Hallo Hermine,
das ist doch keine dumme Frage!
Meniskuslinsen sind einfache Linsen, die eine konkave und eine konvexe Fläche besitzen (sie sehen von der Seite also gebogen aus). Diese Sorte Linse wurde sehr häufig in Boxkameras und deren Nachfolgern der untersten Preisklasse eingebaut. Viele Abbildungsfehler (Aberrationen) sind hier überhaupt nicht korrigiert, so besteht z.B. meistens eine starke Unschärfe an den Rändern, oft auch eine Vignettierung, die gesamte Abbildung ist meistens insgesamt sehr weich und eher unscharf, in Extremfällen treten auch Verzerrungen auf. Durch die Kombination mehrerer Linsen aus verschiedenen Glassorten werden diese Fehler bei höherwertigen Optiken korrigiert.
Bei den Einfachkameras jener Zeit störten die Abbildungsfehler nicht, man fertigte ohnehin nur Kontaktabzüge in Negativgröße und keine Vergrößerungen von den Bildern an, so daß die Bildchen scharf genug waren.
Heutzutage nutzen viele Fotografen gern mal gezielt die Fehler solcher Einlinser, um z.B. eine verträumte, antike oder verfremdende Wirkung zu erzielen.
Mit dem (leichten) Weitwinkel hast Du aber auch recht, die Isola I hat 72,5 mm Brennweite, das müßte Pi mal Daumen ungefähr 40 mm bei Kleinbild entsprechen.
Viele Grüße
Nils