Damit der andere Thread nicht ganz in die Richtung ausufert.
Meine persönliche Meinung zur Spiegelvorauslösung: Ich glaube, daß dieses Feature für die allermeisten Anwendungen stark überschätzt wird. Es kommt auf jeden Fall auf die Dämpfungseigenschaften des Stativs an und auf die Spiegelmechanik. Letztere ist inzwischen so gut, daß da nur noch geringe Erschütterungen von ausgehen. Teilweise ist die Spiegelbremse ja sogar hydraulisch, weshalb die OM2-4 ja auf eine SVA vollkommen verzichten trotz ihres Profianspruchs. Klar produzieren viele Kameras einen deutlichen Spiegelschlag, aber bei den allermeisten ist das das Zurückschlagen des Spiegels, aber dann ist die Aufnahme ja schon im Kasten. Stellt Eure Kamera mal auf "B". Hochklappen und Verschlußöffnen ist ein ziemlich sanftes "Plop". "Kawumm" kommt erst beim Loslassen des Auslösers, und da spielt das keine Rolle mehr.
Bei einigen Kameras ist die SVA in erster Linie auch dazu gedacht, höhere Bildwiederholfrequenzen zu ermöglichen mit hochgeklapptem Spiegel.
Andererseits gibt es natürlich Stativ-Kamera-Objektiv-Kombinationen, wo eine SVA dringend nötig ist. Mit dem 400er auf dem Manfrotto 055 hatte ich ein Zittern im Sucherbild, wenn ich nur mit den Wimpern ans Okular kam. Bei meinem neuen Stativ habe ich deshalb darauf mein Augenmerk gerichtet und eine Testreihe mit der Mamiya M645 und dem 150er Tele gemacht auf Kodak Technical Pan. Da sollte also wirklich jede kleinste Unschärfe sichtbar werden und der Spiegel der Mamiya ist ja auch nicht gerade der kleinste. Die Aufnahme ohne SVA und einschließlich Mittelsäule voll ausgefahrenem Stativ war tatsächlich deutlich unschärfer - aber keine Ahnung, ob das mit einem Standardfilm noch sichtbar wäre. Bei allen anderen Aufnahmen ob mit oder ohne SVA waren Unterschiede allenfalls zu erahnen, sodaß ich Mühe hatte, eine Stelle auf dem Negativ zu finden, wo man das überhaupt erkennen konnte.
Daß die SVA sehr unterschiedlich mehr oder weniger gut gelöst ist, stimmt schon. Bei einer meiner EOS (welche?) war die 2-Sekunden-Vorauslösung nur mit der IR-Fernbedienung möglich. Der absolute Schwachsinn, weil man die auch noch von vorne auf die Kamera richten mußte. Aber daß 2 Sekunden nicht reichen, bis die Schwingungen abgeklungen sind, kann ja wohl eher nicht sein. Ein Stativ ist doch keine Harfe. Auf 2 Sekunden kommt ja nicht mal eine Klaviersaite, oder? Wobei ich natürlich nicht von meßtechnisch erfaßbaren Werten ausgehe sondern von hörbaren bzw. für Fotos relevanten.
Für die KB-SLRs ist bei mir mit 300mm Schluß. Da ist mit einer anständigen Kamera sowie einem anständigen Stativ und Kopf meiner Meinung die SVA verzichtbar. Bei längeren Brennweiten würde ich eher noch in ein besseres Stativ investieren als in eine SVA. Spätestens bei 600mm mußte ich mit dem Manfrotto auch bei Spiegelvorauslösung mucksmäuschenstill neben dem Stativ stehen, damit ich nicht die kleinste Bodenerschütterung oder eventuell einen Windhauch mit meinem lang wallenden Haar verursachte
Ach guck mal, hier sind ja 2 Testbilder in meinem Erfahrungsbericht Kleines, leichtes und bezahlbares Stativ: Sirui T10004X mit Kopf G10