Ich zeige die (alten) Bilder, weil sie vielleicht auf Interesse stoßen könnten, für diejenigen die ähnliches dokumentieren möchten und vor allem weil ich daraus einiges gelernt habe.

Dies sind 4 von insgesamt 19 Fotos. Alle möchte ich Euch aber nicht zumuten. Wenn Interesse an allen 19 Bildern besteht, dann klickt bitte einfach auf den weiter unten angegebenen Link. Es geht um Dokumentation und um Sequenzen, wobei ich den Begriff "Dokumentation" vorsichtig verwenden möchte, weil ich beim Erstellen der Bilder nicht einschätzen konnte, welch eine Wirkung die heute auf mich haben würden (was eher nicht relevant ist) und auch ob es überhaupt dem "Dokumentarischen" gerecht wird.

Bild #1: Marktplatz Detmold am 29.10.1977 um 4:10 Uhr - Die Ersten rücken an



Bild #2: Marktplatz Detmold am 29.10.1977 um 6:40 Uhr - Nebel zieht auf



Bild #3: Marktplatz Detmold am 29.10.1977 um 8:20 Uhr - Erste Kunden kaufen ein



Bild #4: Marktplatz Detmold am 29.10.1977 um 14:10 Uhr - Abbau schon voll im Gange



Gelernt habe ich aus der damaligen Session einiges, denn es lief auch einiges schief, so dass ich an insgesamt 3 Samstagen dort aufschlug um Fotos zu machen: Beispiel - Versehentlich die Entfernungseinstellung verstellt und nicht bemerkt. Nicht neu fokussiert. Also immer weiter fotografiert. Fast alle Fotos damit unbrauchbar. Positiv: Beim dritten mal kannten mich schon alle ... "Auch ´nen Kaffee"? Oder: Uhrzeiten penibel festgehalten obwohl eine Uhr im Bild ist.

Damals habe ich 13x18 Bilder entwickelt, die dann auf einen weißen DIN A1 Karton aufgeklebt wurden. 3x6=18 Bilder. Die Bilder erhielten Beschreibungen, die ich mit einem Rapidographen in 0,5 Strichstärke auf das Papier aufbrachte. Alles was wir damals machten war aber so unbedeutend, dass nicht einmal ein Foto der kleinen Ausstellung entstand ... und heute?


Aufnahme: Olympus OM mit 28 mm Objektiv - Ilford FP4 auf 22 DIN
Entwicklung: Ilfosol 1+14 für 5 Minuten
Hybrider Prozess: Habe versucht alle Fotos gleich zu bearbeiten
Negative digital fotografiert 200 ASA - Ausschnitt ca. 95 %
Mit Software Capture CNX aus dem NEF entwickelt - In ein Positiv konvertiert und ausgefleckt
NEF in ein JPG umgewandelt und leicht nachgeschärft - mehr nicht

Gruß Jochen

Link: Marktplatz Detmold 1977

Hallo Jochen.
1977 schon? Du alter SW-Hase!
Ich finde das einfach Genial.
Bilder planen hat sicher schon riessig Spass gemacht.
Dann 3x vor Ort, das ist Standvermögen. Hochachtung.
Am Ende wird alles gut. ist es noch nicht gut, sind wir auch noch nicht am Ende.
Und diese Erfahrungen, die man nur beim Machen sammeln kann, sind enorm.
Ja, so geht Fotografie.
Auf diese Serie kannste Stolz sein! So etwas können die wenigsten aufweisen.
Du liegst genau auf meiner Welle.
Planen, Fotografisch umsetzen, auswerten ,verbessern, Neu/Umplanen und wieder hin.
Das schönste an unserem Hobby ist, das dieses ein ganzes Leben ablaufen kann.
Mann, haben wir ein schönes Steckenpferd!!!
Wenn man dann noch einen Kumpel hätte, der ähnlich mitzieht, wäre die Welt perfekt.
Gruss Berthold.
PS.
Der Montag fängt mit Deinen Bildern ja schon gut an. Das wird ne TOP-WOCHE!

Daß Du uns diese Serie auf den Tag genau 35 Jahre später zeigst find' ich ja besonders goldig.
Zu den Bildern: auch jedes einzeln für sich ist ein schönes Zeitdokument und als geplante Serie einfach toll gemacht.

VG
Holger

Bei Nacht und Nebel angefangen und wieder aufgehört, und das 3 mal. Das ist echte Leidenschaft. Hat sich denn bis heute etwas gravierend am Platz und dem Geschehen verändert?

LG Reinhold

Nette Kommentare, Danke!

@ Berthold: "Planen, Fotografisch umsetzen, auswerten ,verbessern, Neu/Umplanen und wieder hin" ja stimmt schon was Du sagst. Ein wenig Spontanität vermisse ich bei mir aber schon und: In der Gruppe arbeiten macht sehr viel Spaß! Scheue mich aber heute trotzdem einem Fotoclub beizutreten (?).

@ Holger: Das mit den 35 Jahren ist ein wenig Zufall. Aber als ich das selbst bemerkte, habe ich gezielt auf den Tag hin gearbeitet.

@ Reinhold: Es hat sich kaum etwas verändert. Links im Bild die Fleisch- und Wurststände - Kartoffeln werden noch ganz genau an gleichen Platz verkauft - erstaunlich! Ach ja: Der Marktplatz hat eine neue Pflasterung erhalten und was mir auch noch auffällt: Die Obststände haben heute grundsätzlich ein Dach über dem Kopf ... heutige Fotos wären daher nicht halb so interessant!

Gruß Jochen

Schöne Dokumentation,

nur stellt sich mir die Frage, abgesehen von der Nachtaufnahme, ist es so düster in Detmold?

Gruß
Michael

Stimmt Michael,
ich habe so zu sagen das leichte Grau des Filmträgers nicht herausgefiltert. Das werde ich mal im zweiten Anlauf probieren!

Gruß Jochen

Hallo Jochen.
> In der Gruppe arbeiten macht sehr viel Spaß! Scheue mich aber heute trotzdem einem Fotoclub beizutreten (?).

Z.Z. habe ich auch ne Club-Flaute. 4 Monate nicht mehr da gewesen. Das hat mancherlei, auch famil. Gründe, zumal ich noch der einzigste Analoge bin. Meine Labor-Baryt Arbeit war ähnlich mager. Das alles rollt aber jetzt wieder an. Die langen Winterabende...
Was aber am Club schön ist, ist die Nähe zu Bildern. Klar alles über Beamer.
Und jedes Jahr unsere Clubausstellungen sind auch ne besondere Herausforderung.
Als SW und Analoger stehste auch voll in der Mitte des Intersses von den Besuchern.
Das Interesse, nicht die Besucher, steigert sich von Jahr zu Jahr.
Nur finde ich keinen analogen Mitstreiter in meiner Nähe, mit dem man sich mal über SW-Baryt und Labor usw,
sporadisch austauschen könnte.
Und für jeden Clubabend einen 30x40cm Abzug im 40x50 Rahmen treibt/motiviert mich auch recht kräftig.
Und wer in der Gruppe gerne Fotografiert, für den wird auch einiges geboten, oder kann selbst etwas in die Wege leiten.
Manch junge Dame oder Pärchen wurde auf unserem geschichtsträchtigen Dachboden vom Clubraum schon besonnt und belichtet.
Da finden unsere Profis immer irgendwelche Models.
Ist aber alles nichts für mich. Ich dackel lieber mit meiner Holden oder alleine los.
Wenn man das Clubleben also sehr locker sieht, hat so ein Foto-Club eigentlich nur Vorteile.
Gruss Berthold

jedes einzelne ist ja ein schönes Zeitdokument. Der leichte grau-Schleier (bei Bild 3 + 4; 1 passt, zwei ist Nebel) stört mich hier eigentlich nicht, historische Bilder dürfen das. Bei abphotographierten Negativen überlasse ich den Kontrast i.d.R. dem automatischen Weißabgleich, das passt in den meisten Fällen erstaunlich gut.

Eine klasse Serie (ich habe sie mir alle angesehen)!

Viele Grüße
Nils