In einem Punkt muss ich Manfred Recht geben: Man sollte nicht alles glauben, was man irgendwo lesen kann.
Irgendwo schwirren Bilder im Web herum, die angeblich TRI-X 400 auf ISO 102400 (Hunderzweitausendvierhundert!) zeigen, in top Qualität. Das ist eine 256 fache Unterbelichtung oder im derzeit diskutierten Zonensystem ausgedrückt: Zone X wird wie Zone I belichtet. Hohoho...
Ein Film kann nicht so einfach durch Entwicklung empfindlicher gemacht werden als er ist.
Das Pushen ist keine echte Empfindlichkeitssteigerung, sondern eher ein Verbiegen und Stauchen der Schwärzungskurve.
Natürlich kann man durch forcierte Entwicklung aus Bereichen etwas rausholen, wo sonst nichts da wäre. Aber ein 400er gepusht ist nicht dasselbe wie ein 1600er auf Nennempfindlichkeit.
Ich selbst habe 400er Farbfilme auf 3200 gepusht, aber es ist eben nur ein Notbehelf für gewisse Situationen und ab einer bestimmten Grenze gehen die Filme schlichtweg kaputt.
Zitat von AlexDozer im Beitrag #10
Die Entwicklung ist nicht stehen geblieben.
Alex, leider doch. Alles was heutzutage "neu" noch angepriesen wird, kannst Du in Zeitschriften aus den 1980er Jahren nachlesen.
Es wurden seither keine neuen Chemikalien erfunden und auch keine weltbewegenden Erfindungen in Sachen Filmemulsion gemacht. Entwicklersubstanzen werden immer noch die selben wie vor 50 Jahren verwendet.
TRI-X, Emofin und Microphen gab es schon vor 30 Jahren.
Alles was heute an analoger Filmtechnik verwendet wird, basiert auf 30 Jahre alter Technik, sei es T-grain Emulsion oder DIR-Kuppler. Fortschritte wurde eventuell in Sachen Rohstoffausnutzung, Produktion und Qualität gemacht.
Die Entwicklung findet seit 20 Jahren ausschließlich auf digitaler Ebene statt.
Gruß
Joachim