrachtet auch die anderen Werkzeuge wie z.B. Großformat, Mittelformat, die Holga oder (Schwerpunkt digital) die Kleinformat. Als nächstes erscheinen Objektive, Brennweite usw. und auch hier sind die Grafiken neu und Praxisnah. Obwohl ich ja bereits viele Lehrbücher durchgeblättert habe gab es einleuchtende Beispiele und Problemlösungen für Aufgabenstellungen aus der täglichen Praxis des Porträtfotografen. Das Buch versucht alle Themen anzusprechen und gibt einen das Rüstzeug um von der Problemstellung über die Problemlösung sich selbst weiter zu wagen. Vieles ist einem als alten "Hase" bereits bekannt, vieles hat man einfach so gemacht ohne zu überlegen warum das so ist aber hier bekommt man viele Antworten. So gehört zum Kapitel "Komposition und Ausschnitt" die Drittelregel. Er geht aber weiter und erklärt die einzelnen "Kunst"richtungen mit denen Bilder zu Bildern werden (Stw.: Dirty Frame, Lasso, Überlagerung und Reflexion, Symmetrie und dynamische Symmetrie u.a..
Von dem wie er seine Fototasche packt, über die Vorbereitung/Planung bis zur Bearbeitung am Rechner geht der Bogen weiter und endet mit dem Beruf des Fotografen. In 42 Kapiteln auf rund 220 Seiten wird eigentlich alles Beleuchtet was man Wissen sollte (die Visa habe ich nicht gefunden). Und es ist kein Kochbuch im Stille man nehme...., es erklärt einem eher die verschiedenen Lebensmittel und was zu einander passt und wie man dann die fertigen Zutaten anordnen kann. Der Verlag ordnet das Buch zur Schwelle vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen ein, ich finde das man auch als Fortgeschrittener seinen Input bekommt.