Meine 2. Digi war eine Kodak DC 4800. Die Bildqualität war tadellos und ist auch heute noch mehr als konkurrenzfähig, wenn 3 MP ausreichen. Die Vorsatzobjektive für Tele und Weitwinkel waren ebenfalls von sehr hoher Qualität und nicht mit dem Schrott vergleichbar, was heute so in dem Bereich angeboten wird. Sie wurde sogar als Profikamera beworben. Das Spitzenmodel von Kodak war damals eine umgelabelte Nikon (soviel ich mich erinnere). Es gab auch eine Digi von Kodak die zumindest wetterfest war, wenn nicht sogar zum Schnorcheln geeignet, aber das weiß ich nicht mehr. Die sündhaft teuren DSLRs von Nikon und CAnon spielten zu der Zeit noch keine so große Rolle, weil sie von der Bildqualität auch noch lange nicht mit Film-SLRs mithalten konnten. Kodak hätte da vielleicht die Entwicklung weiter treiben können, aber stattdessen haben sie ihr Digitalkameraprogramm nur noch nach unten weiter entwickelt. Für Aufsteiger gab es nichts. Kein Wunder, daß man sich anderen Marken zugewendet hat. Und bei den Einfachknipsen wurde die Konkurrenz der Billiganbieter und der auf Digitechnik spezialisierten Firmen sehr schnell riesengroß und ist bis heute ja praktisch unüberschaubar. Daß man an dem Konzept so lange - bis heute - festgehalten hat, liegt vielleicht an der Arroganz der US-Firmen, so wie IBM das geniale OS/2 in den Sand gefahren hat, obwohl es in D schon das meistverkaufte Betriebssystem war.
Auch die anderen Consumerprodukte, mit denen man es versucht hat, waren ja nie wirkliche Konkurenten auf dem Markt.
Daß ein Großkonzern vom Film allein nicht leben kann, das dürfte wohl klar sein, auch wenn sogar offizielle Verlautbarungen nicht leugnen, daß Kodak 2010 (oder ware es 2009?) nur noch mit dem Filmgeschäft Gewinne erzeilt hat.
Ob die Abtrennung dieses Bereichs in eine eigene Firma sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen.
Aber wenn Kodak untergeht, dann werden wohl kaum deshalb Analogis zum -Zeug wechseln, sondern eher den verbliebenen Firmen mehr Umsätze bescheren, was auch wieder eine größere Sicherheit für die Firmen und uns mit sich bringt.
Daß Filme mit speziellen Eigenschaften verschwinden, das dürfte ja nur den doch recht wenigen verbliebenen Voll-Analogis etwas ausmachen. Das Gros arbeitet ja wohl hybrid, und da treten spezielle Eigenschaften wie Sättigung, Farbabstimmung usw. in den Hintergrund, weil die leicht im digitalen Prozess zu variieren sind.
Warum, wie oben gesagt wurde, anspruchsvolle Fotografen analog fotografieren, das bedarf sicher auch einer Diskussion, die hier aber zu weit führen würde. Mir persönlich ist die analoge Fotografie nur deshalb lieber, weil ich sonst nur eine beliebig identisch kopierbare - daher wertlose - Datei bekomme. Analoge Fotografie ist immer ein Unikat. Mit der Bildqualität hat das schon lange nichts mehr zu tuen.