Ich habe den APX 100 wie 27 DIN belichtet, weil ich ihn ursprünglich in ILFORD ID-68 P-Q entwickeln wollte, dafür wäre das okay gewesen, aber dann veröffentlichte Volker sein Foto mit den Caffenol-Zutaten, und da stand für mich fest: auch haben! Bei Lidl fiel mir ein, daß es ja Instant-Kaffee mit und ohne Koffein gibt, aber da ich die Warnungen vor dem entkoffeinierten noch nicht kannte, dachte ich: ist egal, nimm mal den hier, der steht näher. Zu Hause entschied ich mich für Caffenol C-L in der Hoffnung, eine Empfindlichkeitssteigerung um zwei Blendenstufen zu bekommen plus feines Korn plus weitgehende Schleierfreiheit, gab 8 g Soda, 5 g Vit. C, 0,4 g Kaliumbromid und 20 g Kaffee in (ergänzt auf) 500 ml Wasser und entwickelte bei 20° C 70 Minuten, wobei ich die erste Minute ständig kippte und dann je dreimal zur 2., 4., 8., 16. und 32. Minute. Das Resultat: Der Film ist unterbelichtet und möglicherweise überentwickelt - letzteres kann ich erst beurteilen, wenn ich Vergrößerungen in der Dunkelkammer gemacht habe, wie ich auch dann erst Körnigkeit und Tonalität endgültig bewerten kann, weil ich vom Scannen (CanoScan 8800F) und insbesondere der elektronischen Aufbereitung für die Darstellung auf einem Desktop nichts verstehe. Immerhin beträgt die Differenz zwischen Schleier und totalbelichtetem Filmanfang 9 Lichtwerte, das ist für einen s/w-Negativfilm sehr viel. Wieviel mag das in log. Dichte sein? Caveant consules!
Ich hänge ein Stück Negativstreifen in dem Zustand an, in dem es aus dem Scanner kommt (bei Standardeinstellung), und daraus eine Aufnahme, mit IrfanView über die Gammaverstellung etwas flacher gemacht und aufgehellt und leicht nachgeschärft. Sollte es überraschend sein, daß entkoffeinierter Instantkaffee entwickelt, würde ich einen zweiten APX 100 dranhetzen und dasselbe mit koffeinhaltigem Pulver wiederholen, dabei freilich den Film nicht so gräßlich unterbelichten.
Viele Grüße,
Rainer Zalewsky