#1

Verwendung für Heliar Objektiv

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 19.07.2013 12:48
von jimmy-7 • Mitglied | 4 Beiträge

Hallo,

ich habe ein Objektiv meines Großvaters gefunden. Leider passt es zu keiner seiner alten Kameras.
Deshalb ist meine Frage, ob Jemand weiß, an was für eine Kamera es passt?

Es handelt sich um ein Heliar 150mm F/4,5 Objektiv von Voigtländer und Sohn.
Aber nicht wie üblich in der kompakten Bauform zum einsetzen in Lensboards, sondern mit eigenem Fokusweiten-Versteller an einem Tubus. (Objektebene 1,5m-unendlich)
Die Blende ist zwischen 4,5-32 einstellbar.

Ich vermute mal, das Heliar wurde mit dem Tubus-Versteller von meinem Opa nachgerüstet, und sitzt bloß mit Klemmschrauben darin. Aber ich habe kein passendes Werkzeug, um meine Vermutung zu überprüfen.

Hier mal ein paar Bilder:
[img]http://www.8pic.de/uploads/p17ve5tig411qm546ga4hbmvub1p.JPG[/img]
[img]http://www.8pic.de/uploads/p17ve5tig5bq49fo19ka130lit522.JPG[/img]
[img]http://www.8pic.de/uploads/p17ve5tig5bq49fo19ka130lit522.JPG[/img]
[img]http://www.8pic.de/uploads/p17vfht3f750n1k7k1ht1fbu3vr6.jpg[/img]
[img]http://www.8pic.de/uploads/p17vfht26115li147r1gps17o2su65.jpg[/img]
[img]http://www.8pic.de/uploads/p17vfht0qdn1216qr16sr14dr1gef4.jpg[/img]

Ich hoffe die Bilder werden direkt angezeigt; in der Vorschau ging es leider nicht.

Das große Gewinde hat einen Durchmesser von 59mm (+-1mm) und eine 1mm Steigung.
Das Objektiv hat die Seriennummer: 97482, ist also aus dem Jahr 1907. (Reichs-Patentnummer: 124934)

Grüße
Jimmy-7


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#2

RE: Verwendung für Heliar Objektiv

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 22.07.2013 00:35
von jimmy-7 • Mitglied | 4 Beiträge

Hallo nochmal,

ich habe die Bilder nun angehängt und dann eingebunden.




Ich hoffe, dass mir jemand helfen kann.

Grüße
Jimmy-7


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#3

RE: Verwendung für Heliar Objektiv

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 22.07.2013 01:05
von Gelöschtes Mitglied
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Hi,

du dürftest mit deiner Vermutung recht haben. Alles aus Alu ist mit Sicherheit später drangebastelt, das 59-mm-Gewinde könnte zum Anschluss an eine Objektivplatine für eine Großformat-Kamera sein, ein fester Auszug von ca. 10 cm bei 15 cm Brennweite ergibt aber für mich keinen Sinn, zumal das nur mit Kleinformat, z.B. Kleinbild, bis max. 6x6 funktionieren dürfte, weil es sonst zu einer drastischen Beschneidung des Bildfeldes kommt. Hier handelt es sich wohl um einen Umbau für eine Spezialanwendung. Makro, Projektion, Vergrößerer ....?

Du kannst versuchen, den vorderen schwarzen Teil einfach gegen den Uhrzeigersinn herauszuschrauben. Derart verbastelt dürfte das Objektiv keinen hohen Sammlerwert mehr haben.

Gut Licht - Reinhold


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#4

RE: Verwendung für Heliar Objektiv

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 22.07.2013 04:28
von jimmy-7 • Mitglied | 4 Beiträge

Hallo,
Danke Reinhold für deine Ideen.
Wenn sich die Filmfläche ca. 50 mm hinter dem Objektiv-Gewinde befindet, dann macht das für mich Sinn.
Bei der Unendlich Einstellung des Auszugs ist das Objektiv ca 100 mm lang. Und die Objektebene liegt ca. 150 mm hinter der Hauptebene.
Bei der Einstellung 1,5m. Ist das der Auszug ca. 120 mm lang. Es bleiben 46 mm bis zur Filmfläche nach meinen groben Berechnungen. Mit Messfehlern inbegriffen haut das schon hin.

Dann erhalte ich wiederum grob 9cm Diagonale in dieser Filmebene, die vom Feldwinkel abgedeckt wird. (Randabschattung wird dann aber dennoch auftreten)

Ich hab mir übrigens Werkzeug besorgt und eine Aluminumabdeckung entfernen können. Dann konnte ich den Heliar auch herausdrehen.
Darunter kam ein separater Voigtländer Heliar 150mm f/4.5 zum Vorschein mit 41,6mm Gewinde.
Hier mal ein paar Fotos:


Ist das das originale Objektiv?
Nur die Beschriftungsfläche ist etwas zerkratzt, ansonsten ist die Optik noch gut erhalten. Ich kann einen kleinen Kratzer im Randbereich entdecken.

Für welche Kameras wurde denn der Voigtländer Heliar verwendet?
Natürlich bleibt auch noch die Frage, wofür mein Opa den Auszugversteller aus Aluminium gabraucht haben könnte?

Gruß
Felix


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#5

RE: Verwendung für Heliar Objektiv

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 22.07.2013 06:47
von Gelöschtes Mitglied
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Hi Felix,

das war mit einiger Wahrscheinlichkeit mal das Objektiv für eine 9x12 Plattenkamera. Damals waren 15 cm Brennweite sehr gebräuchlich, später waren es dann meist 13,5 cm bei diesem Format. Funktioniert die Blendeneinstellung?

Ob das Objektiv jetzt im Originalzustand ist oder in einem Zentralverschluss eingebaut war, kann ich nicht beurteilen. So braucht man jedenfalls einen Hinterlinsenverschluss. Vorder- und Hinterglied des Objektivs sollten sich gegen den Uhrzeigersinn herausdrehen lassen, zur Reinigung und zum evtl. Einbau in einen originalen Verschluss. Leider waren die Maße damals noch nicht standardisiert.

So kann man jedenfalls mit dem Objektiv vielleicht wieder etwas anfangen, vor allem, wenn ein Konterring zur Befestigung vorhanden sein sollte. In den Alutuben eingebaut ist das Objektiv jedenfalls unbenutzbar für "normale" Anwendungen.

Gut Licht - Reinhold


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#6

RE: Verwendung für Heliar Objektiv

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 22.07.2013 08:15
von jimmy-7 • Mitglied | 4 Beiträge

Hallo,

die Blendenverstellung funktioniert. Aber ich befürchte, dass ich die Glieder nicht auseinander bekomme.
Auf http://www.antiquecameras.net/heliarlenses.html fand ich folgende Original Darstellung:


(Copyright by www.antiquecameras.net)

Nach der eingravierten Seriennummer stammt es von 1907 und ist so in Originalzustand. Es fehlt scheinbar nur ein Adapterring, um das Objektiv auf eine Platte mit 4 Schrauben anzubringen.
Es heißt auch, dass ein Hinterlinsenverschluss separat verbaut sein muss.

Mir fehlt jetzt nur noch ein Name einer Kamera, bei der dieses effektiv verbaut sein könnte.


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#7

RE: Verwendung für Heliar Objektiv

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 22.07.2013 10:04
von Gelöschtes Mitglied
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Ein Gummistöpsel passender Größe (z.B. Türstopper) ist ein gutes Friktionswerkzeug, funktioniert aber auch nicht immer. Hilfreich kann auch leichtes Beklopfen rundum mit einem Holzstock etc. sein. Durch die Vibrationen im Material können sich Verklebungen evtl. lockern.

Ja, es scheint ein Befestigungsring für die Objektivplatine zu fehlen. Das Teil dürfte einzeln kaum zu finden sein, man müsste etwas geeignetes drehen lassen.

Dein Objektiv ist die No. 2 der Liste für umgerechnet ca. 9 x 14 cm Plattengröße. Möglicherweise wurde es hauptsächlich in Profi-Studiokameras diverser Hersteller eingesetzt. Die Voigtländer Alpin ab 1905 z.B., Vorgänger der Bergeil, hatte schon einen Zwischenlinsen-Verschluss.

Gut Licht - Reinhold


zuletzt bearbeitet 22.07.2013 10:05 | nach oben springen

#8

RE: Verwendung für Heliar Objektiv

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 26.07.2013 02:28
von Gelöschtes Mitglied
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Hallo, Reinhold,

""das war mit einiger Wahrscheinlichkeit mal das Objektiv für eine 9x12 Plattenkamera. Damals waren 15 cm Brennweite sehr gebräuchlich, später waren es dann meist 13,5 cm bei diesem Format. Funktioniert die Blendeneinstellung?""

150mm Brennweite waren m.E. eher für 10x15-Kameras benutzt worden, und meiner Meinung nach sass diese Optik nicht an einer solchen Klappkamera.
Da kenn ich jetzt aus dem Stegreif auch keine ohne Verschluss.

Ich vermute eher, dass es einst und ohne Spezialumbau eine hölzerne Plattenkamera krönte, sofern es nicht an einer der vielen Voigtis sass, von denen ich nicht viel weiss.

""Ob das Objektiv jetzt im Originalzustand ist oder in einem Zentralverschluss eingebaut war, kann ich nicht beurteilen. So braucht man jedenfalls einen Hinterlinsenverschluss. ""

Das Objektiv sitzt in einem Blendenkörper, daher wird es wohl auch so ausgeliefert worden sein.
Das kann man nicht o.W., vermutlich gar nicht einfach mal so aufschrauben und in irgend einen Verschluss setzen.
Auch vor über 100 Jahren wurde schon richtig gerechnet und präzise gebaut, das unterschätzt man leicht und gern.

Neben den damals üblichen Hi Lis, z. B. einem Grundnerverschluss, gab und gibt es aber auch div. Verschlüsse für vorne dran.
Und ohne gehts manchmal auch, mit viel Belichtungszeit , geschlossener Blende und nem Deckel :-)

An sich erfreut sich ein Heliar heutzutage im Rahmen der Retro-und Nostalgiewelle ja einiger Beliebtheit, wegen dem ach so schönen Bokeh.
Schade, dass es kein Universal-Heliar ist und nur 150mm hat, sonst wärs ein echtes Goldstück.
So bleibt es für mich ein Objektiv ohne Verschluss, ( schöne Bokehs haben auch viele andere alte Optiken), dessen Einsatzzweck im gebauten Gehäuse durchaus neugierig macht..

VG,
Platte


zuletzt bearbeitet 26.07.2013 02:36 | nach oben springen






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