Kodak produziert weiterhin Filmmaterial. Die Filmsparte ist sogar die einzig profitable innerhalb des maroden Konzerns (aber wohl nur dank den Motion Picture Filmen) Nur die Diasparte hat man aufgegeben.
Noch in Produktion befinden sich:
Ektar 100
Portra 160
Portra 400
Portra 800
Farbwelt (Gold) 200
Farbwelt (Ultramax) 400
Ultramax 800 (nicht in Deutschland erhältlich, Produktionststatus zudem unsicher)
Tmax 100
Tmax 400
TriX 400
TriX 320 (nur Planfilm!)
BW400CN (nur noch Kleinbild)
TriX 3200P (Produktionsstatus sehr unsicher, wahrscheinlich nicht mehr in Produktion aber große Restbestände wie lange Zeit beim PlusX)
diverse Low End Consumer Filme, wahrscheinlich nur eine Emulsion aber unterschiedlich gelablet mit ISO 100 sowie 200
Bei den Consumer Filmen würde ich mir am ehesten Gedanken machen, dass diese in Zukunft wegfallen. Einige Konfektionierungen sind schon eingestellt (Kodak Gold 200 z.B. nur noch als Einzelfilm mit 24 Aufnahmen erhältlich) und zwar nicht unbedingt die, die am logischsten erscheinen würde. Das deutet meist auf nichts Gutes hin.
Auch wenn ein Format wegfällt, heißt dies leider meistens, dass man zwar nicht mehr produziert, aber in einer anderen Konfektionierung noch genug auf der Halde hat, wie man beim E200, dem PlusX oder auch schon diverse Male beim Konkurrenten Fuji erleben durfte. Den BW400CN würde ich also auch als Wackelkandidat ansehen. Mancherorts wird leider auch bezweifelt, dass Kodak überhaupt noch in der Lage ist, einige Emulsionen wie die Consumervarianten oder die Diafilme (wo es im Bewegtbildbereich noch einen geben zu scheint) zu gießen. Dies liegt darin begründet, dass Kodak Ende letzten Jahres alle Filmproduktionsstätten außerhalb des Stammwerks geschlossen hat. Und auch im Stammwerk hat man alle Produktionshallen für Filme, bis auf eine, vermietet. Defacto ist bei Kodak nur noch EINE Gießmaschine im Betrieb. Auch die Sensibilisierung findet nur noch in einem Raum statt. Von Kodakinsidern, aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern lässt sich u.A. auf apug.org nachlesen, dass Kodak wohl vorhat, alle Filme aus einer Standardemulsion herzustellen, die dann nachträglich gegebenenfalls modifiziert und anders sensibilisiert werden kann. Dadurch ließe sich auch die erst kürzlich geschehene Modifizierung der Portrafilme erklären. Allen älteren Emulsionen ginge es dann an den Kragen.
Bei SW-Filmen hat man Gerüchten nach vor, ähnlich zu verfahren. Man entwickelt also bei Kodak sogar noch, anstatt nur zu produzieren, wenn auch nur zur weiteren Kostenreduzierung und eher weniger zur Verbesserung. Und dann stellt sich noch die Frage, inwiefern man diesen Insidern aus amerikanischen Foren trauen kann. Die vor ca. einem Jahr aufgekommen Gerüchte dort, zur Diaproduktion Kodaks (genannt wurden die Möglichkeiten der kompletten Einstellung der Diafilmproduktion sowie die Zusammenlegung der Ektachrome und Elitechromeserien) haben sich ja bewahrheitet....
Bei den Professional Filmen (Portra (ausgenommen 800er Version), Ektar, Tmax und TriX) würde ich mir allerdings keine Sorgen machen. Die Absatzzahlen dieser Filme sind nach Kodakaussagen ja anscheinend stabil, zudem sind die Portras ja noch relativ frisch auf dem Markt.
Würde mir da jetzt nicht übereilt den Tiefkühler vollpacken. Kodak befindet sich zwar momentan in Insolvenz, das amerikanische Insolvenzrecht sieht aber anders als das deutsche keine Geschäftsaufgabe vor. Stattdessen steht die Sanierung des Unternehmens im Vordergrund. Kodak hat im Moment zudem Gläubigerschutz. In einigen Monaten werden wir wohl wissen, ob die Restrukturierungsmaßnahmen gegriffen haben. Wenn nicht (und momentan ist leider noch keine Besserung zu erkennen), sollte man sich dann und unter Umständen vielleicht doch Gedanken um den Tiefkühler machen.
Viele Grüße