#1

Probleme mit Kodak TMax P3200 Entwicklung

in analoges Fotozubehör 10.01.2012 20:38
von mobilux • Mitglied | 139 Beiträge

Hi, ich kann mich mit dem Kodak TMax P3200 einfach nicht anfreunden... vielleicht könnt ihr helfen. Der Filmträger wird einfach nicht transparent – er bleibt optisch sehr dicht. Muss ich einfach länger entwickeln oder bei einem höheren EI belichten? Aber erstmal die Daten:

Belichtung in beiden Fällen
Canonet QL 17 @ 800 ASA (800 ist Maximaleinstellung), Zeit/Blende mit (altem) Handbeli gemessen

Entwicklung
Versuch 1: Caffenol-C-L nach Grommis Rezept. Ergebnis: sehr dichter, streifiger Negativfilm (dunkles Bild unten)
Versuch 2: 10 min, Rodinal 1+24, 20° C, 2 Minuten vorwässern, alle 60 Sekunden kippen (helles Foto unten)

Die Entwicklung anderer Filme (besonders Ilford) läuft bei mir ohne Probleme. Vielleicht sollte ich dabei bleiben. ;-)

Angefügte Bilder:
caffenolcl.jpg
tmax.jpg

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#2

RE: Probleme mit Kodak TMax P3200 Entwicklung

in analoges Fotozubehör 10.01.2012 22:06
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Auf die Idee muß man erst mal kommen, einen teuren 3200er auf 800 zu belichten und dann zu pullen. Na ja.
edit: Ach sorry, Du hast ja garnicht die Kameraautomatik benutzt. Wozu denn dann die Einstellung auf 800?

Das Negativ sieht aber doch ganz normal aus. Die Pinkfärbung wird im Datenblatt auch beschrieben. Das hat auf das Vergrößern keinen Einfluß, aber wenn es stört: wässern, wässern, wässern oder UV-/Sonnenlicht aussetzen.

Mit dem 2. Bild kann ich nichts anfangen.


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


zuletzt bearbeitet 10.01.2012 22:08 | nach oben springen

#3

RE: Probleme mit Kodak TMax P3200 Entwicklung

in analoges Fotozubehör 10.01.2012 22:11
von Oli66 • Mitglied | 64 Beiträge

Hallo mobilux,
ich hatte vor Kurzem auch mal einen P3200 belichtet. Entwickelt hatte ich den Streifen in Rollei RHS.
Die Negative sahen aber genau so aus wie auf deinem Bild. Abgesehen davon waren die Negative super körnig, das aber nur nebenbei.
Im Übrigen habe ich die Erfahrung gemacht, daß auch der Tmax 100, gedadet in Kodak D-76, auch so aussieht.
Das scheint also ganz normal zu sein.

Gruß


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#4

RE: Probleme mit Kodak TMax P3200 Entwicklung

in analoges Fotozubehör 10.01.2012 22:37
von mobilux • Mitglied | 139 Beiträge

@ Jochen: Ich dachte, wenn ich ihn wie einen 800er Film belichte – also länger belichte und somit auch mehr Licht auf den Film kommt – werden die Negative auf jeden Fall einen höheren also stärkeren Kontrast zeigen. Da habe ich wohl was falsch verstanden oder? Ich suche eigentlich ne Film/Entwicklerkombination, die harte Ergebnisse zeigt. Also nicht ganz Kodalith, aber schon sehr kontrastreich und ruhig mit Körnung. Hast du eine Empfehlung? Habe Caffenolzutaten und Rodinal zu Hause.


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#5

RE: Probleme mit Kodak TMax P3200 Entwicklung

in analoges Fotozubehör 11.01.2012 00:00
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Nun verstehe ich garnichts mehr. Ich denke, Du hast mit einem Handbelichtungsmesser gemessen. Hast Du den etwa auch nur auf 800 gestellt? Dann hast Du ja tatsächlich 2 Stufen überbelichtet.

Pushen, also auf höhere Empfindlichkeit entwickeln, ist ja ein übliches Verfahren und das bekommt man auch qualitätsmäßig in den Griff. Pullen, auf niedrigere Empfindlichkeit entwickeln, ist aber immer ein Notbehelf, falls man die Kamera versehentlich falsch eingestellt hat und ist immer mit Qualitätsverlust verbunden.

Dabei ist Pushen eigentlich keine echte Empfindlichkeitssteigerung sondern eine Gradationssteigerung also auch eher eine Kontraststeigerung. Wenn Du pullst, dann müßten im Umkehrschluß also die Kontraste schlechter werden. Den Sinn Deiner Maßnahme verstehe ich aber wirklich nicht, denn Du mußt ja einen Grund gehabt haben, das zu machen. Oder war es reine Experimentierfreude? Aber ich glaube, das gehört bei Caffenol ohnehin dazu.


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
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meine HP http://jochen-b.de/


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#6

RE: Probleme mit Kodak TMax P3200 Entwicklung

in analoges Fotozubehör 11.01.2012 00:38
von mobilux • Mitglied | 139 Beiträge

@ Jochen: Dank für deine Beiträge! Ja, den Beli habe ich auf 800 eingestellt. Ich merke gerade, dass ich genau das Falsche gemacht habe. Hätte nen 200er Film einlegen müssen und dann mit EI 800 belichten und dann auch so entwickeln. Alles klar.

Habt ihr nen Tipp für einen Hochkontrastfilm? Den Rollei Blackbird habe ich bei Fotoimpex gesehen. Der geht tendenziell ja in die richtige Richtung.


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#7

RE: Probleme mit Kodak TMax P3200 Entwicklung

in analoges Fotozubehör 11.01.2012 01:12
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Zitat von mobilux
Canonet QL 17 @ 800 ASA (800 ist Maximaleinstellung)


Falsche Kamera für den Film. Je höher empfindlich die Filme sind, um so weicher arbeiten sie - und umgekehrt. Pushen = verlängerte Entwicklungszeit erhöht den Kontrast, Pullen = verringerte Entwicklungszeit erniedrigt ihn.

Caffenol-C-L und Rodinal sind Ausgleichsentwickler und für den vorgesehenen Zweck nicht unbedingt die geeignetesten. Ein hart entwickelter Fomapan400, belichtet auf 800, könnte deinen Vorstellungen entsprechen. Wenn es Caffenol sein soll, dann keinesfalls C-L und Standentwicklung sondern C-H, mit ca. 1.5 g/l Bromid, bei der Zeit musst du etwas experimentieren, 15 Minuten bei viel Bewegung (3x Kippen alle 30 Sek.) und 20 °C sind wohl ein guter Startwert.

LG Reinhold


zuletzt bearbeitet 11.01.2012 01:15 | nach oben springen

#8

RE: Probleme mit Kodak TMax P3200 Entwicklung

in analoges Fotozubehör 11.01.2012 02:43
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Wenn du wirklich knüppelharte Negative haben willst, dann kannst du auch Fomadon LQR nehmen. Ich hatte in dem Zeug mal einen Fomapan 200 entwickelt. Obwohl eigentlich Zeichnung in den Lichtern und Schatten vorhanden waren, blieb beim Abzug davon kaum was übrig. Fomadon LQR ist mit ca. 3,00Euro für 250ml nicht besonders teuer.


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#9

RE: Probleme mit Kodak TMax P3200 Entwicklung

in analoges Fotozubehör 11.01.2012 03:51
von mobilux • Mitglied | 139 Beiträge

Zitat von grommi
Je höher empfindlich die Filme sind, um so weicher arbeiten sie - und umgekehrt.


Nur damit ich es jetzt richtig verstehe: ich nehme einen 100 ASA Film, stelle die Kamera/den Handbeli auf z.B. 400 ASA und belichte ihn so. Dann gibt’s harte und körnige Ergebnisse? Oh man, ich komme da immer durcheinander. Genau wie mit dem Belichten bei Schnee.

Zitat von grommi
Falsche Kamera für den Film.


Weil die Skala nur bis 800 ASA geht? Oder warum?


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#10

RE: Probleme mit Kodak TMax P3200 Entwicklung

in analoges Fotozubehör 11.01.2012 07:19
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Ich würde ehrlich gesagt empfehlen, mir mal ein gutes Dunkelkammerhandbuch anzuschaffen, um grundlegendes Verständnis zu erlangen, grob kann aber folgendes gesagt werden:

- sehr starke Unterbelichtung -> sehr dünne Negative, Verlust der Schattenzeichnung, vielfach, durch Flachheit der Tonkurve an ihrem Fuß, auch insgesamt kontrastlos
- Unterbelichtung -> dünne Negative, schlechte Schattenzeichnung
- richtige Belichtung -> normal gedeckte Negative
- Überbelichtung -> dichte Negative, Lichter stark gedeckt
- starke Überbelichtung -> sehr dichte Negative, Kontrast beginnt durch Annäherung ans Dichtemaximum des Materials zu verflauen, Lichter nicht/kaum mehr kopierfähig

- Unterentwicklung -> flaue kontrastlose Negative, geringe Empfindlichkeitsausnutzung
- Normalentwicklung -> gut abgestufte Negative, normale Empfindlichkeitsausnutzung
- Überentwicklung -> kontrastreiche Negative, gute Empfindlichkeitsausnutzung

Man muß jetzt in Rechnung stellen, daß man Belichtung und Entwicklung kombinieren kann, wer steile Negative will, der hat (von der richtigen Belichtung ausgehend) zunächst einmal nichts an der Belichtung zu schrauben, sondern an der Entwicklung. Man muß länger entwickeln als für den Normalkontrast vorgeschrieben. Durch die längere Entwicklung steigt dann auch die Empfindlichkeitsausnutzung an, allerdings mehr in den Lichtern als in den Schatten. Belichten wir genau so wie bei der Normalentwicklung, laufen wir unter Umständen zwar Gefahr, daß die Lichter zugehen (allerdings eher nur bei kontrastreichen Motiven), belichten wir dagegen sehr viel knapper, kann leicht Verlust der Schatenzeichnung drohen.

Jedenfalls ist es eher verkehrt, für kontrastreiche Negative einfach mal so 2 Blenden unterzubelichten, da ist Verlust der Schattenzeichnung zu befürchten, denn man will man ja nur mehr Kontrast und keine abgesoffenen Schatten, außerdem ist sehr knappe Belichtung wieder kontrastmindernd.

Richtig wäre, den Film mit verschiedenen Zeiten zu entwickeln, so daß man sieht, wie sich der Kontrast entwickelt, und jeweils mit einer Belichtungsreihe zu belichten, um Belichtung und Entwicklung aufeinander abzustimmen, dann wäre leicht zu sehen, welche Kombination den eigenen Bedürfnissen am ehesten angemessen ist. Und das "Experiment" kostet nicht mal einen Film, wenn man ihn zerschneidet.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 11.01.2012 07:28 | nach oben springen






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