#1

Heiland Splitgrade - was'n das?

in analoges Fotozubehör 06.08.2012 11:02
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Hallo zusammen!

Ich habe heute in den Weiten des Internets den Heiland Splitgrade gefunden, dessen Aufgabe, vorausgesetzt, ich habe das richtig verstanden, es ist, eine optimale und automatische Anpassung eines Filters für MG-Papiere zu machen. Wenn ich das richtig verstehe, kennt das Ding mehrere Parameter:

- Hersteller/Typ/Bezeichnung des Papiers
- Hersteller/Typ des Vergrößererers
- vielleicht noch andere Parameter

Würde das bedeuten, daß ich bei einem bestimmten Papier eines bestimmten Herstellers für einen bestimmten Vergrößerer ganz bestimmte Einstellungen brauche, um eine naturgetreue Grauwertwiedergabe zu erhalten? Und wenn ich nun so einen Splitgrade nicht besitze (und auch nicht kaufen werde), muß ich dann durch "Probieren" herausfinden, wann die Einstellung "gut" ist? Oder gibt es irgendwo im Web Informationen, für welche Papier-Vergrößerer-Kombination welche Gradationswerte einzustellen sind oder stehen die auf der Verpackung des Papiers drauf?

Oder ist der Splitgrade nur eine schöne Variante, Geld zu verdienen, und in der Praxis braucht das (fast) kein Mensch?

Gruß,
Daniel


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#2

RE: Heiland Splitgrade - was'n das?

in analoges Fotozubehör 06.08.2012 17:42
von mcilroy • Mitglied | 21 Beiträge

Startwerte dafür, welche Filtereinstellung (bei Farbköpfen) welche Gradation ergibt, finden sich bei allen Papierherstellern. Davon ausgehend kann man dann noch persönliche Korrekturen vornehmen.

Eine naturgetreue Grauwertwiedergabe gibt es sowieso nicht (da die Natur nicht grau ist), und es gibt auch keine gute oder schlechte Einstellung. Das hängt alles vom eigenen Geschmack ab, und die beste Einstellung kann durchaus auch für dasselbe Negativ und das gleiche Papier heute so, und morgen ganz anders aussehen.

Mit dem Spiltgrade-Controller und einem entsprechend umgerüsteten Vergrößerer wird einfach halbautomatisiert eine vermeintlich gute Gradation und eine vermeintlich gute Belichtungszeit bestimmt, um direkt und ohne Probestreifen einen vermeintlich guten Abzug zu bekommen.

Vermeintlich gut heißt, dass man (die Messpunkte richtig gewählt) auf jeden Fall bei ersten Mal einen Abzug bekommt, der soweit direkt verwendbar ist, dass man es im Prinzip dabei belassen könnte, wenn man wollte.


Gruß,
Matthias


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#3

RE: Heiland Splitgrade - was'n das?

in analoges Fotozubehör 06.08.2012 18:42
von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge

Hallo Matthias,

vielen Dank für Deine Antwort. Dann hatte ich es also (so halbwegs) richtig verstanden.

Gruß,
Daniel


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#4

RE: Heiland Splitgrade - was'n das?

in analoges Fotozubehör 06.08.2012 20:12
von Gelöschtes Mitglied
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Brauchst du eine Leica, eine F6 oder Bessa III? Die Entscheidung ist wie immer sehr subjektiv. Vor den genannten würde ich mir wahrscheinlich eher eine Heiland Kaltlichtquelle mit Kontroller zulegen.

LG Reinhold


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#5

RE: Heiland Splitgrade - was'n das?

in analoges Fotozubehör 06.08.2012 20:22
von Oli66 • Mitglied | 64 Beiträge

Hallo,
natürlich brauch man ein Heiland-Splitgrade nicht, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das Teil macht sau viel Spaß Wenn man etwas Übung hat, dann entfallen die lästigen Probestreifen und die Ergebnisse sind fast immer super. Aber jede Medaille hat zwei Seiten. Auf der einen Seite ist der Spaß und auf der anderen Seite sind die Anschaffungskosten für das Teil.
So ist das halt mit jedem Hobby !!!

Oli


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#6

RE: Heiland Splitgrade - was'n das?

in analoges Fotozubehör 09.08.2012 10:45
von Annalog • Mitglied | 182 Beiträge

Heiland Splitgrade ist eine schweineteure Vollautomatik: Man fährt mit dem Sensor kreuz und quer auf dem Grundbrett 'rum, drückt auf's Knöpfchen und dann hat man einen automatisch gut belichteten Abzug. Wenn man mit dem Sensor an den richtigen Stellen rumfuchtelt, bekommt man sogar einen optimal gefilterten und belichteten Abzug. (Ich habe keinen Splitgrade, aber so habe ich dessen Arbeitsweise verstanden). Daneben hat man noch allerhand kontrollierte Möglichkeiten der Nachbelichtung.

Der RHD Analyser kann das selbe ohne Vollautomatik und ohne eingespeicherte Papiersorten. Man muss dort selber kalibrieren, was je Papiersorte einen verregneten Sonntag Nachmittag dauern kann. Das ist aber sehr lehrreich. Ohne Vollautomatik heißt auch: man muss den Gradationsfilter selbst einlegen/einstellen, und dann erst den Belichtungsknopf drücken.

Wer zum mühsamen Kalibrieren keine Zeit/Lust hat, nimmt Splitgrade, wer sich die Zeit nehmen will/kann, nimmt RHD zu einem geschätzten Drittel des Preises. Beide Geräte sind nach erfolgter Kalibrierung auf gleicher Augenhöhe. Mit meinem RHD mache ich auf Anhieb 95% richtig gefilterte und belichtete Abzüge. Bei den 5% Rest weiß ich entweder, dass ich die falschen Punkte angemessen habe, oder wo ich nachbelichten/abwedeln muss, oder dass das Negativ keinen Versuch mehr wert ist. Das wird beim Heiland Splitgrade wohl auch auch nicht viel anders sein.

Bitte jetzt keinen Heiland/RHD Glaubenskrieg. Beide Geräte haben ihre Berechtigung. Ich will nur damit nur sagen, dass es auch unterhalb der (sicher optimalen) Maximalpreislösung noch etwas gibt.

Ansonsten bin ich Reinholds Meinung: Bei Kameras und Objektiven wird viel Geld unnötig für prestigeträchtige Sachen ausgegeben. Bei der Laborausstattung ist das Geld mindestens(!) genau so gut investiert.

Gruß, Manfred


 
Für Anfänger und Wiedereinsteiger hier meine Antworten auf die häufigsten Fragen zum SW-Fotolabor:
Schwarzweiß-FAQ
zuletzt bearbeitet 09.08.2012 11:00 | nach oben springen

#7

RE: Heiland Splitgrade - was'n das?

in analoges Fotozubehör 10.08.2012 01:44
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

man kann das mit dem splitgrade auch manuell machen.
http://www.achtung-analog.de/lab_split.html
Man braucht dann halt ein paar Probestreifen. Ob es besser ist, als einfach nur den richtigen Filter einzulegen, weiß ich nicht.
Sonst kann man auch mit einem einfachen Laborbelichtungsmesser und einer entsprechenden Rechenscheibe die "richtige" Gradation feststellen. Ist dann aber eher ein Näherungswert... weil diese Rechenscheiben nicht unbedingt auf das verwendete Papier kalibriert sind.
Mir persönlich hat es schon einen ziemlichen Schub in Richtung reproduzierbare gute (also relativ...) Abzüge gebracht, als ich mal eine Zeitlang beim gleichen Material geblieben bin UND meine Werte notiert habe. Wenn man zwei korrekt belichtete Negative vom gleichen Film, der gleich entwickelt wurde, im gleichen Vergrößerungsmaßstab aufs gleiche Photopapier vergrößert, kann man auch die gleiche Gradation und gleiche Entwicklungszeit nehmen und ist normalerweise schon ziemlich nah an einer ordentlichen Vergrößerung dran, und muss nur noch schauen, ob das Bild bisschen mehr oder weniger Licht / Härte vertragen könnte.


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