Belichtungsumfang, Motivkontrast oder wie auch immer
Belichtungsumfang, Motivkontrast oder wie auch immer
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 18.11.2011 04:55von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Film kann ja nur einen begrenzten Unterschied zwischen Hell und Dunkel wiedergeben. Nun stöbere ich schon seit 2 Tagen bei Google, um mal konkrete Werte für diverse Filme zu erfahren, aber ich werde irgendwie nicht fündig oder bin zu dumm, die Angaben richtig zu interpretieren.
Könnt Ihr mir wohl helfen, die Frage zu beantworten, wieviel Belichtungsstufen Unterschied diverse Filme wiedergeben können? Mit diverse Filme meine ich nicht konkrete Filme sondern z.B. hoch- und niedrigempfindliche SW-, Negativ- oder Diafilme.
Ihr seht, ich will mich endlich nach 50 Jahren mal mit richtiger Belichtung befassen
Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
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RE: Belichtungsumfang, Motivkontrast oder wie auch immer
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 18.11.2011 05:39von Gelöschtes Mitglied
Hallo Jochen, so pauschal lässt sich das kaum sagen. Als erstes dürfte ein Blick in die Datenblätter der Filmhersteller helfen, auch wenn dort keine konkreten Werte genannt sind. Manche Filme haben eine ausgeprägt S-förmige Schwärzungskurve, andere dagegen sind bis in die Lichter hinein ziemlich linear. Je nach Einsatzzweck können sie unterschiedliche Stärken haben. Es gibt gutmütige Mikrofilme wie den Copex rapid und steil arbeitende schnelle Filme wie einen gepushten TriX.
Ein Fuji Acros 100 z.B. kann locker 13 - 14 Blenden Motivkontrast abbilden, er hat eine sehr lineare Schwärzungskurve. Ideal zum scannen, aber so hohe Negativdichten in den Lichtern sind für Abzüge auf Silberpapier kaum nutzbar. Hier zeigt sich m.E. deutlich, dass man bei hybridem arbeiten mit dem Zonensystem nicht mehr viel anfangen kann, es würde die Möglichkeiten deutlich einschränken. Oder man müsste es auf 14 oder 15 Zonen ausweiten.
Bei einem S-förmigen Verlauf wie z.B. beim APX100 flacht die Kurve in den Lichtern früh ab, in den Mitten ergibt ergibt sich dadurch eine hervorragende Differenzierung. Hier ist aber bei ca. 10 Blenden Motivkontrast das Ende der Fahnenstange erreicht.
Natürlich ist das noch alles von der Entwicklung abhängig, mit der man großen Einfluss nehmen kann - Stichwort Zonensystem und plus- oder minus-Entwicklung.
Zu Farb- oder Diafilm weiß ich zu wenig, um etwas sinvolles beitragen zu können.
LG Reinhold
RE: Belichtungsumfang, Motivkontrast oder wie auch immer
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 18.11.2011 07:04von Gelöschtes Mitglied
""Ihr seht, ich will mich endlich nach 50 Jahren mal mit richtiger Belichtung befassen ""
Das war vor 50 Jahren sicher notwendiger als heute, denn damals hatten die Filme meines Wissens nicht die Kopierumfänge von heute :-)
Gruss,
Ritchie
RE: Belichtungsumfang, Motivkontrast oder wie auch immer
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 18.11.2011 07:17von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Ich werde mir mal die Kurven vom Acros und APX mit Deinen Aussagen ansehen. Hatte ich auch schon, ohne allerdings diese Information herauslesen zu können. Aber wenn man weiß, wonach man sucht, dann wird es leichter.
Gruß
Jochen
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RE: Belichtungsumfang, Motivkontrast oder wie auch immer
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 18.11.2011 10:04von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Zitat von bilderknipser
Ich werde mir mal die Kurven vom Acros und APX mit Deinen Aussagen ansehen. Hatte ich auch schon, ohne allerdings diese Information herauslesen zu können. Aber wenn man weiß, wonach man sucht, dann wird es leichter.
Nee, keine Ahnung, wie ich aus den Kurven das ableiten kann, was Du sagst. Die ACROS-Kurven sind bei 0,5 abgeschnitten und deshalb wunderbar linear, da fängt aber auch der APX gearde erst an abzuflachen, sähe also sehr ähnlich aus, wenn die Kurve dort ebenfalls abgeschnitten wird. Im unteren Bereich scheint mir der APX etwas weiter zu gehen als der ACROS. Demnach müßte der eigentlich einen größeren Motivumfang "verkraften" zu können. Nur ... wieviel Blendenstufen entsprechen denn jetzt Werte von -2,5 bis +0,5????? Die Kurven von Ilford sind in ganz anderen Zahlenbereichen (weil RELATIVE Belichtung?) und Kodak scheint es ganz genau zu nehmen, denn da sind es irgendwie wellige Linien. Also ehrlich: mit den Datenblättern kann ICH nix anfangen, ganz abgesehen davon, daß ich die Unterschiede in den Kurven minimal finde.
Gruß
Jochen
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RE: Belichtungsumfang, Motivkontrast oder wie auch immer
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 18.11.2011 15:53von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge
Zitat von bilderknipser
eigentlich einen größeren Motivumfang "verkraften" zu können. Nur ... wieviel Blendenstufen entsprechen denn jetzt Werte von -2,5 bis +0,5? .
Drei Blendenstufen
Gruß
phosphor
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Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
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RE: Belichtungsumfang, Motivkontrast oder wie auch immer
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 18.11.2011 19:46von Gelöschtes Mitglied
OK, die Beispiele waren schlecht gewählt. Hier hatte ich andere densitometrische Kurven im Kopf als die Hersteller-eigenen. Ilford aber ist ein gutes Beispiel. Vergleiche mal FP4+ und Delta 100, da siehst du den Unterschied ziemlich gut (siehe PDF-Anhänge). Der FP4+ flacht in den Lichtern stark ab, der Delta bleibt gerade und die Kurve würde auch noch ein ganzes Stück gerade weitergehen. Vielleicht sagt man den Flachkristallern deshalb nach, sie müssten viel genauer belichtet werden, denn Dichten über sagen wir mal 1,6 sind pures Gift für die Verarbeitung in der Dunkelkammer. Für einen Scanner sind das aber Kinkerlitzchen. Deshalb lassen sich mit solchen Filmen und hybrider Verarbeitung große Kontrastumfänge einfacher einfangen. Das geht selbstverständlich auch mit Filmen, die "oben" abflachen. Dazu ist dann aber eher eine angepasste Entwicklung nötig.
Wer genaue absolute Werte haben will, kommt um eigene densitometrische Messungen nicht herum.
LG Reinhold
Dateianlage:
RE: Belichtungsumfang, Motivkontrast oder wie auch immer
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 18.11.2011 20:05von Gelöschtes Mitglied
Zitat von phosphorZitat von bilderknipser
eigentlich einen größeren Motivumfang "verkraften" zu können. Nur ... wieviel Blendenstufen entsprechen denn jetzt Werte von -2,5 bis +0,5? .
Drei Blendenstufen
Hm, kann man das so sagen? Da wird doch meist mit logarythmischen Skalen gearbeitet. Da entspricht eine Verdopplung log2 = 0,3 einer Blendenstufe. Also 10 Blendenstufen in diesem Fall.
RE: Belichtungsumfang, Motivkontrast oder wie auch immer
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 19.11.2011 09:03von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge
Zitat von grommiZitat von phosphorZitat von bilderknipser
eigentlich einen größeren Motivumfang "verkraften" zu können. Nur ... wieviel Blendenstufen entsprechen denn jetzt Werte von -2,5 bis +0,5? .
Drei Blendenstufen
Hm, kann man das so sagen? Da wird doch meist mit logarythmischen Skalen gearbeitet. Da entspricht eine Verdopplung log2 = 0,3 einer Blendenstufe. Also 10 Blendenstufen in diesem Fall.
Nach Anzingers Methode zur densitometrischen Filmauswertung wird von -4 bis +4 Blendenstufen belichtet, macht 9 Aufnahmen inklusive der Normalbelichtung.
Von daher wäre von -2,5 bis +0,5 eben drei Blendenstufen. Aber ich habe die fragliche Graphik und die verwendeten Skalen nicht gesehen.
Gruß
phosphor
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